— 9 — Lager hatte. Die Sachsen überfielen die Oesterreicher und jagten sie durch den Markt zurück. Die Verfolgten verbargen sich aher am Nordausgang des Marktes auf einem Seiten— wege. Die verfolgenden Sachsen übersahen das und jagten auf der Freistädterstraße gegen Weitersdorf fort. Die Oester— reicher sprengten ihnen nach und überfielen sie. Von den 70 Sachsen entkamen nur 10, die übrigen kehrten nicht mehr zu— rück. Ihr Grab ist wohl an der alten Freistädter Straße beim Bauernhaus Sonnleitner, neben dem Pfarrerholz (früher Pfaf— fenreit) zu suchen, wo nach der mündlichen Ueberlieferung Franzosen bestattet sind. Seit diesem Vorfall wagten sich die Sachsen nie mehr so weit vor. Dagegen schickten sie ein an— deresmal Gallneukirchner Bürger auf Kundschaft gegen die Oesterreicher aus. Da sich die Bürger gegen ihre eigenen Leute —K00 nicht zurück. Deswegen hoben die Sachsen andere Bürger als „Geisel“ aus und brachten sie nach Linz. Dagegen machte der Gallneukirchner Kaplan Jakob Brunner beim sächsischen Ge— neral in Linz Vorstellungen, so daß die Geisel wieder heimkeh— ren konnten. Sachsen in Mauthaufen Am 27. Mai zogen, wie fast täglich, sächsissche Fußsoldaten und Reiter aus der Richtung Fran— kenberg gegen Mauthaussen. Dort kamen von unten her zur selben Zeit einige österreichissche Ulanen an und hielten auf dem Platze Rast. Keine Partei wußte von der Gegenwart der anderen. Plötzlich aber sahen die Sachsen auf dem Marktplatz die Ubanen, mein— ten, daß der Markt von Oesterreichern besetzt sei, und er— griffen die Flucht. Ein Ulane aber hatte sie bemerkt und eilte ihnen zu Pferd nach. Er wurde zwar tödlich verwundet, zur selben Zeit aber kamen auch die übrigen Ulanen nach, nahmen dreizehn Sachsen gefangen und kehrten mit diesen sowie dem toten Kameraden nach Mauthausen zurück, er wurde dort ehrenvoll begraben.) Dann verließen die Ulanen den Markt. Roch am selben Tage aber, um 10 Uhr nachts, kamen wieder ) Mayr teeilt die Eintragung im Totenbuch mit: „Solovsky, Gemeiner des Graf Mansfeld-Ulanenregimentes Nr. 4, wurde, als er einer sächsischen Patrouille nachritt, von einem Sachsen er— schossen“. 2