18 S i m o n y. allerdings meist liegend, vorzudringen und nicht nur die Structur des Gletschers auf seiner Unterseite, sondern auch die Beschaf¬ fenheit der unter ihm befindlichen Schuttmassen näher kennen zu lernen. Die letzteren unterschieden sich von jedem zu Tage liegenden Moränenschutt zunächst dadurch, dass alle Theile einen viel höheren Grad der Abrollung und des Schliffes zeigten. Nur am Fusse einer schräg gegen die Mitte des Gletschers sich emporziehenden Felsbank, welcher die Eishöhle wohl hauptsäch¬ lich ihren Bestand zu danken hatte, fanden sich Partien von Schutt, aus deren Aussehen ’&ich schliessen liess, dass sie der schleifenden Thätigkeit des Gletschers noch wenig oder gar nicht ausgesetzt gewesen waren. Auch der 2—5 Fuss hoch bloss¬ liegende, thalwärts gekehrte Abfall der Bank zeigte keine Spur ton Glättung, wohl aber zahlreiche, parallel laufende Rinnen, welche das niederrieselnde Schmelzwasser im Laufe der Zeit ausgenagt haben mochte. Auffallend war die verhältnissmässig grosse Menge des mit gröberem und feineren Sande untermengten Steinmehles, welches an manchen Steilen den Haupttheil der Grundmoräne bildete. Die letztere beschränkte sich übrigens nicht auf den Boden allein, sondern füllte auch, durch einge¬ drungenes, gefrornes Wasser gekittet, mehrere y4—Id/g Schuh (8—48 Centim.) breite, die Gletschermasse nach aufwärts durch¬ setzende Klüfte aus. Ausserdem erschien das Eis, wo es sich dem Boden näherte oder anschloss, in einer Mächtigkeit von 1—3 Fuss (0*3—0*9 Meter) durch Schlamm, Sand und Stein- ' Splitter theilweise bis zur völligen Undurchsichtigkeit verunreinigt, während die höheren Theile der Gletscherhöhle trotz der 15 bis 30 Fuss (4*7—9-5 Meter) betragenden Mächtigkeit der Eisdecke ein herrlich blaues Dämmerlicht durchschimmern liessen. Die eben erwähnte Verunreinigung der dem Gletscherbette nächst¬ gelegenen Eisschichten ist übrigens fast in der ganzen Umran¬ dung des unteren Hallstätter und ebenso des Gosauer Gletschers mehr oder minder deutlich wahrzunehmen. Zur Oberfläche des Ferners zurückkehrend, so zeigt die¬ selbe auch zwischen den Gandecken und Guferlinien durchaus nicht ein von fremdartigen Auflagerungen völlig reines Aussehen, im Gegentheile treten da theils vereinzelte Steine, theils Häufchen feineren Moränenschuttes entweder regellos zerstreut auf, oder