10 2. Kerschischnigg P. Alois: „KremsMünster und Maria" (Steyr 1877, Selbst verlag). 3. Pachmayr P. Maria: „Seiles ^.bbatnmet Ueligiosorum Monasterii Oremi- lanensis" (Steyr, 1777—1782, bei Abraham Wimmer). 4. Tönig Walter (P. Sigmund): „Aus alten Tagen" in der „Trompete" (maschingeschrieben; Organ der Oongregatio Maior in Krems Münster) 1921, Nr. 2 u. 3. Zu Rom bestand gegen Ende des 5. Jahrhunderts im Palaste der Anicier eine Kapelle, in der die Verehrung der allerseligsten Jungfrau besonders ge pflegt wurde. Das Altarbild dieses Heiligtums stellte die jungfräuliche Mutter dar, welche in ihren Armen den göttlichen Sohn hält. Die Linke des Kindleins hält ein Kreuzlein, während die Rechte sich segnend erhebt. Vor diesem Gnaden bilde — so erzählt die Legende — betete täglich ein adeliger Jüngling, den das Studium in die ewige Stadt gerufen hatte. Er erfreute sich eines so gnaden vollen Umganges mit der „Benedicta in mulieribus“, daß die Gebenedeite ihn den „Benedictns" unter ihren geistlichen Söhnen nannte. Dieser Jüngling war der hl. Benedikt, den wir als Stifter des Benediktinerordens und Patriarchen des abendländischen Mönchtums verehren?) Die Marienverehrung des hl. Benedikt in jener Kapelle war ein Senf körnlein, das sich fortpflanzte in den Klöstern seiner geistlichen Söhne. Sie haben dieses Kleinod treu behütet und auch zu uns in die deutschen Lande gebracht. Überall, wo sie mit Kreuz und Haue hinkamen, haben sie neben ihrer Kirche oder in derselben auch Maria ein Plätzchen eingeräumt. So läßt sich auch in unserem Kloster der Bau einer Marienkapelle für das Jahr 1220 nachweisen?) Auch Vereine zur besonderen Verehrung der allerseligsten Jungfrau: wurden gegründet, so z. B. im Jahre 1654 die Rosenkranzbruderschaft?) Doch besonders bemühten sich die Mönche von Kremsmünster die ihnen anvertraute Jugend, zu Maria zu führen. Dazu schien ihnen das beste Mittel die marianische Kongregation, die sich unter Leitung der Jesuiten in den hundert Jahren ihres Bestandes gut bewährt und schon weite Verbreitung gefunden hatte. I. Congregatio Maria de Victoria. Unter diesem Titel wurde im Jahre 1666 von Abt Plazidus Buechauer die Kongregation gegründet. Unser Hauschronist P. Marian Pachmayr schreibt darüber * 2 3 4 ): „Fusis ad S. Gotthardum insigni victoria Turcis .... Deo grates soloturus abbas, ex ore infantium et lactentium perlecit landein eins, erecta anno MDCLXV pro stndiosa iuventute congregatione Mariana, quam, ponti- ficiis privilegiis ornatam, B. Mariae de victoria dixit.“ Vielleicht liegt im Titel der neuen Institution eine Anspielung auf die vorausgegangenen politischen Ereignisse. Jedenfalls aber war die siegreiche Schlacht bei St. Gotthard a. d. Raab D Stadler: Praefatio ad Sodales; Kerschischnigg: S. 5 f. Aus dem Palaste der Anicier wurde später zu Ehren des hl. Benedikt eine Kirche gebaut, in deren Vorhalle sich jene unversehrte Kapelle, auch Oratorium des hl. Benedikt genannt, befindet. Die Kapelle erhielt, weil beim Fischteiche jenseits des Tiber gelegen, den Namen 8. Maria in piscinula und wurde 1604 konsekriert. 2 ) Pachmayr 109. 3 ) Pachmayr 507. 4 ) pag. 511.