Nur unser König, der 1814 dabei gewesen war, kannte die Widerstandsfähigkeit und den Patriotismus der Fran zosen besser. Es folgte der längste Teil des Krieges, der schwerste, auch für die Staatskunst Bismarcks. Und Ranke, der Historiker, der den Zusammenhang der Dinge über schaute, faßte die Erklärung in das kluge Wort: „Wir führen Krieg gegen Ludwig XIV." Der war mit Na poleon III. nicht überwunden. So wollen wir denn auch heute kühl und klar uns über unsere Feinde unterrichten, ihre Stärke und ihre Schwächen, nicht mit dem Blicke des Hasses, denn der Haß macht blind, sondern in dem Lichte der Geschichte. Sie wird uns offenbaren, was die drei Großmächte (von den Mitläufern können wir absehen) dazu getrieben hat, sich zu unserer Vernichtung zu verschwören. Ebenso not wendig ist es, die gegenwärtigen Zustände in den drei Völkern zu betrachten, und da sollen uns ihre eigenen führenden Schriftsteller Zeugnis ablegen. Wir wollen es der Presse unserer Feinde überlassen, sich ein Zerrbild zu machen von unserem Kaiser, von unserem Heere und un serem Volk. Neidlos gestehen wir ihnen zu, daß sie die Kunst, die Welt zu belügen, sehr viel besser verstehen als wir; noch besser verstehen sie es, sich selbst zu belügen, und das ist ein Rausch, der sehr schwere Kopfschmerzen macht. Wir folgen unserer Art; die Wahrheit wollen wir wissen, ins Auge wollen wir ihr schauen ohne Selbst täuschung und ohne Furcht. Das Frankreich, das uns jetzt gegenübersteht, ist nicht mehr das Frankreich, welches einst Revanche für Sadowa forderte, d. h. welches meinte, es hätte den alten über lieferten Anspruch auf die Vorherrschaft in Europa. Nein, jetzt wollen sie nur die Revanche für ihre eigene Nieder