63 Die so äußerst charakteristischen Schlundringerl sind leicht durch Armbanduhren lichterer Färbung zu ersetzen. Ist dann das Gericht so weit gar, daß es grünlich schillernde Blasen wirft, bringt man es zu Tisch, worauf alsbald das Erlöschen der betroffenen Familie bis in das letzte Stammreis erfolgt. Äecht, blau gesotten. Man nehme den größten Goldfisch aus dem Aquarium, lasse ihm beim Dr. Allerhand ein falsches Gebiß einsehen und weiche ihn dann in lauwarmen Wasser so lange auf, bis er eine Länge von beiläufig 75 cm erreicht hat. Hierauf wird das Tier im narkotisier¬ ten Zustande abgestochen und in Waschblau oder Anthrazentinte so lange gesotten, bis es zu schwitzen anfängt. Nach gründlicher Ab¬ reibung mit einem Frottierhandtuch seht man es abermals einer Erhitzung aus, diesmal jedoch so lange, bis die Laut runzlig wird. Hierauf wird der Blauhecht abermals aus dem Wasser genommen, die Hautrunzeln werden ausgebügelt. Linksseitig mit Ameiseneiern garniert und rechts von einem doppelt geknüpften Regenwurm flan- kiert, wird der Edelfisch aufgetragen und mit einem Schuhlöffel aus Lorn zerteilt. Kriegsapfelstrudel. Je nach der Anzahl der Mahlzeitteilnehmer nimmt man ein wenig gemustertes Taschentuch oder ein gebrauchtes Leintuch, spannt es an die vier Ecken mit Reisnägeln am Fußboden fest und läßt von nun ab Niemanden mehr mit schmutzigen Schuhen darüber- schreiten. Nun wird ein halber Maschanzker in Spalten geschnitten und auf dem Linnen gut verteilt. Die Zwischenräume füllt man mit Sägefpänen oder mit aufgeklebten Kriegsbildern aus der „Woche" aus; statt der Rosinen lassen sich sehr gut Zwetschkenkerne verwen¬ den. Ist man so mit der Füllung, die man noch durch Zugabe von Rondfedern Nr. 3 und versicherten Hutnadeln erweitern kann, fertig, so wird das Ganze in der Richtung von links nach rechts zusammen¬ gerollt und dann in O-Forn in eine flache Pfanne gebracht. Mit einem schäbig gewordenen Dachsbart trägt man auf den Kriegs¬ apfelstrudel ununterbrochen Vaseline auf, bis sich ein goldbrauner Ton auf der Kruste einstellt. Hierauf wird das fertige Gericht ans offene Fenster zur Abkühlung gebracht und nach zirka zehn Minuten Wartezeit in den Lichthof geschmissen. Die daraus entspringende Wohnungskündigung kann jede erfahrene Hausfrau kalt lassen.