32 handelte, glaubte Lonrad von Hoetzendorf um so eher zu einem An griff berechtigt zu sein. Das war ein Rechenfehler. Die russischen Vorbereitungen, lange vor Kriegsausbruch eingeleitet, hatten den natürlichen Vorsprung der Österreicher zum größten Teile wettgemacht. Die französischen Milliarden waren zweckentsprechend angelegt. Am ro. August stieß die j. österreichische Armee in nordöstlicher Richtung vor. Sie überschritt in ganzer Breite den San. Die Russen, die Österreicher so schnell und so angriffsfreudig nicht erwartend, gerieten nach heftigem Kampf ins Wanken. Der nächste Tag sah sie im Zurückweichen auf Lublin und Iwangorod, von den scharf nachdrängenden Österreichern verfolgt. Dort aber standen sie Ln vorbereiteten Feldbefestigungen und wichen nicht einen Schritt mehr. wenige Tage später setzte Lonrad von Hoetzendorf als zweite Gruppe seine 4. Armee unter General von Auffenberg an. Es ent wickelte sich ein ähnliches Bild. Lonrad von Hoetzendorf kam mitten im Vorwärtsdrängen die Erkenntnis, daß der russische Aufmarsch viel weiter fortgeschritten war, als er erwarten zu dürfen glaubte, Hätte er jetzt schon seine 2. Armee zur Hand gehabt, die von der Donau gegenüber Belgrad Zug um Zug quer durch Ungarn anrollte! Aber verhängnisvoll wurde die Lage für die Österreicher erst in dem Augenblick, als die russische Südarmee mit der ganzen trägen Wucht ihrer Überlegenheit sich über die offene Grenze Ostgaliziens ergoß, was stand ihnen entgegen; Die 3. österreichische Armee bei und südlich Lemberg und die schwache, nur für Beobachtungszwecke bestimmte Armee-Abteilung Köveß, die mit ihren wenigen Divisionen plötzlich vor den Schwerpunkt der russischen Offensive gerückt war. Schon waren Tarnopol und Lzernowitz von russischen wogen überspült. Am 20. August war die Lage des österreichischen Süd flügels verzweifelt. Die Schlacht von Lemberg zog immer neue Kräfte auf sich. Lon rad von Hoetzendorf, den tödlichen Ernst der Stunde erkennend, ließ die gegen Lholm vorgestoßene 4. Armee Auffenberg stehenden Fußes kehrtmachen und auf das zum äußersten bedrohte Lemberg eilen. Da durch geriet Dankl mit der ). Armee, seines rechten Nachbarn be raubt, in Gefahr. Er mußte zurück. Nach einer blutigen Schlacht von zwei Wochen Dauer stand er wieder Ln seiner Ausgangsstellung hinter dem San. wie sah seine Armee aus; Vom rechten Flügel setzte sich das Unheil immer weiter nach dem linken fort.