26 Wie kleinlich waren doch diese Herrn damals und wie erpicht auf ihre Titulaturen und die ihnen zukommenden Ehren! Wir werden sehen, inwieweit auch unser Graf Sprinzenstein dieser menschlichen Schwäche zugäng lich war. Noch am 18. Jänner (er hatte des Schmidtpaurs Bericht wegen Graf Thürheim noch nicht in Händen) schreibt Sprinzenstein an Campmiller, er hoffe, daß Jhro Durchlaucht Prinz Eugen die kleine Dimora wegen der schriftlichen Offerierung der Landmannschaft nicht ungnädig aufnehmen werde, „welche Dimora (die recht gründliche Wahrheit im Vertrauen zu bekhennen) daher rühret, weillen mann nehmlich vast in halben Zweifel gestandten ist, ob auch des H. Grafen Gundackher von Starhemberg Exzellenz, alß Kayß. wirklicher Geheimber Conferenz Rath sich respectu der Stände in einige Com mission einlassen: oder ob nicht vielmehr Hierinfahls Ihr der Stände Unterfangen für etwaß Zu kheckh angesehen werden würdte." „Da nunmehr die verläßliche Nachricht an mich gelangt ist, daß Ersterer (Graf Starhemberg) dessen gancz khein Bedenckhen trage, mithin auch an den Letzteren (Graf Thür he im) umso weniger einZweiflzu tragen sehe" als habe er nicht ermangelt, stMumn beide Exzellenzen umb Uebernehmung dieses Akts Zu er- suchen u. ihnen der Zwei obern politischen Stände Schreiben an Prinz Eugenh Durchleucht zu übermachen." Zum Schluffe bittet er solche (dem Campmiller auf dessen Verlangen) geschehene Erinnerung über die in öao amteria erbetenen vornehmen Landsmitglieder, „also behutsamb zu tractieren, daß die beede Hohe Herrn Praesentanten hiervon kheine Erfahrung bekhomben, mithin auch dessent wegen vmb so weniger einigen vnwillen auf mich fassen mögen; vnd weillen Letztlicher auch eines so grossen Herrn als Sl^ Hochfürstl. Durchleucht hohe Gnadt vnd Pro tection gar sonderbahr hoch zu schäczen ist, Mein Hoch geehrter Herr aber bey SLr Durchleucht woll intrant ist, alß bitte mir die Freundtschafft auß. derselbe wolle etwo (woferne es in dieser Conjunetur etwo die Gelegenheit geboten) vnschwär bey S^ Hochfürstl. Durchleucht meine wenige Persohn in ein gutes Concept zu stöllen" (coäve Abschrift im Musealarchiv Linz). Endlich am 19. Jänner sendet Sprinzenstein die oben gemeldeten Schriftstücke nebst einem geschlossenen Schreiben anSchmidtpaur, dem Grafen von Hohen feld mit der Bitte, „diese Expedition" „an beede behörige Ohrt" (Starhemberg und Thürheim) „durch den