Romeo und Julie am Pregel. ^vLwsv>r>v>rw^)D^Vv^ 23 solch eine Perle, solch ein Juwel ... es ist ja viel zu gut für sie." „Ich bin unglücklich, Sarah ... es ist ja weiter nichts! Es ist ja meine Sache. Ich mutz jetzt sagen . . . sonst quält es mein Herz zur Verzweiflung . . . ich habe ihn geliebt, ich liebe ihn noch und kann nicht von ihm lassen." Sarah suchte mit tröstlichem Zuspruch und Lau de Cologne diese Aufregung zu bemustern. Sie wutzte sich keinen anderen Rat, als des Mädchens Stirn und Schläfe mit dem Kölnischen Wasser zu betupfen und ihr gleichzeitig von ihrer Nichte Esther zu erzählen, welche einen ähnlichen Sturm der Aufregung durchgemacht, der ihr das Herz zu brechen drohte, dann sich getröstet habe und jetzt glückliche Mutter von fünf blühenden Kindern sei. „Es ist recht schön, wenn der Rechte kommt," sagte sie, mit dem Kopse nickend; „doch der Unrechte tut's auch." * * * Der alte Nortmann auf Wieselau feierte seinen Geburtstag. Es war in der Regel ein fröstelnder, ver schneiter Wintertag, auf den das Familienfest fiel. Frau Nortmann schlummerte seit längerer Zeit dicht an der Kirche von Wieselau utsb hatte mit den Sorgen und Freuden dieses Festes nichts mehr zu tun. Die Sorgen hatte die Wirtschafterin Martha übernommen und die Freuden genotz Nortmann mit schmunzelndem Behagen; er wurde ja an diesem Tage gefeiert, und das tat ihm überaus wohl; denn es entsprach einem tiefgefühlten Be dürfnis seiner Natur. Sonnenschein lag schon am frühen Morgen auf seinen Zügen, und die Knechte und Jnstleute zitterten einmal ausnahmsweise nicht vor seiner „Ge rechtigkeit", welche keinen Schuldigen unbestraft lietz. Es würde im Hause der tiefste Frieden gewaltet haben, wenn nicht die Meinungsverschiedenheiten zwischen der alten Wirtschafterin und dem jungen Verwalter diesen Frieden gestört hätten. Der letztere, eine Kraftgestalt, wie eine jener Eichen, die einst im Hain von Romowe dem Perkunus gerauscht hatten, glaubte bei dieser feier lichen Gelegenheit seine Machtsphäre bis in die inneren Gemächer des Hauses ausdehnen zu dürfen, die er mit Tannen- und Fichtenreisig festlich schmücken wollte. Doch