20 mit Christof zn den Eltern. Diese waren hoch erfreut, als er ihnen versprach, den Knaben mit nach Wien zn nehmen, dort für ihn zu sorgen und ihn gut unterrichten zn lasse». Jahre vergingen. Christoph war recht fleißig, höflich und dankbar und ist ein reicher Herr geworden. Er hat aber im Glück der Heimat nicht vergessen, öfter besuchte er diese und baute in Vöcklaniarkt ein Spital für arme Bürger, auch die Weißmühle verdankt ihm ihre Entstehung. " Frieda Jud. Das Zauberbuch des Müllers. Zwischen den lieblich gelegenen Pfarrdörfehen Abts dorf und Nußdorf liegt die Ortschaft Altenberg. Dort hauste vor etwa - 80 Jahren auf seinem Anwesen am rauschenden Kletzlbache der weit über die heimatlichen Gemarkungen berüchtigte, mit dem Teufel und seinem Anhange verbündete Klehlmüller. In einer stürmischen Christnacht wollte er zur Mette ins nahe Abtsdorf. Sein Mühlknecht sollte „gaina".*) Er verbat dem bisweilen von Neugierde Geplagteil streng, in Kasten und Truhen herum zu „schniaten",**) weil er fürchtete, der Bursch könnte seil» Zanberbuch finden und darin lesen. Dieser versprach das Verbot zu achten und der Müller machte sich beruhigt auf den Weg. Auf halber Strecke zur Kirche, doch inner lich geängstigt, machte er wiederum kehrt. Zu Hause ange langt sah er, daß ihn seine innere Stimme nicht betrogen hatte. Der Knecht saß beim Tische, hatte das aufgeschlagene Zauberbuch vor sich liegen und las darin. Angstschweiß stand ihm auf der Stirne, denn ein Nudel schwarzer, wild grunzender Schweine erfüllte den Raum, umringte ihn und schien sich stäildig zu vergrößern. Beim Anblick dieses schaurigen Bildes standen dem Müller die Haare zu Berge, denil er kannte die Gefahr, in der er und sein Knecht schwebten. Nasch entschlossen warf er den Säuen eine Handvoll Linsen vor, die gierig darnach fuhren entriß dein geängstigten Knecht das Buch und las mit bebeilder Stimme das von diesem vorher gelesene Stück von rückwärts nach vorne nochmals so rasch er konnte. Als er eben fertig war, hatten auch die Säue die letzte Linse aufgezehrt und verschlvanden. Wäre der Müller mit der Lesung nicht gleichzeitig mit den Säuen oder vor ihnen fertig geworden, so wären er und der Knecht in den nächsten Minuten von ihnen bei lebendigem Leibe gefressen ivorden. Franz Gößner. *) haushiiten. **) schnüffeln.