Von den zahlreichen auf der hiesigen Sternwarte ange- stellten meteorologischen Beobachtungen sind bisher die über den Luftdruck keiner schärferen Diskussion unterzogen worden; eine solche Arbeit begann wohl vor Jahren Marian Koller, konnte dieselbe aber, da er inzwischen zu einer höheren Bestim mung abberufen wurde, nicht zur Vollendung bringen. Ich habe seit Jahren eifrigst das Materiale zu einer derartigen Untersuchung vorbereitet, diese selbst im Laufe des verflossenen Winters sorg fältig durchgeführt, und gebe mir hiermit die Ehre, dem löb lichen Verwaltungsrathe unseres vaterländischen Museums die erzielten Ergebnisse als einen Beitrag zur Klimatologie Ober österreichs zu übergeben. Die Barometer - Beobachtungen der Sternwarte beginnen mit dem Jahre 1762, sind aber von da an bis zum Jahre 1821 zu einer strengen wissenschaftlichen Untersuchnng nicht ver wendbar, weil auf die Temperatur des Quecksilbers im Baro meter keine Rücksicht genommen wurde, und so die Ablesun gen nicht auf eine gleiche Temperatur reducirt werden können, was eine Hauptbedingung ist, um die unter verschiedenen Wärmeverhältnissen erlangten Beobachtungen entweder unter sich, oder mit den an anderen Orten angestellten vergleichen zu können. Seit dem Jahre 1822 werden alle Barometer-Beobach- tungen auf die Temperatur = 0*0 Reaumur reducirt, mit Hilfe der vom Hrn. Professor Kämtz gegebenen Tabelle. Die Scalen der zu den Beobachtungen verwendeten In strumente wurden genau untersucht, deren Fehler ausgemittelt, und an die einzelnen Beobachtungen die nothige Correction angebracht. Mus. Jahr. Ber. XVIII. 1