gannen sich zu umfloren. ..Komm näher", flüsterte sie ihm zu. „noch näher . . . Die Papiere liegen — im Geheimfach. Nur die unwichtigen Schriften — wollte ich in der Mappe — mitnehmen — um meine Lands¬ leute zu täuschen. Ich konnte dich nicht ver- raten — denn ich hab' dich über alles lieb." „Du hast mich lieb und wolltest mich doch verlassen?" ftagte er ungläubig, zweifelt. Noch einmal raffte sie sich auf. L, nur. wie ein Hauch kam es von iljt| Lippen: „Ich muhte gehen. Man ist auf ntj ner Spur . . . Ich muhte gehen, denn — ich hab' dich über alles lieb. . DsrD Französische Roheit. In das Etappenlazarett Hagenau i. Els. wurde der Musketier Heinrich Faber einge¬ liefert. Nach dem Zeugnis des behandelnden Arztes hatte Faber einen Brustschutz erhalten und war auherdem durch nicht weniger als 18 Bajonettstiche verwundet. Faber befindet sich jetzt auher Lebensgefahr, nachdem er eine Lun¬ genentzündung, Abszehbildungen und später wieder auftretende entzündliche Verdichtungen der öfters durchbohrten Lunge überstanden hat. Eidlich vernommen, schildert Faber zunächst, wie er in einem Gefecht bei Verdun mit einigen Kameraden in der Nacht ein Wäldchen er¬ reichte, in dem sie den Morgen abwarteten. Dem gerichtlichen Protokoll zufolge fährt Fa¬ ber dann in der Schilderung seiner Erlebnisse wörtlich wie folgt fort: „Ms es Morgen wurde, erhielt ich nun plötzlich von hinten einen Schuh in die rechte Schulter aus unmittelbarer Nähe. Ich lag auf dem Bauch und beobachtete nach vorne. In demselben Augenblick, als ich den Schuh bekam, war auch schon der Fran¬ zose. der geschossen hatte, bei mir und entrih mir das Gewehr. Darauf lief er zu meinen Kameraden, die nicht weit von mir lagen, kam aber sofort zurück, woraus ich schliehe, dah sie tot waren. Nun schnallte er mir den Tor¬ nister ab, stellte sich auf mich und stieh mir mit voller Wucht mehrmals das Bajonett in den Rücken, wie oft, kann ich nicht angeben; jedenfalls habe ich. wie bei der ärztlichen Be¬ handlung festgestellt ist, 18 Stiche. Während er mich stach, schimpfte er mich fortwährend: er lieh nun von mir ab und machte sich an meinem Tornister zu schaffen; als ich mich dann nach ihm umdrehte, stürzte er sich noch¬ mals auf mich und stach mich abermals wieder¬ holt in den Rücken. Als ich mich nun nicht mehr rührte, ging er fort, unter Mitnahme meines Tornisters; sonst hatte er mir nichts abgenommen. Als der Franzose fort war, kam nach einiger Zeit ein Schwarzer auf allen vieren angekrochen, ohne Waffen, beugte sich über mich, und gab mir aus seiner Feldflasche zu trinken. Er hat mir nichts getan, auch mei¬ nen Kameraden nicht, die tot neben mir lag« » Ich zog mich an einem Baume hoch, ging ettt0 ro; 50 Meter weit und fiel zusammen, wo iu0i*e dann gegen Abend von einer Patrouille ge¬ funden wurde." Interessant ist bei diesem . . . und stieb mir mit voller Wucht mehrmall! das das Bajonett in den Rücken, wie oft, kann ich nick! kaut angeben. gang die Nolle des „schwarzen Franzosen". Man wird an den Schluh von Seume's be-!M kanntem Gedicht erinnert: „Seht, wir Wilde«! da¬ sind doch bessere Menschen."