zum Teil überhaupt keine Munition oder nur überaltete vorhanden war. Mit diesem Gerumpel eine Truppe gegen einen modernen Gegner zu bewaffnen und Leistungen von ihr zu erwarten, war ausgeschlossen. Verpflegung, Munition und Ausrüstung für das Jahr 1914 waren noch nicht im Lande, sind auch nicht mehr angekommen. Äätten wir nicht eine so ausgezeichnete Intendantur gehabt, wären wir schon 1914 zusammengebrochen. So sah ungefähr die Truppe aus, als der Weltkrieg begann. Sie war vorzüglich an Geist und Aus¬ bildung, aber nur einseitig für eine bestimmte Aufgabe — Eingeborenenunruhen — erzogen und ausgerüstet. Ausbildung der Reserven usw. fehlte ganz. Das mußte sich natürlich bitter in dem Augenblick rächen, als die Truppe in dieser Verfassung einem modern ausgerüsteten und ausgebildeten, zehnfach überlegenen Gegner gegenübertrat. Was wußten wir von diesem neuen Gegner? Nichts! Was wußte der Gegner von uns? Alles! Major Leiphold, der Chef des feindlichen Nachrichtendienstes, äußerte mir gegenüber, daß sämtliche Post, die vom Gouvernement oder Kommando in Friedenszeiten mit englischen Schiffen über Kapstadt ging, geöffnet und abgeschrieben wurde. So kannte der Gegner jeden Mann der Truppe mit Namen und jeden Bericht, mochte er noch so geheim sein. Irgendwelche politischen Vorbereitungen sind von uns nie getroffen, durften und sollten es ja auch nicht, wohingegen die englische Spionage in Südwest ihren kräftigsten Stützpunkt im Äause des Konsuls Müller fand, was die Spatzen von den Dächern pfiffen. Damit sei es genug! Diese kurzen Ausführungen sollen keine Anklageschrift bedeuten, noch weniger eine Verteidigungsschrift. Nein, sie sind der Niederschlag einiger Gedanken eines alten afrikanischen Offiziers, dem es, wie jedem von uns, das Äerz zerriß, während des Krieges auf einem Posten gewesen zu sei», der von vornherein hoffnungslos war. Wir wurden geopfert! Ihre letzte große Tat hat damit die Schutztruppe von Südwest vollbracht. Ruhmlos trat sie ab, trotzdem jeder Reiter ein Äeld! 3. Kap Kamerun Die deutsche Schutztruppe in Kamerun offiziere und Beamte) und 1650 farbigen Sie war eingeteilt in 12 Kompagnien ( drei dav weil gleichzeitig im Zivil-Verwaltungsdienst zelnen Militärbezirke verteilt waren. Eine bildeten eine geschlossene Verfügungstruppe leutnants Zimmermann. Zu Kriegsbeginn wur starke, in kleinen und kleinsten Abteilungen Polizeitruppe unterstellt. Die Gesamtstärke gebietes betrug somit 185 Weiße und reich durch Angehörige des Beurlaubtenstandes daten und von Rekruten. Bewaffnet war Karabiner 98, bei der Polizeitruppe war noch nicht abgeschlossen. Maschinengewehre hingegen an Artillerie nur ganz wenige verkjeinkalibrige geschütze. Mehr noch wie Deutsch-Ost- und Südw beginn von Feinden rings umstellt. Im Nord bis zum Tschad-See an Britiseh-Nigeria, zösiseh-Äquatorital-Afrika umspannt. Die springende Südostspitze stieß an belgisches