36 Drittes Kapitel. enthielten sie ein ganzes geschnitztes Maorihaus. Die Säugetier— und Vogelsammlung dagegen war klein, schlecht präpariert und von Insekten arg zerfressen. In den Magazinen aber waren Kisten auf Kisten gestapelt, gefüllt mit Bälgen und Rohskeletten, die meiner harrten. Das war mein neues Arbeitsfeld: es galt, alle diese Bälge und Skelette zu präparieren und das ganze neue Museum ein⸗ zurichten. Nach der Besichtigung des Museums gingen wir ins Haus Sir Julius von Haasts, wo mich seine Frau und seine fünf Kinder freundlich empfingen. Ich blieb bei ihnen über Nacht und suchte mir am nächsten Tage ein billiges Zimmer (etwa 8 Pfund im Monat samt Verpflegung). Am 24. April fing ich an, im Museum zu arbeiten; am 10. Juni sollte die Eröffnung stattfinden, und dazu wollte Haast einige schöne Gruppen fertig haben. Ich machte zwei Gruppen: die eine stellte drei Grislybären bei ihrer Höhle dar, die eine Hirschantilope zerreißen; vom Felsen spähen ein Luchs und ein Kondor auf die Beute. Die zweite Gruppe zeigt zwei Gemsen, die auf einem Felsen erschreckt vor einem Adlerhorst fliehen. Auf dem anschließenden Stück Alpe tum⸗ J meln sich Schneehasen, im Geklüft sitzen Murmeltiere, und auf einem Ast balzt ein Auerhahn, darunter sind Auerhennen versammelt. Ich hatte keine leichte Ar— beit, denn die Häute waren sehr alt, und kein Schmied oder Schlosser verstand es, die Gerüste für die Tiere zu machen; ich mußte also auch bei dieser Arbeit mit Hand anlegen. Meine zwei Assistenten waren zwar sehr brav, verstanden aber gar nichts. Ich mußte sie erst abrichten, was Mühe und Zeit erforderte. Instrumente J*