65 rasch und wirr ab, daß jede Schilderung versagt. Die Sappeure und die Landsturmmänner haben ein kurzes Feuer abgegeben und sind hierauf mit Hurra! in die Reihen der Russen eingebrochen. Der Oberleutnant sieht, wie die Russen ihre Waffen fortwerfen, wie sie, die Hände erhebend, haufen¬ weise davonlaufen. Einige Sappeure sind in unsere Batterie eingedrungen, hauen die dort befindlichen Russen mit den Kolben der Karabiner nieder und befreien die gefangenen Kanoniere. Diese springen zu den Geschützen, richten und laden die Rohre, die Sappeure helfen dabei und in den nächsten Sekunden wird ein Schrapnell nach dem andern in die Knäuel der weichenden russischen Bataillone entsandt. Hauptmann Sek ul ich, der Kommandant der übrigen Bat¬ terien, hat ebenfalls seine 9-Zentimeter gewendet und be¬ ginnt — die Nacht hat mittlerweile einer schwachen Däm¬ merung Raum gemacht — die fliehenden Russen mit einem Geschoßhagel zu überschütten. Als der Morgen anbricht, ist der Brückenkopf von dem eingedrungenen Feinde v o l l st ä n d i g gesäubert, bis auf 1200 Russen, die als Gefangene darin verblieben. Auch, einige seiner Maschinengewehre ließ das völlig dezimierte feindliche Regiment auf seiner Flucht im Brückenkopf zurück. Die Verluste der Unseren waren verhältnismäßig gering. So endete der feindliche Überfall bei Sandomierz in der Nacht vom 13. auf den 14. Sep¬ tember. 35. Am Brunnen aus dem Felde. Ein österreichisch,er Offizier erzählt: Wir waren tief drinnen in Rußland. Es war einer jener Tage, deren unsere Soldaten im Norden zahlreiche erlebten: ruhig lagen einzelne Teile der Armee auf ihren Plätzen, denn sie kämpften nicht. Ganz vorne, am Rande einer großen, weiten Ebene, hatten fid^ einige Infante¬ risten postiert und gruben Gräben, in denen sie hernach wohnten. Sie waren die vordersten. Am anderen Rande der weiten Ebene waren Russen. Auch die hatten sich eingegraben und auch sie kämpften nicht, denn von keiner Seite war Befehl zum Borgehen gegeben worden. 5