33 20. Gm Tiroler Held, wie er fiel und wie er begraben wurde. Unaufhaltsam waren die verbündeten Truppen Wer Mittelgalizien vorgedrungen, den Feind vor sich hertreibend. Erst am San gelang es den Russen, sich halbwegs zu sammeln und zur Stunde, da diese Zeilen geschrieben werden, dauert ihr Widerstand noch an. Nicht zum mindesten hatte das Edelweißkorps zum Erfolge beigetragen, das nun auch dem wütenden Ansturm der inzwischen verstärkten Russen standzuhalten hatte. Einer Abteilung des ersten Regiments der Tiroler Kaiserjäger stand eine feindliche Übermacht gegen¬ über. Unter dem Schutze der Dunkelheit schlich sich über¬ dies ein feindliches Bataillon an unsere Stellungen Heran und fand in einem Wassergraben, wo es sich unbehindert durch unser Feuer zum Sturmangriff sammeln konnte, eine natürliche Deckung. Die Situation war für die Unseren sehr ernst, denn der Sturm war im Verlaufe der Nacht zu erwarten. Da war es Kadettaspirant Pescosta, ein Sohn des bekannten Bergführers aus 'St. Ulrich im Grödener Tale, der sich freiwillig zur Vertreibung des im Graden eingenisteten Feindes meldete. Mit einigen mutigen Jägern, die ebenso wie Pescosta mit Handgranaten ausgerüstet waren, schlich« er sich zu den Russen. Wenige Schritte von ihnen entfernt, sprang er auf und schleuderte seine Granatm mitten unter sie, Tod und Schrecken verbreitend. Ein wütendes Schnellfeuer auf den Tapferen und seine Braven begann, doch gelang es ihm, unverletzt zurückzukommen. Aber die Russen wollten nicht weichen. Und so machte er wieder den Todesweg und noch dreimal in dieser Nacht. Beim fünften und letzten Mal traf ihn eine feindliche Kugel. Zu¬ sammenbrechend, wollte er seine letzte Granate in die Reihen der Feinde werfen, doch der Arm erlahmte und das Wurf¬ geschoß entfiel seiner Hand. Aber der Zweck war erreicht; die Russen, die den Graben besetzt hielten, waren durch die Bombenwürfe Pescostas derart demoralisierL, daß sie sich in Scharen ergaben. Als man bei der Kompagnie hörte, daß er verwundet draußen liege, bot sich Fähnrich Gall an, ihn zu holen. Mit einer Patrouille barg er den 3