Vom Beruf des Deutschen. Wir alle, die wir diesen ctrieg miterleben, sind uns bewußt, daß da etwas vorgeht, das mit nichts Früherem vergleichbar ist und wohl in aller Zeit seinesgleichen nicht finden wird. Die gewaltigen miteinander ringenden Massen, die unerhörte Hart näckigkeit und Ausdauer täglich erneuter schwer ster Kämpfe, die unheimlich gesteigerte Technik der Zerstörung, die Orgien der Vernichtung von Leben und Lebensgütern, die aus dem allen sich ergeben, die gar nicht zu ermessenden Gewinn- und Verlust möglichkeiten, die unabsehbaren Folgen für die ganze fernere Gestaltung der Völkergeschicke, das alles, so ungeheuer es ist, reicht noch nicht hin, das welthistorische Phänomen, das sich da vor unseren Augen abspielt, in seinem innersten Wesen zu kennzeichnen. Das alles ist nur die Außenseite; es begründet nur Gradunterschiede, obgleich starke. Vielmehr darin erst erkennen wir das wesenhaft Unterscheidende dieses Krieges, daß in ihm die Seele eines ganzen großen Volkes um ihr Sein oder Nichtsein ringt. Das bedingt einen ungeheuren Einsatz innerster, seelischer Energie, von dem das Aufgebot aller besonderen, physischen wie geistigen und Willenskräfte nur die Folge ist. Das ist das