56 Und wy man sal czwyschen gasten adir dem statfolke auffleufie bewaren. Ouch ab speber adir vorrether mit (Fol. 8) andern gesten yn- komen weren. 5 Ouch ab man under dy fynde weide rynnen adir lauffen. Und wy man oueb alle ander gescbefte ordenyren sal: dy scbylfc- wachen, wecbßilstorme und ezun stattborn wartlute mit feltrynnern. Hyrezu mag alle dyng gar snelle ydermann bestellen yn sulcber forme, daz der innerste rat dy vir virtelmeister yn beymlicbkeit czu den 10 czwelf beuptluten sendet nnde lest en gepyten ernstlichen außczuricbten dy sacben, waz not ist; nnde hyrezu geboren czu czeyten etliche hehr- czeyeben yn sunderlicher formen czu bestallen. Wenn dy virtelmeister den beuptluten kunt tbun dy meynunge des innersten rates, alzbalde sullen alle heuptlute iglicher mit seyn regenten 15 belauffen ire beußer unde dy Sachen bestellen nach willen des innersten rates; dem gleyeben tut der obir beuptman des reysegin folkes mit seyn vir regenten unde oueb mit den vir bebrfurern (Fol. 9). Eyn iglicher wirt sal yn seym bauße seynes folkes gancz mechtig seyn auff ernsten gehorsam den beuptluten yn desyn gesebeften. Wer 20 daz nicht weide tbun, den sal nymant aufhalden weder der heuptlute; unde alzo wurde denn yn allem folke gancz bestendig pleyben dy rechte ordenunge aller gescbefte — —■ —. Wenne dy ordenunge dyßer obgenanten regiment rechte volfuret wirt, alz sy begryffen ist, so mögen dyßer stat eußere fynde keynerlev sebeden 25 der stat czupryngen, alz werden (Fol. 10) ouch yn der mauer dy inneren fynde behendeglichen hyndersetezet, daz sy nicht mögen aufkomen dyße stat czu besebedigen yn keynerley weyse. Hyrinne sei got gelobett. V. Die Salzburger Gerichtsurkunde. Original auf Pergament, stark verstümmelt, in den der zweiten Hälfte des 16. Jahr¬ hunderts angebörenden Emband der Hs. C. c. Y. 11 der Linzer Studienbibliotbek eingeklebt. Die Zeilen sind rechts und links abgeschnitten, wobei ziemlich viel ver¬ loren gegangen sein muß. Die 9. Zeile kommt in den ßug des Einbandes und wird durch die Schnur, welche den Band zusammenhält, teilweise ver- ^ deckt. Die 11. Zeile ist gegen Schluß und die 12. in einem größeren Stück am Anfang durch aufgeklebtes Papier verdeckt. Unterhalb dieses Papieres dürften noch einige, etwa 3 bis 4, Zeilen der Schrift vorhanden sein. Die Breite des Fragmentes beträgt 31 cm, die Höhe des ganzen etwa 8 cm, wovon ^ aber nur etwa 5 cm sichtbar sind. — Dieser schlechte Zustand der Urkunde verwehrt eine genaue Erkenntnis ihres Inhaltes, doch läßt sich immerhin einiges feststellen. Es scheint uns hier, wie die Eingangs Wendung S. 58 Z. 1—3 andeutet, die Gerichtsurkunde eines Salzburgischen Hofmarschalls oder Unter¬ marschalls vorzuliegen. Die Eingangswendung in den gewöhnlichen salzbur-