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hohe Wellen. Ich verbrachte den Rest der Nacht tn einem 
billigen deutschen Logierhaus und erwachte mit einem den 
hohen Wellen entsprechenden Kopf. Als ich mich nach einer 
Stellung umsah, merkte ich bald, daß die Lage hier noch 
schlimmer sei als in San Franziska. Es war nicht die geringste 
Aussicht vorhanden, in einem kaufmännischen Betriebe unter 
zukommen. Trotzdem lieh ich den Mut nicht sinken. Sechs 
Tage lang bin ich vom frühen Morgen bis zum späten Abend 
von einer Firma zur anderen gelaufen. Man nennt diese Art 
des Stellefuchens unter jungen Kaufleuten „Pflastertreten". 
Schließlich blieb mir nichts weiter übrig, als mich wieder nach 
anderer Arbeit umzusehen. 
Als nach Ablauf von zehn Tagen mein Geld alle war, ver 
dingte ich mich als Streckenarbeiter bei einem Agenten, der 
für Eisenbahnen Streckenreparatur ausführte. Der Boß mu 
sterte mich zwar äußerst geringschätzig, doch wurde ich ange 
nommen. Handtasche und Wäsche wurden versilbert, Lederhose 
und Wollhemd angeschafft, derbe Lederstiefel, Eßgeschirr und 
eine Decke lieferte der Agent auf Borschuß. Eines Abends 
fuhren wir las, vierzig Mann in einem sogenannten Arbeits 
wagen. Es waren fast alles Mexikaner oder Italiener, nur 
zwei oder drei Dankees darunter, der Oberaufseher ein gebore 
ner Schotte. Als er hörte, daß ich Deutscher sei, warf er mir 
nur einen verächtlichen Blick zu. Er kümmerte sich im übrigen 
ebensowenig um mich als um die anderen. Ich war in einer 
niedergedrückten Stimmung und bereute bitter, San Franziska 
verlassen zu haben. Dort hätte ich meine Anzüge und Schmuck 
fachen verkaufen können, um mich vor dem Schlimmsten zu 
schützen. Nun saß ich hier in einem Wagen mit vierzig Bahn 
arbeitern, ohne Ausnahme Rowdies vom Kopf zu Fuß. Außer 
dem mußte ich befürchten, daß ich die schwere Arbeit nicht 
würde leisten können: leider behielt ich darin recht. Nach ein 
tägiger Fahrt durch die Bergwälder Südkaliforniens erreich 
ten wir über San Bernardino, kurz vor Los Vegas gelegen, 
die Strecke, die ausgebessert werden sollte. Die Baugruppe 
war inzwischen durch Nachschub hundertzwanzig Mann stark 
geworden. Gleich am ersten Tage beim Holzfällen und dann 
beim Banen einer Bretterbude siir die Kanttn« versa-ten