56 dieser Gegend nebst vielen Kaiser- und Familien-Porträten voriger Besitzer und anderen Gemälden zu sehen. Die 9 Schuh dicken Mauern beweisen, daß es einst eine feste Citadelle war. Das Schloß ist ganz eingerichtet, und hat namentlich eine Reihe im Roccoco - Geschmacke hübsch eingerichteter Zimmer, welche der Herzog bei seiner Anwesenheit zu bewohnen pflegt. Im Jahre 1140 hatte Otto. von Machland die Pfarre Grein der Probstei Sebning (Sarmingstein) ver liehen. 1206 kam Grein sammt den Herrschaften Wasen berg, Ottensheim und Wartenstein an den Herzog Leopold von Oesterreich um 600 Pfunde. 1284 war Ulrich von Kappel Besitzer der Herrschaft Greinburg. Im Jahre 1461 bestätigte Herzog Sigmund der Reiche von Oesterreich und Tirol die Freiheiten des Marktes Grein, und ertheilte ihm das gegenwärtige schöne Wappen. Als 1474 die Böhmen das Land mit Krieg über zogen, Ottensheim und andere Orte eingenommen hatten, leistete ihnen Bernhard von Schärfenberg tapferen Wider stand, schlug sie bei Grein in die Flucht, machte viele Gefangene und große Beute. Zwei Jahre später haben sich die Böhmen wieder bei Grein verschanzt und die Stadt abgebrannt, wurden aber geschlagen und mit einem großen Verluste abgewiesen. Die Sieger verehrten dem Erzherzoge Maximilian ein weißes Beutepferd. Im Jahre 1480, Dienstag nach St. Mathias, er theilte Kaiser Friedrich III. allen Grafen, Hauptleuten u. s. w. den Auftrag, die Greiner Bürger gegen die Ein griffe der Unterthanen des Klosters Baumgartenberg zu schützen. 1483, Samstag nach St. Erhard, befahl dieser Monarch dem Kaspar von Roggendorf, Pfleger zu Struden, die Bürger von Grein nicht mit Robot zu beschweren. Freitag nach St. Dorothea 1485 bestätigte dieser Kaiser die Freiheiten und Privilegien des Marktes Grein.