® 66 ® In Marseille ließ man den Offizieren die Wahl, welche Stadt sie während der Dauer ihrer Gefangenschaft be wohnen wollten. Nachdem sie Angouleme gewählt, schickte man sie mittelst Feuille de route nach Bourges. Daselbst angekommen, wendeten sie sich schriftlich an den Kriegsminister, dem sie eine beglaubigte Ab schrift der Kapitulation einschickten. Gleichzeitig riefen sie den Schutz und Beistand des niederländischen Ge sandten Baron Lightenvelt an, welchem Ersuchen derselbe aufs bereitwilligste entsprach. Hauptsächlich wohl infolge seiner Bemühungen wurde die Angelegenheit dem Minister des Äußern, Grafen Walewski, zur Entscheidung vorgelegt, der aber den Gesandten in einem Schreiben benachrichtigte, daß er die Entscheidung in die Hände des Kaisers Napoleon legen werde. Ehe diese Entscheidung gefallen war, trat der Friede von Villafranca ein und sie kehrten nebst den übrigen Kriegsgefangenen zurück. Den Grenadier Wernecke, welcher sich, der franzö sischen Sprache mächtig, sehr bitter und vielleicht in nicht sehr gelinden Ausdrücken über die widerfahrene Treu losigkeit beklagt hatte, hatte man zur Strafe dafür von seinen Kameraden getrennt und nach Blois geschickt. Als er auch hier fortfuhr, sich über die erlittene Ungerechtig keit zu beklagen, brachte man ihn ins Gefängnis, aus welchem ihn erst der geschlossene Friede wieder erlöste.