„Ist Jemand krank unter euch, so rufe er die Priester der Kirche zu sich." Jakob. 5, 14. Geliebte in Chvisto Jesu! Penn wir das Evangelium vom letzten Sonntage nach Pflug- sten lesen oder lesen hören, das Evangelium vom Ende der Welt, von der Auferstehung der Todten und dem allgemeinen Gerichte» so ergreift es gewiß Jeden in der innersten Seele, wie kaum etwas Anderes so. Und doch, meine ich, gibt es etwas, das noch mehr ergreift und auch noch wichtiger ist, als der jüngste Tag der Welt, nämlich der jüngste Tag unseres Lebens, der Sterbetag; denn an diesem Tage wird schon unser Schicksal für die ganze Ewigkeit entschieden und wird daran am allgemeinen Gerichtstage nichts mehr geändert. Vom Sterben, vom gut oder schlecht Sterben hängt Alles ab, die ganze glückselige oder unglückselige Ewigkeit. Und damit man gut sterbe, was denn thun? Vorher gut leben, echt christkatholisch leben. Ueber das echt christ¬ katholische Leben wirst du doch, liebes Christenvolk von Stadt und Land, oft und eindringlich genug belehrt und wir übergehen das. Etwas aber sei genannt, was auch recht viel zum guten Sterben beitragen kann: das Kranksein und das rechte Verhal- t e n in der Krankheit. Wie denn in der Krankheit sich verhalten? Dazu scheint der heil. Apostel Jakobns die rechte Anweisung in den Worten zu geben: „I st Jemand k r a n k n n t e r e n ch, so rufe er die Prie ster d er Kir ch e zn s ichd. h. der Kranke soll bei der katholischen Kirche Hilfe und Trost . . . suchen, oder: katholisch krank sein soll er, dann wird er -) Jakob. S, 14.