67 der ernannte Benefiziat selbst nach Passau und 15. Mai 1705 erfolgte die Konfirmation der Stiftung so wie die Investitur des Benefiziaten zum grossen Tröste der Stifterin. Im Spätherbste eben dieses Jares liess sie nun die Leiche ihrer leiblichen Schwester, Eleonora Philippine Katharina, Gräfin von Cronsfeld, die 29. Jul. 1702 zu Wien verstorben und bei den Schotten daselbst beigesezt war, nach Linz über¬ tragen und am 23. Oktober in der neuen Kapelle in der Gruft am Altäre feierlich bestatten. Die Quelle ihrer Wohlthätigkeit versiegte aber auch jezt nicht. Um die Kapelle immer in geordnetem Zustande zu er¬ halten und zugleich dem Benefiziaten mehrere Erleichterung und wesentliche Beihilfe zu verschaffen , erlegte sie am Linzer Oster¬ markt 1706 bei dem Stifte Spital am Pyrn die Summe von 1250 fl. als Stiftungs - Kapital zum Unterhalte eines Sa- kristans und bestimmte diesem auf immerwährende Zeiten eine Wohnung in ihrem eigentümlichen Hause und zwar »die Stube und Kammer gleich an der Sakristei unverzeihlich und ohne einigem Entgelt.« Da das Fest der Trinität nahe war, wen¬ dete sie sich durch den Benefiziaten bittlich nach Rom , um für das Titularfest der Kapelle einen vollkommenen Ablass zu erhalten, welche Bitte ihr auch von Clemens XI. unterm 12. April 1706 gewährt ward. Im nämlichen Jare stellte sie auch dem Benefiziaten , für den sie eine bequeme Wohnung in der Nähe der Kapelle vergeblich gesucht, im mittleren Stoke ihres Hauses bis auf weiteres eine solche zur Verfügung und liess zur grösseren Bequemlichkeit desselben aus der Sakristei eine Thüre in ihr Haus brechen; auf ihre Kosten wurde auch zur Aufbewahrung des Hochwürdigsten ein Tabernakel verfertigt und von dem frommen Bürger und Handelsmann, Johann Jakob Manigl, der schon vor geraumer Zeit 500 fl. *ad piam Causam« gewidmet, ein ewiges Licht in dieser Kapelle mit den demutsvollen Worten gestiftet: «Schenke demnach ich sündige Kreatur und nichtiges Erdenwürmlein zu aller— 5* arme