24 Ausbildung für den geistlichen Beruf nach Rom gesendet wurden. Fünf wurden Priester nnd Doktoren der Theologie, der sechste, Petrus Hock, ,ein Sohn des königlichen Ge¬ heimschreibers, trat in Kriegsdienste und das ganze schöne Unternehmen schien hiemit beendet zu sein, freilich gar nicht nach dem Sinne Galdenblads, der nicht etwas vorüber¬ gehendes, sondern etwas bleibendes, fortan dauerndes vom Anfänge schon im Auge hatte — eine Pflanzschule in einem deutschen katholischen Lande. Darum machte er sich selbst, der inzwischen Priester geworden war, an die Ausführung seines Lieblings-Planes. Angeeifert durch den ehemaligen Vorsteher der Propaganda, Kardinal Albani, nun Papst Clemens XI., versehen mit Empfehlungsbriefen desselben ging er 1705 an den kaiserlichen Hof nach Wien. Wol war indessen der Mann aus dem Leben geschieden (1699) der sich der edlen Sache gleich vom Anfänge durch Wort und That so grossmütig angenommen und noch in den lezten Augen- bliken seines Lebens liebend derselben gedacht hatte. *) Diese lezten Wünsche des Sterbenden betrachtete der gleichgesinnte Bruder, Thomas G un da c-ar v. Starh e mb er g als heiliges Vermächtnis und wendete G al d enb 1 a d bei seiner Ankunft in Wien eine so warme Teilnahme und so kräftige Fürsprache bei Joseph I. zu; dass durch die bald hierauf an die ob der ensische Landeshauptmannschaft und an das Obermauthamt zu Linz erlassene Anordnung das beantragte Institut eine sichere Grundlage gewann. Diese Schenkungs-Urkunde vom 15. Octob. 1707 kennzeichnet den frommen, edlen Sinn des Landesfürsten so bestimmt, und sezt den schönen Zwek der Anstalt so unumwunden auseinander, dass wir den wesentlichen Inhalt angeben müssen. »Getreue, Liebe! Gleichwie unsere Vorfahrer am Reich und insonderheit unser Gross - Ahnherr und Herr Vater glor- 4) In sprugger, Austria. II. 403.