21 Eingang und bald auch ein so drtikendes Uebergewicht ver¬ schafften , dass die Anhänger der katholischen Kirche für un¬ fähig zu allen Aemtern und des Erbrechts verlustig erklärt wurden. Diese Härte ward aus politischen Gründen unter Gustav Adolph gesteigert. Landesverweisung und Konfis¬ kation des Vermögens wartete desjenigen, der seine Kinder in katholischen Anstalten erziehen liess; alle Katholiken sollten sogar in drei Monaten das Reich verlassen. x) Wenn nun gleich diese drükenden Massregeln seit dem westphälischen Frieden nicht mehr in gleicher Schärfe durchgeführt wurden, blieben sie doch noch immer aufrecht und es ist in frischer Erinnerung, was für ein Urteil das Svea - Hofgericht am 19. Mai 1858 über einige Frauen gefällt. — Bei solcher Sachlage drohte ungeachtet des hingehendsten Eifers der Mis¬ sionäre die grösste Gefahr des allmäligen Erlöschens des Katholi¬ zismus im skandinavischen Norden. Niemand führte sich diess tiefer zu Gemüt als ein edler Schwede, Joannes Baptista von Galdenblad, — Page am Hofe der Königin Christine und Bruder des hochgebildeten Geheimschreibers dieser Fürstin, trat er nach dem Hinscheiden dieser (19. April 1689) in den Orden der Jesuiten ein und entwarf den Plan zu einer eigenen Stiftung, um die wenigen im Norden gebornen katholischen oder Konvertiten-Kinder darin zu erziehen, ihrem Stande ge¬ mäss zu bilden und dann durch sie, wenn sie als Laien oder als Priester in ihre Heimat zurükgekehrt waren, die katholische Religion in ihren Familien und Kreisen aufrecht zu erhalten. Als Vorbild des Entwurfes diente ihm das für die eng¬ lische Nation in den französischen Niederlanden errichtete Er¬ ziehungs-Haus, woraus die zum geistlichen Stande berufene Jugend gewält und nach Rom in das für eben diese Nation gestiftete Kollegium verpflanzt ward. — Der Entwurf fand bei dem damaligen Papst lnnocenz XII. solchen Beifall und so 4) Grau er t, Christi na, Königin von Schweden und ihr Hof. Bonn, 1837. I. 143-