Hilflose Helfer» Die nach dem Balkan gesandten Truppen der Engländer und Franzosen, die Serbien Hilfe bringen sollten, befinden sich seit einigen Tagen in einer äußerst kritischen Lage. Von den Bul garen schwer aufs Haupt geschlagen, mußten sie eine befestigte Stellung nach der andern aufgeben. Schließlich sah man sich gezwungen, auf griechisches Gebiet zu flüchten. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte nun der Krieg auch nach Griechenland hinübergetragen werden. Die griechischen Truppen werden beide Parteien gewähren lassen und über haupt sich nicht einmischen. Griechenland will um jeden Preis Frieden halten. Ob freilich eine solche Neutralität auf die Dauer möglich sein wird, ist mindestens sehr zweifelhaft. Wenn die Griechen aber eingreifen sollten, so wird das sicher lich zugunsten der Mitternächte geschehen. Man darf also den kommenden Ereignissen mit einiger Spannung entgegensehen. — Auf die Rede unseres Kanzlers im Reichstag, daß Deutschland jederzeit bereit ist, Friedensvorschläge entgegenzunehmen, daß es sich aber keinen Erfolg verspricht, selbst solche Verhandlungen anzubahnen, hat sich in der gegnerischen Presse ein wüstes Lärmen er hoben. Weil man die angeführten Tatsachen nicht entkräften kann, nimmt man den Mund noch ein mal richtig voll und wirft heftig mit Worten um sich. Deutschland müsse vernichtet werden eher keinen Frieden. Die armen Schächer! Wie mag es in ihrem Innern aussehen! Da wird wohl kaum der Schimmer einer Hoffnung auf Deutschlands Vernichtung mehr vorhanden sein. Aber freilich, man kann nicht anders, man muß das Volk, solange es geht, bei guter Laune zu er halten suchen. 2086