1766 Der Balkan vor der Cntscheiöung. Auf dem Balkan bereiten sich gegenwärtig Ereignisse vor, die von entscheidender Bedeutung für den Ausgang des Weltkrieges werden dürsten. Rußland hat die beispiellose Dreistigkeit besessen, an Bulgarien ein Ultimatum zu richten, worin eH aufgefordert wird, seine Beziehungen zu den Zentralmächten abzubrechen und die in Bulgarien befindlichen deutschen und österreichi schen Offiziere wegzuschicken. England und Frank reich haben sich diesem Vorgehen angeschlossen. Bulgarien wird es natürlich nicht einfallen, dieser frechen Zumutung Folge zu leisten. Es ist dem nach, vielleicht schon in den nächsten Stunden, auf dem Balkan das Ausbrechen eines neuen Krieges zu erwarten. Rumänien hat bisher seine Neutralität für jeden Fall zugesichert. In Grie chenland aber liegen die Verhältnisse zurzeit noch ganz im dunkeln. Der vierbundfreundliche Mi nister Venizelos, der seither alle Hebel in Be wegung gesetzt hat, um Griechenland in einen Krieg gegen die Zentralmächte zu hetzen, fand bei König Konstantin energischen Widerstand und hat deshalb demissioniert. Ob Griechenland sein Ansehen wahren und gegen die Truppenlandung in Saloniki mit den Waffen vorgehen wird, ist bis zur Stunde noch nicht ent schieden. Es bereiten sich also da unten außer ordentlich wichtige Dinge vor. Wie es aber auch kommen mag, Deutschland und Oesterreich sind auf alles gefaßt und vorbereitet. Jedenfalls holen sich unsere Feinde zu ihren Mißerfolgen im Osten und im Westen auch im Südosten noch einen dauerhaften Schnupfen. Die französische Offen sive ist trotz fürchterlicher Verluste bis jetzt nicht vorwärts gekommen.