Wochenübersicht. Wenn inan auch schon früher wußte, daß die eng lische Politik sentimentale Gefühle niemals gekannt hat, so hat doch der jetzige Weltkrieg den wahren Charakter der britischen Machthaber zur Genüge bloßgelegt. Eine Ueberraschung war das an sich nicht, indessen kann es nur mit Genugtuung verzeichnet werden, daß jetzt auch diejenigen Staaten über die eigentliche Natur John Vulls aufgeklärt werden, deren Neigungen seit Jahrzehnten mehr oder minder nach England hinwiesen. Seit Kriegsbeginn scheuen sich die Briten nicht, alle völkerrechtlichen Be stimmungen außer Kurs zu setzen und auch die Neu tralen davon nicht auszunehmen, im Gegenteil auf alle mögliche Weise zu schikanieren. Dieses Verfahren wenden «sie mit besonderer Vorliebe gegenüber Staaten an, die nicht ohne weiteres den englischen Wünschen und Interessen entsprechen, oder solchen, deren Handel unter Umständen Deutschland zugute kommen kann. Derweilen ist im Men der ungeheure Mechanis mus der verbündeten Heere auf neue Arbeit eingestellt worden. Der Einschwenkung der Armeen Joseph Ferdinand und Mackensen, die jetzt mit Front nach Norden zwischen der Weichsel und Bug stehen, ist ein allgemeines Vorgehen auf dem deutschen Nord- flügel gefolgt: Hindenburg sagte dem Großfürsten Nikolaus sin neues Spiel an. Die Folgen dieser Kümpfe haben sich bereits bemerkbar gemacht. Die , Beute an Gefangenen und an Eofchützmaterial ist wieder ?o bedeutend wie an den größten Siegestagen. Noch wichtiger aber ist die Tatsache, daß die ÄRder- standstrafj des Feindes an sehr starken Stellen ge brochen worden ist. Die große Presse arbeitet jetzt mit Vollkraft im Norden, im Süden und im Westen. Wie lange wird der russische Koloß diesen Druck aushalten?