m Figuren. Seine Beschäftigung in Lambach wäre ohne Fischers Tätigkeit hier schwer erklärlich.1 Aber auch eine Stilanalyse des Lambacher Hochaltares der Stiftskirche weist auf Fischer von Erlach als dem Inventor des¬ selben hin. Der Altar entspricht schon im allgemeinen durchaus der Art Fischers. Das Schnörkelwerk ist ganz ähnlich dem des Mariazeller Altares, ganz ähnlich dem Zieratenwerk an seinem Entwurf zu diesem Altar (Jahrbuch a. a. O., Taf. XVII) und an dem Entwurf für die Josefssäule auf den hohen Markt zu Wien (Jahrb. a. a. O. Taf. XVIII). Auch die Schwingung des Simses und seine Verkröpfung zeigt nahe Verwandtschaft mit dem Ent¬ wurf des Mariazeller Altares, nur ist die Verkröpfung in Lam¬ bach genau im Gegensinne geführt. Ebenso finden wir die verti¬ kale Ein- und Ausbuchtung der Hauptfläche des Lambacher Simses in ähnlicher Weise am Mariazeller Hochaltar, sowie am Entwurf zur Josefssäule. Die Gliederung des Gebälkes ist an beiden Hochaltären, sowohl in Lambach wie in Mariazell, ganz auffallend ähnlich. (Siehe Abbildung 8.) Doch auch abgesehen von den Uebereinstimmungen dieser Detailformen, schreibt uns Kunsthistoriker Dr. Rudolf Guby aus Wien, des Lambacher Altarwerkes mit solchen an anderen sicher bekannten Werken Fischers zeigt ebenso die Gesamtkomposition des Lambacher Hochaltares eine in die Augen fallende Verwandt¬ schaft mit dem Altar der Mariazeller Wallfahrtskirche, zumal, wenn man dabei auch die Lambacher Orts- und Raumverhält¬ nisse mit in Betracht zieht. Die Gliederung der Architektur, die Führung des Gebälkes, vor allem die Komposition und Anordnung der Aufsatzgruppe sind so ähnlich, daß wir unter Berücksichti¬ gung der Resultate der urkundlichen Nachrichten auch in stilisti¬ scher Beziehung Fischer als den Autor des Hochaltares der Lam¬ bacher Stiftskirche ansehen müssen. Natürlich, meint Dr. Guby weiter, sehen wir keine Kopie des Mariazeller Altares vor uns. Die Entwürfe zu beiden Altären liegen mindestens 17 Jahre aus¬ einander. Der Entwurf zum Mariazeller Altar stammt aus dem Jahre 1693, und erst 1710 wandte sich Abt Max durch die be¬ kannten Mittelspersonen an Fischer nach Wien, und daß ein Meister wie Fischer durch 17 Jahre in seiner künstlerischen Ent¬ wicklung stehen bliebe, ist abzulehnen. Der Lambacher Altar bedeutet eine folgerichtige Weiterentwicklung des Fischerschen Stils. Die Altararchitektur ist nicht mehr so sehr wie in Maria¬ zell kulissenartig in die Tiefe komponiert, sondern bleibt, wenn 1Mattieli Lorenzo wurde noch von Fischer beim Schloßbau in Frain be¬ schäftigt, er schuf die zahlreichen Statuen und Brimnengruppen des Schwarzenberg¬ gartens. Die plastischen Gruppen der Fischerschen Hofbibliothek sind wahrscheinlich auch Von ihm ca. 1726. Er arbeitete in der Karlskirche und ca. 1728/29 gingen aus seinem Atelier die Herkulesgruppen der Reichskanzlei hervor. , - . -„-c-J