174 15. Juni als in festo SS. Corporis Christi ist die Processiorr mit den Figuren bei gar schönem Wetter gehalten worden. 30. Juni hab ich dem Martin Veith um 71 fl. Bücher abge¬ kauft, davon 17 fl. aus der Cammereycassa vom Hofschreiber, die 54 fl. aber von mir aus der Abtei bezahlt worden. Diese Bücher sind: Anastasii Bibi. Vatic. Vita Pontificum Romanorum, Romae 1720. Samartnanii Galliae christianae, tom 2. et 3. Petavii Dionys. Rationarium temp. 3 tom. Acherii Lucas Spicilegium Veterum Scriptorum 3 tom. Saufraii Martyrologium Gallicanum 2 tom. Bollandi Acta Sanctorum Julii tom III. Theatri Europaei 19. Th. Martene Veterum Scriptorum et Monumentorum Histor. Dogmaticor. Collectio 3 tom. Mabillonii Analecta. — Heu ist an¬ heuer sehr viel gewaxen, und bei dem schönsten Wetter einge¬ bracht worden, also daß man dergleichen Heumahd nicht ge¬ denket. 3. Juli abends hat der Donner zu Straß beim sogenannten Lippen in den Rauchfang eingeschlagen, und nebstdessen noch 3 andere Häuser in Grund abgebrannt, und es war noch ein großes Glück, daß nicht das ganze Dorf abgebrunnen. 4. Juli bin ich nach Linz. 5. Juli hatten wir im Prälatenstand eine Session, und in solcher auf das kayserliche Begehren, zur mehrerer Fortificie- rung beider Grenzfestungen Temesvar und Griechisch Wsißen- burg, eine Bausteuer per 20.000 fl., solche in 3 Terminen als anno 1725, 1726 und 1727 jedesmal zu Bartholomäi abzuführen, ver- williget. Ob der kayserliche Hof damit zufrieden, steht zu er¬ warten. Diese Bausteuer ist auch vom Säcularclerus begehrt worden. — Den 4. habe ich durch die Marktrobother in den Hof¬ feldern, als in dem großen Feld, im Mayrhoffeld und im Phasan- garten, das Korn abzuschneiden anfangen lassen, weilen sie aber durch den Regen abgetrieben worden, also ist solches den 6. dar¬ auf völlig abgeschnitten und den 10. darauf sehr schön eingeführt worden. 7. J u 1 i bin ich wiederum nach Haus. 12. Juli bin ich nach Au, nachdem ich in der hl. Dreifaltig¬ keitcapelin celebriert und die 110. Meß vom 10. Juni an, gelesen.1 16. Juli hat mir Adam Friedrich Wampl, Salzleger, die 20 fl., weiche seine Ehewirthin selig Elisabeth Wamplin, so den 2. Juli gestorben, in die hl. Dreifaltigkeitkirchen in der Paura legiert hat, eingehändiget, wie auch ihre 2 Brautring zu der Rosencranz¬ bruderschaft. Es sind 2 feine Rubinl, jedes mit 6 Diamant garniert. 1 1724 ließ nämlich Abt Max ein Buch in der Sakristei der Paurakirche auflegen in welchem bei der Zahl der betreffenden gelesenen Messe der Name des Zelebranten eingetragen werden mußte; es wurde geführt bis 1739 und befindet sich in der Manuskriptensammlung des Stiftes Lambach.