169 bäumen sind zu Neukirchen 95, im Feld neben dem Mayrhof und im Mayrhof garten 50, einige im Spalier- und Traungarten auf der Leithen gesetzt worden. Im untern Kräutlgarten hab ich für den jj löblichen Convent die Gallerie reparieren lassen.1 — Im Convent in dem obern Dormitorio bei den äußern 2 Krankenzimmern sind wiederum eiserne Schließen gezogen, und anstatt der schweren Gewölbe ein Stukkaturboden gemacht worden.2 — In der hl. Dreyfaltigkeitcapelln hat der Maler Ph. Holzögger eine Orgl vergoldet und der Stukkatorer die 3 Schneckenstiegen mar¬ moriert. 1724. Auspice Deo. Verflossenes Jahr hat es 30 Wassergüsse an der Traun gehabt und ist die letzte zwischen Weihnachten und neuem Jahr fast die größte gewesen. Das Regenwetter haltet auch noch an. 3. Jänner bin ich nach Linz zu den Exequien des Herrn Grafen von Salburg, Aeltesten des alten Herrn Stands, meines sehr guten Freundes. 4. Jänner hab ich für dessen abgeleibte Seel in der Pfarr¬ kirchen pontificiert, und bin nach demselben wiederum nach Haus. 8. Jänner bin ich nach Linz. . 9. Jänner hab ich der Congregatio Major Beatissimae Vir- ginis ab Angelo salutatae, wegen des dedicierten Xeniums, in¬ tituliert: Pietas quotidiana erga divinissimum humani generis Redemptorem Jesum crucifixum, 100 fl. aus der Abtei verehrt. — Eodem ist der Bildhauer Göz von Passau auf der Donau, alhier ankommen mit seiner in die hl. Dreyfaltigkeitcapelln ver¬ fertigten Arbeit: nämlich wie Gott Vater die Welt erschaffet.3 1 Diese Galerie ist nicht mehr vorhanden, doch heißt noch der Garten Galerie¬ garten. 2 Auch von diesen Stukkaturen ist nichts mehr vorhanden. 3 Josef Matthias Götz, Bildhauer und Architekt zu St. Nikola bei Passau. Wahrscheinlich in Bamberg i. J. 1693 geboren, wird er 1715 selbständiger Meister zu St. Nikola. Er arbeitete 1715-19 die neue Kircheneinrichtung im Chorherrenstifte St. Nikola, 1724 das Leibschiff des Grafen Lamberg im Schloß Neuburg am Inn. 1724 bis nach 1737 ist Götz für die Paurakirche tätig, er arbeitete die 3 Weltkugeln, die Tabernakelgruppen, sämtliche Alabasterfiguren der 3 Altäre. Im Kontrakte vom 22. Dezember 1737 tritt Götz bereits als Unternehmer auf und übernimmt die Her¬ stellung des „Christus"'-und „Hl. Geist"-Altares einschließlich aller Steinmetz-, Holz-, Maler- und Gürtlerarbeit samt den Transportkosten um 1914 fl. 1730-33 ist Götz als Bildhauer und Bauleiter im Stifte Zwettl, 1734-35 in Maria-Taferl, 1733-38 in Krems, 1740 in Fürstenzell in Nieder Bayern, 1741-42 für die Karmelitenkirche in Straubing tätig. 1742 bezeichnet er sich auf einem Stich, der von ihm anläßlich der Kaiser¬ krönung Karls VII. gezeichnet wurde, als S. Caes. Maj. Architectus. 1754 ist er zum letztenmal urkundlich erwähnt. Gestorben ist er den 7. August 1760 in München. Näheres über Götz siehe „Niederbayrische Monatsschrift" Jahrg. 1917/18: Dr. Rud. Guby.: „Passauer Bildhauer des XVIII. Jahrhunderts". Verlag Waldbauer, Passau. Die Kontrakte, Quittungen etc zwischen Götz und den Aebten Max und Johannes- Seiz >(1735-39) liegen im Stiftsarchive Lambach.