77 10jährigen Receß und andern habe ich 18 fl. Verehrung ge¬ geben. — Zu Reparierung des Klosters Ebringae1 O. S. B. gegeben 20 fl. Item Verehrungen 4 fl. — NB. Der Sammler, so sich Anselmus Mejer genannt, war ein Betrüger, kein Geist¬ licher, sondern nur ein Student. Wegen der zehnjährigen Receßhandlung und deswegen gehabten Extrabemühungen habe vom 1. Oktober 1714 bis letzten Juli 1715, also auf 10 Monath, die Liefergelder auf jedes Monath 250 fl., zusammen 2500 fl., aus dem Einnehmer¬ amt empfangen. Wie auch wegen Extra-Sessionen- und labo- rem in contagione eine Discretion von 1000 fl. erhalten. Diese 3000 fl. habe auf Amtschein liegen lassen. 23. September habe ich dem Goldarbeiter Weber für ein Pectoral und etlich gefaßte böhmische Stein 12 fl. lö kr. bezahlt. 28. September habe ich dem Herrn Spazen wegen der verfertigten Marmorarbeit zu dem Hochaltar abermahlen 350 fl. bezahlt; restieren also ohne des Leihkaufes annoch 50 fl. (Dieser Marmor sammt den 4 Säulen sind den 27. völlig auf¬ gesetzt worden.) Eben den 28. habe bei Johann Prezer, Messer¬ schmied in Linz, zu dem Hochaltarblatt einen kupfernen und in Feur vergoldeten Rahmen angefriemt; für das Vergolden 440 fl. und für die Arbeit 20 fl., also 460 fl. zu bezahlen accordiert, auch davon per Abschlag alsogleich 50 fl. bezahlt und in den Spaltzettel abschreiben lassen. Diese 50 fl. und obige 350 fl. habe ich von meinen Liefergeldern bezahlt. Das Altarblatt2 ist 16 Schuh hoch und 8 Schuh breit; die Rahm¬ breite aber 13 Zoll. Diesen Tag bin ich nach Haus gereist. Den 1. Septembris ist Ludovicus XIV., der König von Frankreich, gestorben, als er 77 Jahr weniger 4 Tag gelebt; der junge König ist 5 Jahr und 8 Monath alt, also ein Jahr älter, als der verstorbene König, da er zur Cron gelanget. Nach des Königs Tod hat man in Paris folgendes Chrono- graphicum zu sehen bekommen: DIV VICI, DIV LVXI, DIV VIXI, IVI. (1715). 5. Oktober habe ich mit Herrn Oberwasserseher in der Fluchtwang (eine Ortschaft der Pfarre Lambach) eine Wasser¬ beschau gehalten. reich mehrfach tätig. So in Kremsmünster in der neuen Sakristei. Vgl. A. Czerny a. a. O. S. 190 ff. Ferner Thieme und Becker, Allgemeines Künstlerlexikon I. S. 119. 1 Vielleicht soll es heißen Elcingae oder Elchingae, ein Ebringae ist unbe¬ kannt im Orden. 2 Das Hochaltargemälde, die Himmelfahrt Marias darstellend, welches in den neuen Altar wieder eingesetzt wurde, wurde von Joachim v. Sandrart 1656 gemalt, ist 4’96 m hoch und 2*48 m breit. Auch die übrigen 8 Altarblätter der Stifts¬ kirche sind von Sandrart.