65 wo der Hochaltar zu stehen kommt, gelegt und alle anderen Ceremonien nach Ausweisung des Pontifcals absolviert. Auf die Evangeliseite des Altars hab ich ein goldenes Medaillon, 8 Dugaten schwer, worauf einerseits der hl. Ritter Oeorgius, auf der andern der hl. Christophorus, auf der Epistelseite aber ein silbernes Medaillon von dem Radstättischen Frieden, (?) Loth schwer, gelegt. Nach diesem Actum hab ich ein solemnes Amt de Sanctissima Trinitate gesungen, gegen Ende ist ein großer Regen mit einigen Risln (Hagel) entstanden, daß der Ornat und die aufgemachten Spalier ziemlich beregnet worden; auch der vorgehabte Rosenkranz von der allerheiligsten Dreifaltig¬ keit nicht hat können gebetet werden. 17. Juni darauf nach der Vesper haben wir obgedachten Rosenkranz gebetet, nach jedem Qesetzl sind 9 Poller und also 27 Polier gelöst worden und zwar also, daß jedesmal nach 3 Pollern sich die Trompeten und Pauken haben hören lassen. Beidesmal sind eine große Menge Volk erschienen. Den 12. auch H. Einnehmer und H. Mauthner von Gmunden. Mit dem Kapsl, worin die heiligen Reliquien, habe folgende Chrono- graphica gemacht und stechen lassen. Deo OptlMo Vnl aC trlno LaVs et gLorla, Patrl Verbo et ProCeDentI gratlarVM aCtlo; a reLIgloso sVbDItoqVe LaMbaCensl pro MIserlCorDI ConserVatlone a saeVa peste; Trinitatis perennl CVLtVI eX Voto saCeLLVM strVVnt PraesVL et ConVentus sanCtl KILIanl.1 Consensu et nomine Domini Ordinarii primarium lapi- dem benedixit et inclusis sanctorum reliquiis imposuit Maxi- milianus Abbas. Anno salutis MDCCXIV die 12. Junii. Juli. In festo S. Kiliani ad primas Vesperas haben die 6 Knaben in den rothen Mänteln mit den Windlichtern das erstemal aufgewartet. In ipso festo haben Ihro Hochwürden (Abt Rupert) von Qleink pontificiert. — Der H. Vicedomb hat Dreifaltigkeitskirche in Paura, von der nun im Folgenden öfters die Rede. Sie wurde aber nicht von 1721-22, wie Dr. Tietze in Thiemes Kunstlexikon V, Seite 141 zu berichten weiß, sondern schon 1714-18 erbaut, 1721 war der Bau an und für sich schon fertig. Siehe über Brunner die Stiche, Ansichten der Paurakirche von Johann August Corvinus, f 1738: „Perspektivischer Aufriß der neu erbauten Capellen gegen Mittag, welche von einem Hoch-Löblichen Stifft und Closter Lambach zu Ehren der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit erbaut worden von Johann Michael Brunner, Baumeister" und „Perspektivischer Aufriß besagter Capellen woran alle 3 Thurn in das Gesicht fallen." Ferner siehe Gurlitt Corn. „Geschichte des Barockstils in Deutschland" Seite 257; Wastler Steirisches Künstlerlexikon, Mitteilungen der Zentral-Kommission N. F. XVI 101, XXII 84; Wichner „Admont und seine Beziehungen zur Kunst" Seite 46. Oesterreichische Kunsttopographie IV. 1910, Seite 93. 1 Jede der 6 Zeilen ergibt Erbauungszahl 1714.