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Die stolze Ähre.
(Ein junger Hamster suchte Futter.
Er kroch empor mit seiner Mutter,
Die ihm sofort ein,, Kornfeld zeigte,
In dem sich jede Ähre neigte.
Das Junge freute sich nicht wenig.
Ls sprach: ,,,,Li sieh, wie untertänig
Mich diese Ähren da begrüßen.
5tc fallen mir beinah' zu Füßen.
,,Nur eine Ähre dort — wie schade —
Recht stolz und steif und kerzengrade.
Ls ist wahrscheinlich diese Eine
Schwerreich und eine extrafeine!"
Die Hamstermutter aber lachte:
,,Du bist noch dümmer, als ich dachte.
Die stolze, steife, grade Ähre,
Das ist die hohle und die leere,
Du kannst am Dünkel sie erkennen,
Und kannst sie immer — Strohkopf nennen!"
Lob des Rindes.
Auf eine in einer landw. Zeitung aufgeworfene Frage:
Was ist des Landwirts liebstes Tier?
Ist es der Hühner-Kavalier,
Der auf dem Mist sich heiser kräht,
Dem Weibervolk den Kopf verdreht?
Jst's jenes, das beschaulich lebt,
Nur nach des Leibes Rundung strebt:
Das gute, liebe, dicke Schwein?
gab ein Abonnent folgende Antwort:
Das Huhn? das Schwein? — O nein! o nein!
Dem Landwirt ist so lieb kein Kind
Als wie das kindlich fromnie Rind
Mit seiner Milch, der hochgeehrten,
Der nicht allein vom Kalb begehrten,
Die auch den Menschenkindern frommt,
Wenn man sie halbwegs echt bekommt.
Und auch das Rindfleisch, liebes Kind,
Ist ein Geschenk vom lieben Rind.
Ja, Beefsteak, Schnitzel, Lungenbraten
Die sind des Rindes Heldentaten
Zum Wohl der Menschheit in der Stadt,
Die keine Landwirtschaft nicht hat.