45 Erscheint es deshalb zwecklos, über die Langrett der Landwirtschafts- Gesellschaft eingehend zu berichten, so wäre es vielleicht angebracht, in Kürze auf die Ziele der Gesellschaft und die Mittel, die dazu führen, hinzuweisen. Die landw. Kenntnisse zu erweitern und auch den kleinen und kleinsten Landwirten zugänglich zu machen, dies hat zur Berufung des landw. Wan derlehrers geführt, der, in engster Verbindung mit denl landw. Betriebe, stets bereit ist, an Ort und Stelle mit Wort und Tat unterstützend ein zugreifen und Ratschläge und Winke zu erteilen. Und wenn es auch immer noch Personen gibt, die die Bedeutung von Versammlungen, Vorträgen u. s. w. in Abrede stellen — es kann dies wohl kaum ihre innere Über zeugung sein und diese stellen sich dadurch selbst ein Armutszeugnis aus — so ist doch die überwiegende Mehrzahl anderer Ansicht, was sich am besten durch die Vermehrung der Versammlungen und die Besucherzahl dokumentiert. Zur Unterstützung des „gesprochenen Wortes" dient die von der Gesellschaft bereits im 51. Jahrgange herausgegebene „Landw. Zeitschr. f. OÖ.", die zur innigeren Verbindung der Mitglieder mit der Zentrale dient und die sich auch außerhalb des Kronlandes und der Monarchie einer großen Beliebtheit erfreut. Zur weiteren Belehrung dient der vorliegende „Oö. landw. Kalender der Landwirtschafts-Gesellschaft", welcher Heuer bereits im 38. Jahrgange erscheint. Zur Hebung der Rindvieh-, Pferde- und Schweinezucht trägt die Gesellschaft durch Veranstaltung von Ausstellungen und Tierschauen, durch Prämiierung schöner Tiere, durch Errichtung von Rinderzucht- und Eberstationen, durch Überlassung von unverzinslichen Darlehen für erst genannte Zwecke u. s. w. bei. So ist aus dem Vermögen der Gesellschaft ein Betrag von 30.000 X zur Errichtung von Zuchtstationen reinrassiger Rinder als unverzinsliches Kapital gewidmet worden. Dem Futterbau, der Hand in Hand mit einer rationellen Tier zucht gehen muß, wird durch Zusammenstellung passender Grassamen mischungen für Neuanlage von Wiesen besondere Sorgfalt gewidmet und den Mitgliedern garantiert bester Samen von Gras- und Futterpflanzen verschafft. Auch der Pflanzenbau erfährt durch Abgabe von hochwertigem Saatgut, das vom Sekretariate stets einer besonderen Kontrolle unter worfen wird, weiteste Förderung. Zur Unterstützung des in Oberösterreich so wichtigen Zweiges der Landwirtschaft, des Obstbaues, ist die Obstbausektion der k. k. Land wirtschafts-Gesellschaft tätig. Mit welchem Erfolge dies geschieht, zeigen die sich stets mehrenden Ansuchen um Abgabe von Wildlingen und Edelreisern, die unentgeltlich erfolgt. Die Abgabe von künstlichem Dünger zur Erhöhung der Produktion erfolgt zum Teil mit Subvention und stellt sich durch gemeinsamen Bezug bedeutend billiger. Auch bei dem Ankaufe von allen landw. Maschinen ist es der Ge sellschaft infolge des von Seite der Fabrikanten bewilligten Rabattes möglich, vorzügliche Qualitäten bei ermäßigten Preisen zu vermitteln. Dies ist nur in kurzen Strichen und lange kein vollständiges Bild der weitgesteckten Ziele der Landwirtschafts-Gesellschaft/die zu unterstützen