102 Die schmerzstillende, schmerzeinschlüfernde Wirkung des warmen Tabak- rauches vermöge seines Nicotingehaltes ist ja bekannt. Ebenso ist wohl die anreizende, stark anregende Wirkung des warmen Tabakrauches auf die Darm- und Magennerven als allgemein bekannt vorauszusetzen, denn davon weiß fast jeder Anfänger im Rauchen zu erzählen. Hatte man nun auch das Mittel, welches in hervorragendem Maße die Eigenschaften hat, allen Anforderungen zur wirksamen Bekämpfung der Kolik — Schmerzstillung, Gasevertreibung, kräftige Anregung zur Darm thätigkeit — zu entsprechen, so mangelte es doch an der Hauptsache, an einem Geräth zum wirksamen Einbringen des Rauches. Und intensiv muß er eingebracht werden, um wirksam zu sein. Der Wolffsche Apparat hat sich bei Hunderten von Fällen bereits bewährt: als untrügliches Mittel zur Be seitigung der Kolik bei Pferden und Trommelsucht bei Wieder käuern, bei Krankheiten, die überhaupt heilbar sind. Er ist nicht ein sogenanntes Allerwelts-, Schäfer Thomas- oder Geheim mittel, sondern sein Wirkungskreis ist beschränkt. Er ist auch nicht zu betrachten als ein gutes Hilfsmittel neben anderen Mitteln, sondern er ist ein mit durchaus selbständiger Sicherheit wirkendes Mittel mit voll begründeter, wissenschaftlicher Berechtigung. Er beansprucht auch keine Hilfs mittel, denn er bewirkt allein die Herstellung des Patienten bei sach gemäßer Anwendung. Die Tabakrauchcur durch den Wolffschen Apparat bildet somit eine eigene, besondere Methode. Jeder Landwirt, jeder Viehbesitzer soll den Wolffschen Apparat haben, damit die schweren Verluste durch Hinsterben der wertvollen Thiere fern gehalten werden, Verluste, welche sich nach Millionen berechnen. Was bislang durch verschiedene, oft dauernd schädliche Mittel ver geblich angestrebt wurde, das bewirkt erfahrungsgemäß der Wolffsche Apparat in kurzer Zeit mit wenig Mühe und Kosten durchaus sicher allein. Ein wesentlicher Vortheil ist, daß er ohne Fachkenntnis von jedem normalen Menschen in Betrieb zu setzen ist, ohne jemals, selbst bei unzeitiger Anwendung, gesundheitlich nachtheilige Folgen hervorrufen zu können. Die Anwendung der Tabakrauchcur. Sobald die Anzeichen der Kolik wahrgenommen werden, säume man nicht, den Schmerzen der Gasentwicklung durch ein Tabakrauchklystier ent gegenzutreten. Je zeitiger das Klystier gegeben wird, desto leichter ist die Cur, desto geringer die Gefahr. Niemand vermag anfangs festzustellen, ob aus einem anscheinend leichten Fall sich nicht ein sehr schwerer entwickeln wird, wo keineswegs ausgeschlossen ist, daß wegen der Verzögerung die Hilfe zu spät kommt, weil -eventuell schon Darmrisse oder Zerrungen ein getreten sind.