scheint nach und nach in fast allen Gewässern von weniger als 500 Fuß Tiefe ausgerottet zu sein. Es frägt sich nun, was mögen für Ursachen diese schreckenerregende Entvölkerung der Wasserbewohner, die doch in der wichtigen Ernährungsfrage eine hervorragende Rolle spielen, bewirkt haben. Man muß zwischen wirk licher Ausrottung und dem Verschwinden der Fische von den erreichbaren Fischgründen unterscheiden; das praktische Resultat für die Fischerei ist zwar in diesen beiden Fällen das gleiche. Man kann als gewiß annehmen, daß viele Arten der Seefische ver möge ihrer Menge und ihrer Geschicklichkeit im Entziehen vor den Nach stellungen der Menschen weniger dem zerstörenden Einflüsse unterliegen, als die Bewohner der Binnengewässer. Die Hellbute kann vielleicht als eine der wenigen Ausnahmen betrachtet werden, da sie wirklich in einem gewissen Gebiete ausgerottet wurde. Unerörtert bleibt jedoch hier die Frage, daß die Ausbeute von fast allen übrigen Küstenfischereien Amerikas in letzterer Zeit erheblich abgenommen hat. Eine sehr wahrscheinliche Erklärung dieser Erscheinung scheint in der. großen Verwandtschaft der sogenannten Wanderfische mit den eigentlichen See fischen zu liegen. Die Wanderfische, hauptsächlich vertreten durch die Salmo niden, Shaden, Süßwasserhäringe (oder Alewifl) und andere Arten, treten doch, obgleich den größten Theil ihres Lebens im Ozean zubringend, in größerer oder kleinerer Zahl zeitweise in die Flüsse ein, um günstige Plätze zur Ab setzung ihres Laiches zu suchen. Ist dies vollbracht, so zieht der Mutierfisch wieder gegen das Meer und überläßt es der Brut seinerzeit nachzufolgen. Die jungen Shadsische oder Häringe verbleiben 3 bis 4 Monate in dem Fluße am Geburtsorte und kehren dann zurück in den Ozean. Der Lachs ist mehr beständig. Die Jungen halten sich 1 bis 2 Jahre am Geburtsorte auf, um dann gleichfalls die See aufzusuchen, wo selbe gleich den Shadfischen und Häringen den überwiegend größten Theil ihres Lebens hinbringen und daselbst auch die Reife erlangen. Doch ziehen weder die Eltern- noch die Jungfische auf größere Entfernung von den Flußmündungen; denn es ist be kannt, daß der Fisch, welcher in einem Strome geboren, niemals in ein anderes Wasser aufsteigt, als in welchem er zur Welt kam und seine Jugend verlebt hat. Betrachtet man die Myriaden dieser Fische, die ehemals in diesen Flüssen aufstiegen, — der Shadfisch und Häring längs der ganzen Küste der ver einigten Staaten bis zur Hundsbai, der Lachs von Connecticut ostwärts — und berücksichtigt man die Ausdehnung, in welcher selbe von den räuberischen Meeresbewohnern verfolgt wurden, so ist es erklärlich, weßhalb solche Mengen größerer Fische ehemals die Küste aufsuchten; durch diese Nachstellungen er schreckt, drängten sie sich in Untiefen und in die Ströme. Aber auch hier waren sie nicht gerettet, denn ihre Verfolger lagen gleichsam auf der Lauer und warteten auf die Eltern und deren Jungen, die in ungeheueren Massen in den späteren Monaten des Jahres in die See zurückkehrten. Wahrscheinlich war das Drängen der Raubfische im Frühjahre und Sommer mit ein Haupt grund dieser massenhaften Bewegung der Fische gegen die Küste. Im Herbst