66 c) der Pflanzenkäsestoff — Legunie genannt — vorzugsweise in den Hülsen früchten enthalten; Diese drei Stoffe sind mit den in den Thieren vorkommenden Stoffen, wie: Blut, Eiweiß der Eier, Käsestoff der Milch, so vollkommen gleich artig, daß sie von denselben nur schwer unterschieden werden können. II. Solche Nährstoffe, die zur Erhaltnng der thierischen Wärme oder Fettbildung im Thierkörper dienen, wie a) das Fett in den Pflanzen, besonders in Oelfämereien; ll) Zuckerstoffe, vorzugsweise in den Rübenarten, Grünmais, Grünhirse; c) das Stärkemehl, vorherrschend in den Kartoffeln, Mais- und Getreide- körnern ; ä) die Holzfaser oder der Zellstoff, welcher den Hauptbestandtheil der Pflanze bildet. Der Zellstoff ist in seiner Jugend, d. i. so lange die Pflanzen grün sind, somit bis zu deren Blüthe, leicht verdaulich; sobald aber die Pflanzen älter werden, Frucht gebildet haben, verholzt er sich und wird schwer, oder- gar nicht verdaulich. Die Futterpflanzen sollen daher in der Blüthe gemäht werden, sonst verholzen oder verstrohen sie sich und haben nur sehr geringen Futter- vorrath. III. Mineralische Nährstoffe, welche die Pflanzen ausschließlich dem Boden entziehen; hieher zählen: phosphorsaure Kalkerde oder Knochenerde, Kochsalz, Schwefel, Pottasche, Eisen. Diese Stoffe werden im Thierkörper besonders zur Bildung des Blutes und der Knochen verwendet und kommen im guten Wiesenheu, in den Körnerarten, im Klee in für die thierische Ernährung genügender Menge vor; während in sauren Gräsern, im Stroh Mangel daran ist; daher dort, wo das Rindvieh mit solch' sauren Gräsern oder Stroh gefüttert wird, bei Kälbern die Beinweiche, bei den älteren Thieren die Knochenbrüchigkeit auf tritt, wenn den Thieren neben dem sauren Futter oder Stroh nicht Körner futter, entweder geschnitten oder als Mehl verabreicht wird. Die Thiere können auf die Dauer allein weder mit den blutbildenden, noch mit den fettbildenden, noch mit den mineralischen Nährstoffen erhalten werden; es müssen im Futter alle drei Gruppen Nährstoffe enthalten sein. Im guten Wiesenheu, welches zur Ernährung und zur Erhaltung der Gesundheit des Rindviehes wohl das beste Futter ist, findet sich das richtige Verhältniß der erwähnten drei Gruppen von Nährstoffen. Chemiker und Landwirthe haben theils durch Zersetzung der Futterstoffe in ihre einzelnen Bestandtheile, theils durch Fütterungsversuche das Ver hältniß der Futlermaterialien zum guten Wiesenheu ermittelt und gefunden: 100 Pfund gutes Wiesenheu können ersetzt werden durch 89 Pfund Grummetheu * ■ * « „ „ „ „ „ 85 „ Rothkleeheu * „ ,) y) n „ „ 88 „ Luzernerkleheu „ „ * * „ * 80 * Esparsetkleeheu „ „ „ * „ * „ 84 „ Wickhaferheu „ v, „ „ M 260 „ Kartoffel « „ „ „ „ „ 500 „ Futterrüben