99 II. Kirnberg. In der Pfarre Leonding hat der Oberförster zu Kirnberg im Jahre 1866 eine 60CO 0 umfassende Baumschule (Eigenthum des löblichen Stiftes zu Wilhering) im Hirschwalde angelegt, welche gegen Süden abdacht und mit hohem Stangenzaun gegen Wildschaden geschützt ist. Nebenanliegend ist die Saatschule für die Forstbänme in beiläufig 1 / 2 Joch umfassender Einfriedung. Der Boden ist lehmiger Sandboden (Untergrund Wellsand). Die Baumschule ist mit 10.600 Obstbäumen bepflanzt, welche durchaus unveredelt sind; hier unter befinden sich 8400 Aepfel-, 700 Kirschen-, und 1500 Birn-Wild linge, welche von Wels bezogen wurden. Da der sandige Untergrund keine tiefere Bearbeitung zuließ, so wurde der Boden nur auf 6 Z. umgestürzt. Die Düngung mit Stallmist geschieht alle 2 Jahre. Die Baumschul-Arbeiten besorgen die eigenen Arbeitsleute.— Die Aepfelbäume stehen gesund und kräftig, am Stamme erzogen, und dürf ten zukünftig jährlich 4—500 Hochstämme abgebbar fehl. Die Kirschbäume stehen vortrefflich; die schönen geraden Stämme sind rein, beiläufig V hoch und 3 / 4 — 5 / 4 Zoll stark. Hievon sind 300—350 Hochstämme abgebbar. Die Birnbäume sind schwächlich und bleiben sehr weit zurück, da sie mit ihren tief wachsenden Wurzeln in diesem Boden nicht gedeihen können. Diese Aepfel- und vorzüglich die schönen Kirschbäume passen für die dortige Gegend mit ähnlichem Boden sehr gut, und werden in fruchtbarem Boden außeror dentlich gedeihen und dauerhafte gesunde Stämme zur Kronen - Veredlung lie fern. Da überdieß die Preise billig sind (Kirschen 30—35 kr., Aepfel 25—30 kr.), so dürfte deren Absatz in der Umgebung gesichert sein. III. Kirchberg. Hier hat Herr Mathias Mayrhofer, Hofbauer zu Turnharnting im Jahre 1862 an südwestlich abdachender Wiese eine 500Q° umfassende Baumschule angelegt. Der Boden ist bündiger Lehm, im Untergründe Mer gel. Sämmtliche Baumschul-Arbeiten besorgt hier ein Baumwärter gegen hier fast überall gleiche Entlohnung. Die Schule ist in 2 Schläge getheilt und enthält bei 7000 Stücke, worunter beiläufig die Hälfte Aepfel- und beinahe eben so viele Birn- und nur wenige Zwetschkenbäume sind. Die Wildlinge werden von Wels bezogen, die Aepfel- und Birnbäume sind mit hier gewöhnlichem Mostobst und sehr wenig edlen Birnsorten durch Spaltpfropfen am Boden veredelt und 15" Zoll entfernt in 1' abstehenden Reihen gepflanzt. Die Stämme sind 1—1?/ 4 Zoll dick, und 8'—9' hoch; es sind gegenwärtig über 1000 Stücke abgebbar. Die Bäume sind an Stangen erzogen und ganz gut gepflegt. Die Baumschule wird abtheilungsweise % Joch jährlich mit Stall mist gedüngt. Da hier wenig Waldungen sind, mithin wenig Eichen, Buchen und Ahorn wie auch Lerchenbäume vorkommen, so fallen die Maikäfer in Ermanglung ihrer Lieblings - Bäume die hier bedeutenden Obstbaumpflan zungen und auch die Baumschulen an und verursachen in solchen Jahren be deutenden Schaden. Die Preise der Bäume sind gleich mit den Welserpreisen und der Absatz ist in der Umgegend gesichert. Da die übrigen hier befindli chen Baumschulen denselben Boden, Bearbeitung, Preise rc. haben, so werde ich dieselben nur kurz hier erwähnen. 3*