63 Eigenthümern nach deren Wahl gegen Rückersatz der aufgewendeten Kosten in die eigene Bewirthschaft als Nachhaltigkeitswald zurückgegeben, oder den die Auslagen deckenden Antheil für den Staat zu behalten, und nur den Ueber- schuß wieder abzutreten. Wie zu entnehmen, wurde in solchen pressanten Fällen zu Gewaltmaßregeln geschritten, um das genossenschaftliche Prinzip an zubahnen. Gleiche Kalamitäten haben wir aber auch im österreichischen Kaiser staate zu beklagen. Man denke nur an das küstenländische Karstgebiet, an die Opfer, die zu dessen so dringend nothwendigen Wiederbewaldung ebenfalls unter Einwirkung der Staatsgewalt und mit Beihilfe von Staatsmitteln zu bringen sind. Um uns solch' warnende Beispiele zu vergegenwärtigen, brauchen wir leider in Oberösterreich selbst uns nicht über unsere Grenzpfähle zu be mühen. Die Flußgebiete der Alm, krummen Steyerling, der Steyr, Enns, oberen Traun mit den in selbe einmündenden Seitengewässern im Hochge birge führen alljährlich solche Massen von Schult und Gerölle von den kahl gehauenen Bergseiten, lagern dasselbe in den Thalsohlen in so bedeutenden Schutthalden ab, daß wahrlich baldige hilfreiche Vorsorge dringend geboten erscheint, nicht zu erwähnen, ähnlicher in den übrigen Landestheilen vorkom mender Schäden, wenngleich von minderer Bedeutung. Es ist dies ein deutlich sprechender Beweis nicht nur davon, welch' hohe Wichtigkeit auch in dieser Richtung die Wälder im Haushalte der Natur ein nehmen, sondern es zeigt uns auch die unumgängliche Nothwendigkeit, we nigstens dort mit vereinten Kräften vorzugehen und zusammenzuwirken, wo der Einzelne gegen derartig verheerende Elementareinflüsse — gegen überhand nehmende Jnsektenschäden rc. nichts mehr auszurichten im Stande ist; denn der Forstwirth steht gegen derlei Unfälle nicht so selbstständig da, er vermag seine Holzbestände, vorzüglich wenn selbe von fremden Waldparzellen einge schlossen, oder auch nur begrenzt sind, nicht so selbstständig zu schützen und in erfreulichen Zustand zu erhalten, als der Landwirth seine Oekonomiegründe, er ist mehr oder weniger von angrenzenden Nachbarn, bezüglich der Bewirth- schaftung — bezüglich des Gedeihens seines Waldes abhängig. Keineswegs sind die außerordentlichen, ja beinahe unüberwindlich erscheinenden Schwierig keiten zu verkennen, die sich Anfangs der Bildung von Waldgenossenschaften entgegenstellen, wenn selbe in vollem Umfange des Wortes in die praktische Ausführung gelangen sollen, sowohl in Beziehung der verschiedenen Flächen ausdehnung, der Bodengüte, der volleren oder lückenhafteren Bestockung, des vorwiegenden Holzalters, der mehr oder minder bedeutenden Holzvorräthe, so wie deren Qualität, der leichteren oder schwereren Bringlichkeit rc. Wenn wir jedoch mitunter ziemlich ausgedehnte abgeholzte Flächen, sogenannte Blößen jahrelang ohne jegliche Kultur, mithin ertraglos, liegen sehen, wenn wir be denken, daß in mehr zusammenhängenden jedoch einer Mehrzahl von Be sitzern angehörenden Wäldern öfters ein Einzelner durch einseitigen Aushieb seines Antheiles dem Winde Eingang eröffnet in die anderweitig stockenden Bestände, welcher nun seine verheerenden Wirkungen beginnt, und so traurige Resultate herbeiführt; wie nebstbei hiedurch Jnsektenschäden veranlaßt und ver mehrt werden; wenn wir ferner die Beschädigungen erwägen, die sowohl beim Fällen als auch beim Transporte des Holzmateriales und anderer Forstpro-