74 namentlich für ältere Thiere, deren Kauwerkzeuge den Dienst versagen, ver daulicher und daher nährender. Neben diesem einen großen Vortheil erwächst aus der Anwendung der Schrottmühlen noch ein zweiter, der, den Unkrautsamen zu zerstören, der namentlich in dem Aftergetreide enthalten ist, das man den Schweinen reicht, und welcher auf dem Wege durch den Darmkanal des Thieres keine Vertilgung, sondern im Gegentheile eine Vorbereitung zur sicheren Keimfä higkeit erhält, wenn er mit dem Dünger auf den Acker geführt wird. Be züglich der Konstruktion der Schrottmühlen ist zu bemerken, daß die nach dem Sisteme Whitmee und Chapmann, bei welcher zwei fein gefurchte harte Stahlwalzen, die sich gegen einander drehen, deßhalb für oberösterrei chische Verhältnisse sich besonders eignen, weil man mit ihnen nicht nur Ha fer und alle übrigen Getreidearten schrotten, sondern auch Hülsenfrüchte und den großkörnigen Kukuruz zu feinem Gries vermahlen kann. Eine gute Hand-Schrottmühle, deren Walzen 11 Zoll breit sind, bricht per Stunde je nach der Feinheit des Schrottes 1 bis 2 Metzen ; wird dieselbe Maschine mit Pferdckraft betrieben, wobei der Vorlcgwelle eine Geschwindigkeit von circa 240 Umdrehungen per Minute gegeben werden muß, so steigt ihre Leistung bis auf 4 Metzen per Stunde. Der.Preis solcher Maschinen be trägt beiläufig 80 fl. Hiermit wollen wir die Schilderung jener Maschinen schließen, welche sich dermalen dem Gebrauche der oberösterreichischen Kleingrundbesitzer empfehlen; es sind ihrer wohl nicht viele, und manche andere würden eben falls ganz namhafte Vortheile gewähren, allein als Uebergang in den ra tionellen, maschinenmäßigen Betrieb der Wirthschaften eignen sie sich ganz vorzüglich, und deßhalb wollen und können wir sie unseren Lesern bestens empfehlen. E1wa8 über wawkuttur. Vom Hrn. Forstmeister Josef Weiser. Der ausdauernde, angestrengte Fleiß, mit welchem der oberösterreichische Grundeigenthümer insbesondere mit Abfindung der Zehentlasten nicht nur die Verbesserung seiner tragbaren Oekonomiegründe, sondern selbst die Ur barmachung öder Flächen anstrebt, verdient unstreitig vollste Würdigung und Anerkennung, und Niemand wird die segensreiche Wirkung jener, die Bodenkultur im Allgemeinen so großartig fördernden Maßregel in Abrede stellen, wenn er eine in dieser Richtung unparteiische Vergleichung der ver gangenen mit den gegenwärtigen Kulturznständen vornimmt. Nur der Wald allein macht hievon vorsonderlich bei dessen kleineren Besitzern eine bedauer liche Ausnahme, indem man ihn noch immer bloß als Nutzungsobjekt — als Opferknecht der Oekonomiegründe — als Stiefkind betrachtet und be handelt. Ihm wurde früher sowie noch jetzt bezüglich seiner Kultur gar keine, oder doch nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit gewidmet, keinerlei Ausgabe rücksichtlich seines Gedeihens und seiner Nachhaltigkeit zugewendet, ja man lebt noch heute der sprichwörtlich gewordenen Ueberzeugung, daß Holz und Unglück alle Tage auch ohne weiteres Zuthun wächst.