110 Aus der höheren Physik. Professor: „Wann wiegt der Mensch am schwersten?" — Student: „Wenn er einem auf die Hühneraugen tritt." Zeitgemäß. Herr (dem Briefträger am Samstag den Laubfrosch zeigend): „Wissen Sie, was für Wetter morgen wird? Regnen thut's!" — Briefträger: „Das ist g'scheidt — man kennt sich ohnehin an Montagen vor lauter Ansichtspostkarten nimmer aus!" Prompt beantwortet. Professor (im Examen): „Warum lächeln Sie denn fortwährend, Herr Candidat?" — Candidat: „Sie stellen so kitzliche Fragen, Herr Professor." Anspruchsvoll. Fremder (der die Nacht betrunken in einer Gasse gelegen, früh ärgerlich aufwachend): „Das ist doch eine heillose Unverschämtheit in dem Neste, daß einen niemand hier aufgehoben; ich werde mich beim Verein zur Hebung des Fremden verkehres beschweren!" Weltuntergang. „Papa, würden beim Weltuntergang alle Menschen auf Erden umkommen?" — „Gewiß, mein Kind!" — „Aüch die, welche gerade in einem Luft ballon sitzen?" Großartig. ,,Jch sage Ihnen, unser botanischer Garten ist so groß, daß für die fleischfressenden Pflanzen eigens gekocht werden muß." Im medicinischen Examen. Professor: „Was hat man im Falle einer plötzlich auftretenden Heiserkeit zu thun?" — Candidat: „Man druckt einen rothen Zettel mit der Anzeige, daß die Vorstellung abgeändert werden muß." Verfehlte Wirkung. Bauer schimpfend: ,,Die Stadtleut' sän lauter Schwindler. Ich hab scho fünf Flaschen Jnsectentinctur g'schlickt, aber d' Flöh beißen mi no alleweil!" Entschuldigung. „Aber Vetter, das ist doch schrecklich, daß du so vielen Leuten Geld schuldig bist!" — „Ist nicht so schlimm, es gibt Millionen Menschen, denen ich nichts schulde." Sein Rathgeber. Besucher: „Also endlich, Herr Professor, haben Sie sich doch verheiratet! Sind Sie glücklich?" — Professor: „Ich weiß nicht, ich muß mal meine Frau fragen." In Gedanken. Vereinsvorstand (der gerade ausgetrunken hat): „Nun, meine Herren, gehen wir zum fünften Liter der Tagesordnung über." Modern. Räuberhauptmann (den Hut lüftend): „Bitte die Herrschaften zur schnelleren Abfertigung an den Röntgenapparat zu treten." Ihre Krankheit. Gutsbesitzer: „Das ist drollig, Herr Nachbar, so oft ich Sie besuche, immer liegt der ganze Rasen voll nasser Wäsche." — Nachbar: „Ja, das ist leider nicht zu ändern, meine Frau hat die ,Bleichsucht." Nichtiges Maß. Herr Gerum, Stammgast einer Münchener Brauerei, ließ sich kürzlich zwei gefüllte Maßkrüge bringen und vor sich aus den Tisch stellen. Darauf nahm er den einen Maßkrug und schenkte den zweiten damit richtig voll. „So," meinte er, „jetzt sagt's an Schenkkellner an schönen Gruß von Gerum, i hab' mir mei richtige Maß eing'schenkt, was im zweit'n Maßkrug übrigblieben is, kann er wieder auffüllen für an Andern." Kindermund. „Schäm' Dich, Ella, das ist nun schon das zweitemal, daß du in dieser Classe sitzen bleibst." — „Ich bitt' dich, Papa sei nicht so gräßlich pedantisch, sorg' lieber für eine anständige Mitgift, damit ich später nicht sitzen bleibe." Negative Belehrung. „Kind, was sprichst du da für abscheuliches Zeug mit dem Papagei? Willst du ihn fluchen lehren?" — „Aber nein, Mama, ich will ihm nur sagen, welche Ausdrücke er nicht nachsprechen soll!"