— — — Lob der Heimat Irgendwo muß die Schule ihren Sitz haben. Sicher nicht in der Stadt, das habe ich mir gleich aus meinen Gedanken genommen, denn da hinein wuͤrde sie nicht passen. Es muß die Umgebung voll Ruhe sein und der Teilnehmer durch nichts abgesenkt sich einzig seiner Absicht unterordnen können. daß er in der zur Verfü— gung stehenden Zeit si h »)l. und ganz dem „Lernen“ widmen kann. Ich kdenn viele solcher Orte, die vor— trefflich allen diesen Voaussetzungen entsprechen, doch ich kenne nur einen Ort, der alle diese Voraussetzungen im ganzen Waße besitzt und dazu noch die liebe Erkennt— nis, daß dies mein Heimatort ist. St. Georgen an der Gusen,. Ein sauberer Warkt, 15. km von Linz entsernt, mit der Bahn von Linz in 30 Min. Fahrzeit zu erreichen. Der Ort liegt im wälder— umrauschten Norden unseres Heimatlandes, im Mühl—⸗ diertel. Romantische Umgebung zieht zur Sommerszeit biele Fremde in seinen Bann und von den grünen Höhen der Umgebung weitet sich der Blick bis zur stolzen Alpenkette gen Süden, im Rund aber zieht der Blick hinunter der Donau, wo in blau verdämmerter Ferne das Band der Donau durch das Land zieht und Buͤrgen und Türme grüßen. Gen Norden heben sich in liebliche Bergläufe die Berge und Wälder des Mühlbviertels und ganz draußen die dunklen Berge des Böhmer— EGeht der Frühling ins Land, dann erwacht die stille Au, dann blüht jeder Hang, dann leuchten die Birken und Lärchen. Und der Sommer bringt Ernte— segen auf den Feldern. Würdet ihr meine Heimat sehen in ihrer Schönheit und in ihrer beschaulichen Ruhe! In ihrer Vergangenheit brausten die Wogen der Geschichte und in ihrer Gegenwart heimalet ein biederer Sinn der Bewohner voll Arbeit und Freundlichkeit. In diesem Erdenwinkel soll die Bildungsstätte der Volksmusik liebende Heimstatt finden und ich wünsche zedem vom ganzen Herzen: Wöge sich jeder Teilnehmer an der Schule bald recht heimisch fühlen. Hoamat, Hoamat, voll Frucht und Blooumat Voll Leid und voll Freud'.... — Sei mein, sei mein, in Ewigkeit! * Eduard Munninger. 1 Reichslapellmeisterschule für österreichische Vollsmussft 3 Lehrplan und Unterrichtsberteilung Die Reichskapellmeisterschule dauert 14 Lehrtage“ und umfaßt in diesen 110 Mindeststunden, außer der korporativen Teilnahme an einer Opernaufführung im Landestheater in Linz a. d. Donau und den Stunden der Musik .. — Unterrichtsgegenstände: Al'geme'ne Musiklehre und Harmonielehre. Unter besonderer Berücksichtigung der ländlichen Verhält— nisse und der mangelnden Vorbildung der Teilneh— ner Ak o dlehe, Transponieren, Allgemeines aus der Musiklehre. ——— Musilalische Formenlehre: Besondere Berücksichti— gung der Harmoniemusik nach ländl. Musikverhält— nissen. Das Landorchester und seine Besetzungsar— len. Musikalischer Stil. Die Direktionsstimme. Par— titur. Dynamik, Rhythmik, Vortrag eines Musik⸗ stückes. Tempo, Metronim. Musikformen. „Alpenländische Musiker-Zeitung“ Instrumentallehre. Nach Instrumentaltabelle von Niloff alle Musikinstrumente, Klangfarbe und Ton— umfang. Die transponierenden Instrumente und hre Wesen. Handhabung und Behandlung der In— strumente. Instrumentalschulen und ihre praktische Verwertung und Verwendung. Dirigieren. Praktisches Dirigieren mit Verwendung eines Blech⸗ und eines Streichorchesters in den verschiedensten Besetzungsßauten und Formen. Ein— timmen und Einstudieren. Probelektionen und Musterproben. Praktische Uebungen und Tonbildung. Unterwei— ung in den verschiedensten Instrumenten. Handha— dung und Hilfsgriffe. Praktische Uebungen auf den yon den Teilhabern mitgebrachten und gewählten Instrumenten zur Tonbildung und Tonveredlung. Musilgeschichte. Musikgeschichte in kurzer Form. ebensbilder und Werke der Tonheroen. Entwick— ung der Musik. Die „Klassiber“ der Blechharmonie, Verbandsgeschichte Wesen und Wert des Verban— des der Volksmusik. Einrichtungen, Ausblicke und Ausbau. 5. Kirchenmusik. Unter besonderer Berücksicht'gung der Verwendung der Landmusiker auf den Kirchenchö— ren. Kirchenmusikalische Werke und die Zeremonien. Das Kirchenjahr und seine Musik. —. Arzt und Musik. Musikbetätigung und Gesund— heitslehre. Marschexerzieren. Marsch⸗ und Schwenkübungen ür einen geschlossenen Musikkörper. Aufstellung. Entwicklung von Kolonnen. Die Uniformierungs— ordnung in den Kapellen. Stunden der Musik. (Nach Maßgabe der Zeit). In diesen Stunden werden den Teilnehmern Wei— hestunden der Musik geboten. Dazu werden aus— übende Solisten, Sänger und andere Vorträge und Vorführungen abhalten. Vom Soloinstrument aus— gehend bis zum Instrumentalkörper (Klavier, Sing— timme⸗Soloinstrument mit Begleitung und Orche— ster und Chor (Männer⸗, Kinder— und gem. Chor). Fächerverteilungcc.. Musiktheorie. (Harmonielehre). Herr Regierungsrat Prof. J. Bernauer, 20 Stundhen. Praktische Uebungen und Unterweisungen. 70 Stun— den. Herr Dr. M. Damberger.. Musilgeschichte. Herr Eduard Munninger. 8 Stund. Kirchenmusik. 6 Stunden. Herr Prof. Fo X. Müller. Arzt und Musik. 2 Stunden. Herr Dr. Gottfrfried Kerner. Verbandsgeschichte und Organisation. Herr Eduard Munninger. —* Marschexerzieren. 2 Stunden. H. Dir. M. Dam— berger. —z aB 8. Stunden der Musik. (Nach Maßgabe). Uniformierungsordnung. Richtigstellung genau beachten! In Folge 11/33, auf Seite 6, rechte Spalte, 1. Zeile, soll es heißen: ... ke, Trachten⸗ oder Knap— pen⸗Uniformen (und nicht .... Kappen, Uniformen). Und unter Brustgehänge 3. Bezirksobmann: 3 faches Gehänge in Silber, 2 Quasten in Silber und Vückenschnur mit Olive (und licht 2 faches Gehänge in Silber, 2 Quasten in Gold..) — 6. 7.