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Aus em Inhalt:
In eigener Sache/Das Vereinsgesetz Karl Starl
Arbeitsgemeinschaft /Selbsthuͤfe /Autgorengesell⸗
schaft / Anti⸗Musikschutz⸗ Liga Aus den Lündern
kulturkritische Rundschau/ Musikalische —A
der KunstwartDer Kapellmeister⸗ Aus meiner
Jugendzeit /Preisspiel und Wertungsspiel / Vom
Vortrag/ Der Landmusiker/Der Organist/ kEin—
oʒe golge
ßranz Winkler, Verlag, Linz a. d. Donan Schwarzstrabe e—
Fachblatt der Nichtberufsmusikerschaft Oesterreichs
Schriftle itung: Ed. Munninger, Katsdorf, Oberöͤsterreichc.
Verwaltung: Franz Winkler, Verlagsbuchhandlungs, Linz a.Donau, Schwarzstraße Vr. 27
Erscheint monatlich einmal. Erscheinungs⸗ und Versandort:
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nehmen mit der Schriftleitung eingesandt werden, wird jede rechtliche Haftung
pe Abgelehuf Der Vachdrüich sauntlicher Beitraüge t uulersagt-· 7
Bestellungen, Anzeigenaufträge und alle die Verwaltung oder den Versand betreffen—
den Zusriften sud an die Berwaltung zu richten Der Reubezug kann jeder—
zeit beginnen.“ Nicht abbestellte Bezüge gelten als erneuert. Abbestellungen
können nur am Ende eines Kalenderjahres erfolgen und müssen bis längstens
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Weinkler, Verlagsbuchhandlung in Linz a. Donau...
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Fachblatt für Musiler und Gänger mit dem Veihlatt Der Kunstwart
er Rapellmeister — der Organist — der Chormeister
Amtliche Rachrichten der Richtberufsmusiker⸗Landesberbände Oesterreichs
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—
In eigener Gache!
Zu Beginn des neuen Jahrganges finden wir
ans veranlaßt, den Beziehern unserer Zeitung einige
Aufklärungen zu geben.
Die Bezugsgebühren, die in den versandten Vech—
aungen die Zeit vor dem 1. Oktober 1931 betreffen,
sind dem Verlag Franz Winkler von dem früheren
Verleger als nicht bezahlt angegeben worden. Wir
sind nicht in der Lage, nachzuprüfen, ob diese Angaben
richtig find. Sollten sich irgendwelche Unstimmigkei—
en ergeben, so genügt eine kurze Mitteilung an den
Verlag Franz Winkler, unter Angabe des bezahlten
Betrages und des Einzahltages. Es muß ausdrücklich
betont werden, daß weder die Schriftleitung noch der
Verlag irgendwelche Einsichtnahme in die Gebarung
des früheren Verlages hatten. Wie uns viele Zu—
schriften beweisen, hat in der Buchführung des Ver—
lages eine ungeheure Mißwirtschaft geherrscht, sodaß
eine Uebersicht über Bezieher und Bezugsgebühren für
uns unmöglich ist. Der jetzige Verlag hat mit großen
Opfern an Zeit und Mühe Ordnung in die Be—
zieherlisten gebracht und ist stets bemüht, die Bezie—
her in jeder Weise zufrieden zu stellen. Wir warnen
viederholt und dringend, irgendwelche Zahlungen an
jemanden anderen zu leisten, als an den jetzigen Verlag,
da solche Zahlungen nicht in seine Hände kommen und
auch nicht anerkannt werden können.
Die Einsender von Berichten, Verlautbarungen,
Voranzeigen und Einladungen wollen beachten, daß
die AMZ. immer Mitte jedes Monates erscheint und
am 1. jeden Monates Schriftleitungsschluß ist.
Schriftleitung und Verlag der
Alpenländischen Musiker-Zeitung.
Das Vereinsgeseh
Referat bei der Bundestagung des Nichtberufsmusiker—
verbandes in Linz, am Sonntag, den 29. November
1931..v. B.⸗O. St. A. Kubizek.
Wenn auch die trockene Materie des Gesetzes
vohl am wenigsten geeignet ist, mit der zu Herz und
ZSeele sprechenden Tonkunst in Verbindung gebracht zu
verden, so wurde ich trotzdem von unserer Bundesleitung
beauftragt, heute zu ihnen über die Bestimmungen des
Vereinsgesetzes sowie uͤber die Berechtigung des Tragens
oon Uniformen zu sprechen.
Der Grund, warum die Bundesleitung dieses Re—
ferat in die Tagesordnung der Bundestagung aufgenom—
nen hat, liegt wohl darin, weil es heute noch so viele.
Kapellen gibt, welche sich bisher um die gesetzliche Be—
echtigung eines Zusammenschlusses in einem Orchester—
örper wenig kümmerten und sich zusammenfanden, um
hr Verlangen zu befriedigen, um die Wusik zu pflegen
und der Tonkunst zu huldigen. “
WVom Standpunkte des Musikers aus, wohl ein
durchaus verständliches Beginnen, nicht aber vom
Standpunkte des Gesetzes.
Befürchten Sie nicht, daß ich Ihnen mit meinem
Vortrag zuviel Ihrer kostbaren Zeit stehlen werde, ich
vill mich kurz fassen und Ihnen trotzdem das Wis—
senswerteste und das Notwendigste über das Vereinsge—
setz klarlegen. —
Das Vereinsrecht ist niedergelegt im Gesetze Ar.
102, vom 15. November 1867, RGEBl. Ar. 134 vom
2u. November 1867, wie Sie sehen, schon eine weit
zurückliegende Gesetzesverfügung.
Zu 81: Vereine sind nach Maßgabe der Bestim—
mungen dieses Gesetzes gestattet. — Wenn Sie sich da—
—
her zusammenfinden, um zu musizieren, so bilden Sie
schon eine Körperschaft von Personen, welche unter die
Bestimmungen des Gesetzes fallen, also einen Verein
mit einem bestimmten Zweck. —
Es ist daher gesetzlich erforderlich, Orchesterforma—
tionen als Vereine behördlich anzumelden.“ ——
Ich möchte daher alle jene Orchesterkörper, welche
bisher vhne ausdrückliche Vereinsgründung sich zu—
sammengefunden haben, um zu musizieren, wirklich in
ihrem eigensten Interesse einladen, die Umbildung in
einen Verein durchzuführen. —
Dies ist ja gar nicht schwer und erläutert diesen
Vorgang der 8 A des Gesetzes, welcher besagt:.
Die beabsichtigte Bildung eines, den Vorschriften
dieses Gesetzes unterliegenden Vereines ist, bevor der—
selbe in Wirksamkeit tritt, von den Unternehmern der
politischen Landesbehörde — L. R. — schriftlich un—
ter Vorlage der Statuten anzuzeigen.
Aus den Statuten muß zu entnehmen sein:
a) der Zweck des Vereines, die MWittel hiezu
und die Art ihrer Aufbringung; 72
b) die Art der Bildung und die Erneuerung des
Vereines; ?
c) der Sitz des Vereineesssss
d) die Rechte u. Pflichten der Vereinsmitglieder;
e) die Organe der Vereinsleitung; 8
f). die Erfordernisse gültiger Beschlußfassungen,
Ausfertigungen und Bekanntmachungen; *..
9) die Art der Schlichtung von Streitigkeiten aus
dem Vereinsberhältii
hy die Vertretung des Vereines nach Außen;
) Bestimmungen über dessen Auflösung.
Gutdurchdachte Statuten gibt Ihnen die Bundes—
leitung gerne als Muster und Sie können dieses Mu—
sessnt dann leicht für Ihre lokalen Verhältnisse ein—
ri ten. —
8 5: Die Statuten sind in fünf Exemplaren der
Behörde vorzulegen.
Damit ist der erste Schritt zur Vereinsbildung
getan. —— n
Die politische Landesbehörde nimmt die Anmel—
dung des neuen Vereines zur- Kenntnis und fordert
auf, die Namen des Obmannes und des Obmannstell⸗
vertreters sowie des Schriftführers bekannt zu geben.
HSierauf beruft der provisorische Obmann die grün—
dende erste Generalversammlung ein .... — J
In dieser gründenden Versammlung, welche der
provisorische Obmann bis nach der Duürchführung der
Wahl leitet, wird der Vereinsvorstand gewaäͤhlt.
—8 132: Die neugewählten Vereinsfunktionäre sind
binnen drei Tagen nach der Wahl der Bezirkshaupt—
mannschaft schriftlich anzuzeigee. —
Sodann ist dem Gesetz genüge getan und der ord—
nungsmäßige Vereinsbetrieb nach den Bestimmungen
der Statuten kann ungeniert beginnen. —
Sie werden nun fragen, warum sollen wir Ver—
eine gründen? —
Die Beantwortung dieser Frage ist leicht.
„Ist es ein gesetzliches Erfordernisßßß
22. bringt der Vereinsbestand die ganze Arbeit
des Körpers laut den Statuten in geordneke Bahnen.
3. sind die Rechte und Pflichten der Mitglieder
genau umschrieben, also jeder weiß auf Grund der
»Alpenländische Musiker Zeitung
Statuten, was er zu tun hat, z. B., daß der Orchester—
musiker die Proben besuchen muß und dem armen Herrn
Kapellmeister nicht immer durch seine Abwesenheit är—
gern darf usp. —
A. hat ein Verein gesellschaftlich ein höheres An—
ehen als eine nicht vereinsmäßig zusammengestellte
Orchesterformation.—
5. bringt der Verein leichter Mittel auf um den
Orchesterbetrieb aufrecht zu halten — die unterstützenden
Mitglieder halten zum Großteil den Betrieb des Or—
hesters durch ihre Mitgliedsbeiträge aufrecht und ist
daher der Werbung von unterstützenden Mitgliedern
das größte Augenmerk zuzuwenden. Es braucht daher
nicht jede Instrumenten-Reparatur, jede Saite erspielt
zu werden. —0
Sie sehen, der Vereinsbetrieb bringt viele nicht
zu unterschätzende Vorteile für eine Orchestervereini—
gung.
6. endlich der wichtigste Umstand, Streitigkeiten
im Orchester, ein altes Uebel — hier hilft auch der
Verein gründlich ab. Im nicht vereinsmäßigen Or—
hester ist der jeweilige Kapellmeister der Chef des Un—
ternehmens. Da gibt es immer Streitigkeiten und Dif—
erenzen — der eine bekommt zu wenig Gage, dem an—
dern sind die Musikstücke nicht recht, die er spielen soll,
dem dritten passen die vielen Proben nicht, der vierte
vurde von einem Kollegen im Orchester beleidigt, der
ünfte will bei diesem und jenem Konzert nicht mittun
aunsw. Endlos ist die Reihe der Klagen und Raunzereien,
die sich alle auf den Buckel des Kapellmeisters ergießen.
Haben Sie jedoch einen Verein, ist die Sache we—
entlich anders — da beratet der Ausschuß über alle
Angelegenheiten des Vereines, er setzt die Gagen fest,
»estimmt, dort wird gespielt, und dort nicht, die Or—
hestermitglieder sind im Ausschuß vertreten und reden
»aher in allen Belangen mit, kurz und gut, das Or—
hester wird vom Orchester selbst verwaltet, die Funktio—
iäre des Vereinsvorstandes werden vom Orchester selbst
zewählt und der Kapellmeister ist ebenfalls ein frei—
gewählter Funktionär und alle die sich zusammenfin—
den um zu musizieren bestimmen sich die Regeln, nach
denen sie arbeiten wollen, selbbst.
Der Verein bringt Ihnen daher den ersehnten
Frieden im Orchester und dieser Friede wirkt befruch—
end und belebend auf unser Tun und Wollen, die
Pflege der edlen Tonkunst.
Die übrigen Bestimmungen des Vereinsgesetzes
defassen sich mehr mit dem internen Vereinsbetrieb,
. B. 8 10 über die Statutenänderungen, 8 10 über die
Abhaltung von Versammlungen, hiezu ist lediglich zu
agen, daß die jährlich abzuhaltende Jahreshauptver—
ammlung der Bezirkshauptmannschaft anzuzeigen ist
— 8 26 über die Auflösung des Vereines — alles Be—
timmungen, welche mit dem Zweck meines Referates
keinen Zusammenhang mehr besitzen und daher über—
gangen werden können. — J
Ich komme jetzt zu dem 32. Teil, das ist das
Recht, die Musikkapellen zu uniformieren.
Wenn, man so bei einem Wusikfest herumsieht,
so bemerkt man, daß die meisten der aufziehenden Ka—
pellen uniformiert aufziehen — ich möchte aber nicht
kontrollieren, ob alle diese uniformierten Musikkorps
w die Berechtigung haben, ihre Uniformen zu tra—
Auch das Tragen von Uniformen ist an eine be—
hördliche Genehmigung gebunden.
„Alpenländische Musiter-Zeitungt
Die Verordnung des Ministers des Innern vom
26. Februar 1917, Nr. 79 — RGBl. Mr. 36, vom
1. Wärz 1917, regelt das Tragen von Uniformen und
Abzeichen.
Mit anderen Worten, jeder Verein, Verband oder
Körperschaft, welcher eine Uniform oder auch nur ein
Abzeichen tragen will, hat um die Genehmigung zum
Tragen dieser Uniform oder des Abzeichens anzusuchen.
Die Verordnung besagt im 81: „Uniformen dürfen
nur getragen werden, wenn sie nach dieser Verordnung
genehmigt sind“.
Die Genehmigung kann fallweise für einzelne Uni—
formen, oder allgemein für eine Type erteilt werden.
Unter Uniformen im Sinne dieser Verordnung
werden auch einzelne Uniformstücke verstanden. — Da—
her ist z. B. eine einheitliche Kopfbedeckung eines Or—
chesters als Uniform anzusehen.
Der 82 und 8 8 interessiert nicht.
8: Die Genehmigung zum Tragen einer Uniform
erteilt die politische Landesbehörde — Landesregierung,
im Wege der Bezirkshauptmannschaft — in deren Ver—
waltungsbereich der Bewerber seinen Sitz hat.
8 5: Aus dem Gesuch zum Tragen einer Uniform
muß zu entnehmen sein: —
a) Name, Wohnort und Beruf des Bewerbers,
Vereinsbezeichnung; 7
b) genaue Beschreibung der Uniform;
c) Kreis der zu ihrem Tragen berechtigten Per—
sonen;
d) Anlässe bei denen, und Landesteile oder Orte,
in denen die Uniform getragen werden soll;
) Beibringung einer der Beschreibung unter sub
b) vollkommen entsprechenden färbigen Skizze der Vor—
der⸗- und Rückansicht der Uniform in doppelter Aus—
fertigung. I
Der 8 11 bespricht die Strafen bei unberechtigtem
Tragen von Uniformen oder Abzeichen.
Ich komme nun zum Schlusse. —DVV — —
Wenn ich Ihnen auch mit meinem Referate ei—
gentlich trockene Gesetzesbestimmungen zur Kenntnis
hrachte, Gesetzesbestimmungen, die mit unserer künst—
lerischen Arbeit gar nichts zu tun haben, so ist die
Erfüllung der gesetzlichen Vorbedingungen für unsere
Arbeit nur ein Segen und ein Vorteil zum Nutzen un—
serer künstlerischen Tätigkeit.
Beherzigen Sie daher meine Ausführungen und
wandeln Sie ohne Verzug alle jene Musikervereinigun—
gen, welche heute noch als freie Musikkorps dahinve—
getieren, in behördlich genehmigte Vereine um.
Sie vollbringen damit eine Tat, die sich nur zum
ureigensten Wohle Ihrer Körperschaft, zur Hebung des
gesellschaftlichen Ansehens des Standes der Nichtbe—
eufsmusikerschaft und zur Hebung des persönlichen Da—
seinsbewußtseins jedes einzelnen Orchestermitgliedes be—
fruchtend auswirken wird.
Ein großes Ganzes wollen wir alle sein, zusam—
mengefügt in einer machtvollen Großorganisation „des
Bundes der Nichtberufsmusiker“ — soll aber die Groß—
organisation sich entfalten können, dann müssen in er—
ster Linie die Organe der Großorganisation, also wir
Musikkapellen, selbst innerlich gesund und wohlgefügt
sein.
—F 3X
Nur ein gesunder Leib ist arbeitstüchtig, ist ein
Glied des großen Körpers krank, dann versagt auch der
Körper den Dienst. .
Fassen Sie daher meine Ausführungen dahin
gehend auf, daß sie den ungesetzlichen Zuständen in
Ihren Musikkapellen draußen sogleich ein Ende machen,
daß Sie ihren Uniformen die gesetzliche Daseinsberech—
tigung geben werden und seien Sie versichert, Sie
dienen mit dieser Tat
1. sich selbst und Ihrer Mitgliedschaft,
2. dem Ansehen der ganzen Musikkapelle,
3. der Großorganisation des Bundes der Nicht—
berufsmusiker.
Preisverteilung für das
Preisausschreiben
8 „ Preis: Simon Rabl, Musikkapelle in Kundl.
irol.
3. Preis: als Trostpreis: Musikkapelle Wesenufer.
4. Preis: Josef Hexmann, Graz.
5. Preis: Albin Laschalt, Graz.
Der 2. Preis konnte nicht zur Verteilung gebracht
werden, weil kein Werber die verlangte Bezieherzahl
pon 25 neuen Beziehern erreicht hat. Sämtliche Preis—
träger sind bereits brieflich versfändigt worden.
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—
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— — —
Demnacht beginnt zu erscheinen:
Blatter für Volksmusik
herausgegeben Vv. d. Interessen-
gemeinschaft f. abgabefreie Musik
unter Leitung der Arbeitsgemeinschaft
der Nichtberufsmusiker-Landesverbän-
de Oesterreichs und der angeschlosse-
nen Landesverbände von Bayern und
der Tschechoslowaßkeiii —
Eine Sammlung in voller Besetzung für Harmonie-
musik umfassend Konzert-, Tanz- u. Marschmusik
Vierteljahrlich oin Heft / / *4
Die Sammlung bringt nur
abgabefreie Musikstücke
linteressenten wollen sich gehon Jeiet
an den Verlag 9
Franz Winkler, Linz a./D. Schwarezstr. 27
wenden.
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„Alpenländische Musiker-Zeitung“
Karl etarrt
(Ein Vorbild)
Ehrenabend für Landesmusikmeister Karl Stark.
Anläßlich des 25 jährigen Kapellmeisterjubiläums des
Landesmusikmeisters des Bundes der Nichtberufsmu—
siker Oberösterreichs, Bundesbahnoberrevidenten Karl
Stark, fand kürzlich im Festsaale des Kolpinghauses
in Linz ein Festkonzert der seit zehn Jahren vom Ju—
bilanten geleiteten Kolpingsmusikkapelle statt. Der große
Saal war überfüllt von erlesenem Publikum: darunter
waren zu sehen: der deutsche Konsul, Legationsrat Dr.
Dirk von Langen, Vizebürgermeister Dr. Stampfl, VRe—
gierungsrat Mons. Plenninger, Landesgendarmeriedirek—
tor Voglhuber und dessen Stellvertreter Kundmann,
Regimentsadjutant Waior
Huber, Oberländesamtsrat
Direktor Dr. Pfaffenbichler,
Bezirksverbandsobmann In—
spektor Hans Scheichl (Bad
Hall), Kapellmeister Oberleh⸗
rer Weiß (Prägarten). Das
über dem Durchschnitt ste—
hende Programm wurde
durchwegs in künstlerischer
Weise zu Gehör gebracht.
Als Einleitung erklang der
kraftvoll-feierliche Festchor
oon Fr. Smetana. Künstle—
rischer Genuß wurde geboten
durch die Aufführung des
Frühlingsstimmenwalzers v.
Johann Strauß. Jubelnde
Begeisterung dankte dem
Dirigenten und seinen Mu—
sikern; besonders aber galt
dieser Dankeder Opernsänge—
rin Olga E die mit ihrer
prächtigen, hochlultivierten
Stimme dieses schöne Wal—
zerlied sang. Ein musikali—
scher Glanzpunkt war die
Wiedergabe der Sinfonie
Ar. 6 von Haydn unter der
Leitung des Gastdirigenten
Prof. Eduard Rudolf, der]
hiebei feines Gefühl und
künstlerische Auffassung ver—
riet. Präses Wairaänderl zeigte in seiner Festansprache
das Wirken Starks innerhalb des Vereines sowie in—
nerhalb der Volksmusik überhaupt und überreichte ihm
einen mächtigen Lorbeerkranz. Herzlich war die Ehrung
durch seine eigenen Musikkameraden, in deren Namen
Kapellmeister⸗Stellvertreter Edöämund Winter dankte.
Musikobmann Kommerzialrat Schenkenfelder überreich—
te zum Schluß mit warmfühlenden Worten einen herr—
lichen Ring zum dauernden Zeichen des Dankes und
der Anhänglichkeit seiner Musikerschaeee.
Karl Stark wurde am 21. April 1879 in Unter—
waldau in Böhmen, einem kleinen Warktflecken an
der oberösterreichischen Grenze, geboren. Im 10. Le—
bensjahre erhielt er durch den damaligen Oberlehrer
und Organisten Franz Mathe seinen ersten Musikun—
terricht im Chorgesang, wobei auch die Abkkordlehre
geübt wurde. Im 11. Lebensjahre fing dann nebenbei
der Unterricht auf der Trompete bei demselben Lehrer
an. Im 12. Lebensjahre durfte Stark schon beim „Ka—
chrinentanz“ mitspielen und das war kein kleines Er—
eignis für den jungen Stark! Mit 14 Jahren kam
Stark in die Lehre nach Aigen i. M. und sollte dort
in bürgerliches Handwerk erlernen. In Aigen durfte
Stark nun bei der dortigen Bürgermusik unter dem
»amaligen Kapellmeister Georg Vendorfer — wie sich
3tark nun scherzhaft selbst ausdrückte — „das z3weite
Flügelhorn martern“. Mitte 1896 war Stark beruflich
n Wien, wo er bei kleinen Hausmusiken mitwirkte und
der April 1899 führte ihn wieder in seinen Heimatsort
zurück. Dortselbst nunmehr beruflich selbständig gewor—
den stellte Stark am 20. August 1899 eine eigene Mu—
sik-Kapelle mit sage acht
Mann zusammen. Das
heißt, dieses Beginnen war
nicht so leicht, denn Stark
mußte erst seine acht musik—
begeisterten Kameraden selbst
abrichten. Der Unterricht im
Notenlesen begann nun so—
gleich am nächsten Tage im
Elternhause Starks. 14 Ta—
ge später begann Stark mit
seinen Kameraden den er—
sten Instrumentalunterricht.
Zu diesem Zwecke mußte sich
der musikbegeisterte junge
Stark nunmehr selbst die
notwendigen Kenntnisse in
Flöte, Clarinette und F—
Baß aneignen. Die acht
Musikschüler saßen nun mit
ihtem jungen Lehrmeister
täglich abends beisammen
und „büffelten“ zum gro—
ßen Aerger der Hausbewoh—
ner und Nachbarn, denen die
herrliche Nachtruhe durch die
ersten Versuche auf den Mu—
sikinstrumenten sicher nicht
versüßt wurde. Der ganze
Ort war natürlich auf die—
ses Treiben aͤufmerksam und
wartete mit Neugierde auf
die Erfolge dieser Unter—
ichtsstunden. Der Bürgermeister des Ortes schloß mit
Stark eine Wette, daß es doch unmöglich sei, daß in
o kurzer Zeit schon ein Zusammenspiel möglich wäre,
denn manchmal mögen die 9 Instrumente doch schon
nnicht übler Weise bei den abendlichen Proben zu—
ammengeklungen haben. Stark ging auf die Wette ein
ind siehe — bei der Wette-Vorführung erklangen schon
janz schneidig einige Polka und nun sogar ein Walzer
yon der jungen Kapelle. Nach diesem ersten Erfolg be—
jann nun eine Zeit eifriger Musikausbildung in dieser
leinen Kapelle. Nun kam die Zeit der Assentierung für
den jungen Stark. Stark wurde tauglich befunden und
dieser Umstand mag wohl im Herzen des strebsamen
ungen Stark große Freude ausgelöst haben, zumal
hm sein gegenwärtiger Beruf als Bäckermeister schon
ar nicht behagte — war es doch die Musik, die das
zerz dieses Menschen schon damals mächtig bewegte
and anzog. Am 3. Okt. 1901 rückte Stark zum Inf.
Reg. Ar. 91 nach Prag ein. Nach 7 Wochen Ausbil—⸗
„Alpenländische Musiker- Zeitung“
—
dung meldete sich Stark zur Musik! Kapellmeister Fe—
lix Dorfner nahm die Prüfung vor, welche sehr gut aus—
fiel und nun wurde der Herzenswunsch Starks erfüllt,
er wurde zur Musik überstellt — zum größten Leidwe—
en seines Vaters, der auf sein Ansuchen dessen Be—
freiung vom Militär erwirkte, doch — Stark kehrte
ticht zurück. Nach dreijähriger Dienstzeit bei der Reg.
Musik der YRer wurde Stark zur Musik des Inf. Reg.
Ar. 59 überstellt. Bis September 1906 verblieb Stark
nun bei der Militärmusik und bildete sich rastlos und
eifrig dort aus. Jetzt wandte sich Stark einem bürger—
lichen Berufe zu. Im Oktober 1906 wurde er zur
Bahn aufgenommen und erhielt seinen ersten Posten
als Fahrdienstleiter in Obernberg-⸗Altheim. Nach Ein—
schulung in den Verkehrsdienst kam Stark nunmehr
iach einem halben JVahre nach Windischgarsten als
Fahrdienstleiter, wo er sich sogleich wieder musika—
isch betätigte. Er übernahm dort die aus 14 Mann
hestehende Veteranenmusik. Mit viel Mühe, Opfern
und Ausdauer. Schon im ersten Jahre erhöhte Stark
den Stand der Musik auf 21 Wann und im zweiten
Jahre schon auf 30 MWann. In dieser Zeit gründete
Stark auch das Streichorchester. Trotz aller Widerwär—
igkeiten und der damaligen Konkurrenz der Feuerwehr—
musik gelang es ihm beide Musiken zu einem Körper
zu vereinigen und die Musik auf eine sehr beachtenswerte
Höhe zu bringen. Im Juli 1915 bekam Stark seine
Einberufung zum MWMilitär. Stark stand nun bis 1918
in Kriegsdienst. Zurückgekehrt vom Felde erwartete
seiner eine schöne Aufgabe. Die in den Zeiten des Krie—
ges schon beinahe „verwaährloste‘ Kapelle wurde von
ihm wieder aufgerichtet, viele tüchtige Musiker aber
waren am Felde der Ehre geblieben und jetzt hieß es
*
— ————— —
— ⏑ , . —
die vorhandenen Lücken wieder ausfüllen. Ein Mu—
ikverein entstand nun zu jener Zeit, der heute noch im
esten Gedeihen ist. Außer als Kapellmeister der Mu—
ikvereinskapelle Windischgarsten leitete Stark auch als
Lhormeister die Liedertafel Windischgarsten. Doch der
drieg mit seinen Leiden und Nöten hatte auch unseren
3tark nicht verschont. Im Juli 1920 kam eine schwere
drankheit — durch Verkühlung im Kriege — zum
Vorscheine. Um sein Leben zu erhalten, mußte sich
3tark einer sehr schweren Kehlkopfoperation unterzie—
sen, wobei er seine Stimme verlor! Was dies für
Ztark als Sänger und Bläser war, wird sich schwer
emand vorstellen können. Stark wurde zur Dienstleistung
»er Bundesbahndirektion Linz zugeteilt. In Linz wartete
Ztark wieder eine schöne Aufgabe. Hier sollte Stark
um eigentlichen Begründer der jetzt so bestbekannten
dolpingsmusik werden. 141 Mann zählte die Musik und
arunter waren höchstens 5 MWusiker! Jedoch mit be—
annt eisernem Fleiße und mit vielen Mühen ist es
iuch Stark hier wieder gelungen, eine Kapelle heran—
ubilden, die guten Ruf weit über die Grenzen unsres
hzeimatlandes besitzt. Der Ehrenabend für Kamerad
Stark aber war ihm sicher ein Zeugnis seiner allge—
neinen Wertschätzung. In Stark haben wir einen Idea—
isten, der tief musikalisch veranlagt ist und allen
Musikern als Vorbild vorschweben soll. Der Bund
iber hat in Stark, als Landesmusikmeister sich eine
Zraft gesichert, die nicht hoch genug eingeschätzt werden
ann. Unserem Kameraden Stark aber sei es gesagt:
Aus vollem Herzen wünschen wir: mögest Du noch
ange und viele Jahre uns erhalten bleiben und mit
Rat und Tat in unserer idealen Vereinigung wirken!
Arbeitsgemeinschaft
Selbsthilfe. Die Aktion hat nunmehr mit erstem
Jänner begonnen. Jene Kapellen und Mitglieder, die
nit ihrem Mitgliederbeitrag noch im Rückstande sind,
wollen diese Beträge sofort zur Einzahlung bringen.
Es geht doch nicht an, daß sich Mitglieder anmelden,
nach einem Monat wieder abmelden und dann wieder
anmelden und nach einigen Tagen wiederum ' ejne
Abmeldung senden. Diese Arbeiten verursachen eine
große Menge Arbeit. Die Arbeiten geschehen aber nur
ehrenamtlich und werden nicht bezahlt! Es ist sehr
unschön, wenn man Weanschen, die ihre ganze freie
Zeit opfern, durch solche unentschlossene Handlungen
Arbeit und Verdruß bereitet. Jene Mitglieder, die sich
zur Selbsthilfe angemeldet haben und die Beitrittsge—
hühr schon entrichtet haben, gelten für dieses Jahr als
Mitglieder. Es kann auf keinen Fall eine Ausnahme
gemacht werden. Wer seinen Beitritt einmal gemeldet
hat, der gilt auch als Mitglied. Zudem ist die Leistung
des Einzelnen doch verschwindend klein. Um den To—
desfallsbeitrag aufzubringen durch eigene Einzahlungen,
nüßte ein Mitglied ja beinahe 100 Jahre alt werden.
Rechnen Sie sich doch alles einmal selber durch und
Sie werden sofort den Vorteil der Selbsthilfe erkennen.
Die Einzahlungen müssen unbedingt pünktlich gesche—
hen! Die Selbsthilfe ist keine Kapitalsanlage, sondern
eine wechselseitige Umlageaktion! Dies ist zu bedenken.
Die eingezahlten Beiträge werden ja sofort zur Aus—
zahlung der Sterbebeiträge verwendet. Die nächsten Bei—
ritte können wieder bis 20. Wärz erfolgen! Sammelt
ür diesen Termin neue Mitglieder! Arbeitslose Hame—
aden können in A Jahresraten bezahlen. Solche Mit—
zlieder sind aber genau anzuführen! Bei den Mitglieder—
üchern sind die Daten genau einzutragen, die Herren
Rbmänner oder Kapellmeister haben genau sich zu über—
‚eugen, daß die Daten entsprechend ausgefüllt sind!
Mitgliederbücher, in denen Teile unausgefüllt sind, ha—
hen keine Gültigkeit. Für die bezahlte Jahresumlage
rhalten alle Mitglieder eigene Zahlmarken, die in die
ntsprechenden Felder einzukleben sind. Kameraden!
hzelft alle mit den Gedanken der Selbsthilfe verbrei—
en! Werbet neue Mitglieder! Es gibt fast ein jeder für
janz unnütze Zwecke den 20 oder 50 fachen Betrag im
Jahre aus. Seid wirklich Kameraden!
Abgabefreie Märsche. Im kommenden Wonat be—
zinnt die Herausgabe der abgabefreien Wärsche an al—
e Bundeskapellen der Landesverbände Oesterreichs. Al—
e heimischen Komponisten sollen durch Beistellung von
Märschen die Sammlung fortsetzen helfen! Die erste
Ausgabe wird umfassen: Bundeshymne v. Haydn,
Bundesmotto von F. X. Müller, Hoamatland, Bundes—
marsch von Achleitner und zwei andere wohlklingende
und schöne Märsche.
Tagung. Die nächste Tagung der Arbeitsgemein—
schaft findet im Monat Februar statt. Bei dieser Ta—
gung müssen außer den Landesverbandsobmännern auch
— 0⏑ —
die Landesmusikmeister anwesend sein. Nähere Wei—
sungen und Mitteilungen durch Rundbriefe.
Autorengesellschaft. Unter allen Umständen ist das
Spielen von abgabepflichtigen Musikstücken zu vermei—
den. Die Landesverbandsleitungen haben sofort Sorge
zu tragen, daß in den Bezirksverbänden von den Lei—
tern die Weisungen gegeben werden. Verleger sind zu
verständigen, daß aur Musikstücke angekauft werden,
die den Vermerk „abgabefrei“ tragen!!! Die Lan—
desverbandsleitungen sind unbedingt zur genauen Durch—
führung der gegenständlichen Beschlüsse verpflichtet!
Musikerjahrbuch. Es wird nochmals auf das Er—
scheinen des Musikerjahrbuches (Preis S 1.-) auf—
merksam gemacht. Das Jahrbuch ist ein großer Be—
J für alle Amtswalter und Mitglieder in den Län—
ern.
Wichtig! Beachtend
„Anti⸗Musikschutz⸗Liga“. Mit 31. Dezember ist in
Oesterreich die Schutzfrist für sämtliche Werke von Jo—
hann Strauß erloschen, sie können nunmehr vollkom—
men „musikschutzfrei‘ aufgeführt werden, was ange—
sichts der eben herannahenden Ballsaison von Wichtigkeit
ist. Wie uns die neue „Anti-Musikschutz-Liga“ aufmerk—
sam macht, gibt es unter den Werken von Johann
Strauß wie auch unter jenen des ebenfalls jetzt frei—
gewordenen Millöcker eine Menge entzückender Ton—
schöpfungen im Zweiviertel und Viervierteltakt, nach
welchen man sehr gut auch modern tanzen kann, ohne
hiefür den odiosen „Musikschutz“‘ bezahlen zu müssen.
„Alpenländische Musiker-Zeitung
Vielleicht, heißt es in der Zuschrift der genannten Liga,
»eginnt mit diesen nun freigewordenen Weistern endlich
iuch eine Aera der Selbstbesinnung, in der man erkennt,
)aß wir in unserem armen Oesterreich keine fremdländi—
chen oder denselben nachgeäfften Weisen brauchen, für
die uns noch dazu der teure „Musikschutz“ abgeknöpft
vird. Die neue „Anti-Wusikschutz-Liga“, die es sich
zur Aufgabe gemacht hat, in das mystische Dunkel des
amosen „Musikschutz‘ zu Nutz und Frommen der gan—
‚zen Bevölkerung endlich einmal mit fachkundiger La—
erne hineinzuleuchten, warnt ausdrücklich vor der Auf—
ührung von Neu bearbeitungen der eben frei geworde—
ien Meister. Solche Neubearbeitungen — für alle Fäl—
e vorbereitet — werden jetzt vermutlich wie die Pilze
iach dem Regen aus der Erde schießen. Sie sind na—
ürlich geschützt und für den sattsam bekannten Mu—
sikschutz ein willkommenes neues Besteuerungsobjekt
als Ersatz für den verloren gegangenen Walzerkönig
und Millöcker. Auf ähnliche Weise hat man ja auch
die schönen Schubertschen Weisen im Gewande von
Neubearbeitungen finanziell ausgeschrotet. R. P.
Das Freiwerden der Werke von Verdi, Ed—
nond Audran und C. Millöcker kann ebenfalls für
Interessenten an dieser Stelle gemeldet werden. Hiezu
ei aber bemerkt, daß mehrere Opern Verdis auch
eider weiterhin geschützt sind, da Bearbeiter teils noch
eben, teils noch nicht 30 Jahre tot sind. Frei geworden
sind u. a. „Nigoletto“ „Trobadour“, „Travi—
ata“ und „kin Maskenball“.“
Für die Werke der hier angegebenen Komponisten
braucht keine Musikschutzgebühr mehr bezahlt
werden. Ed.M.
— ——
Ausden Ländern —8
Merxösterreih
Bund der Nichtberufsmusiker Oberösterreichs.
Bundes-Obmann: Ed. Munninger, Katsdorf.
Bundestagung. Der Bericht über die Bundesta—
gung in Linz folgt in der nächsten Nummer.
Ehrenzeichen. Die Anträge zur Dekorierung müssen
auf eigenen Formularen bei den Bezirksverbänden ge—
stellt werden. Die Formulare sind bei den Bezirkslei—
tungen anzufordern. Das Referat über die Dekorierun—
gen hat Bundesobmannstellvertreter Kapellmeister Au—
gust Kubizek, Stadtamtsleiter in Eferding. Zuschriften,
die an andere Anschriften in dieser Angelegenheit ge—
richtet werden, können nicht erledigt werden.
Bundeskassier. Der neugewählte Bundeskassier ist
Herr Major a. D. Josef Moravec in Linz an der Donau,
Lustenauerstraße. Alle Zuschriften, welche die Kassage—
schäfte betreffen, sind nur mehr an diesen Herrn zu rich—
ten. Bestellungen für Musikerabzeichen sind ebenfalls
an Herrn Major Woravec zu richten.
Bundesmusikmeister. Alle Zuschriften über musi—
kalische Angelegenheiten, über Wertungsspiele und Mu—
sikstücke u. a. sind nur an Herrn Landesmusikmeister
Karl Stark in Linz an der Donau, Scharitzerstraße 20
zu richten. — 7 —
Bundesleitung. Zuschriften, die Bundesangelegen—
heiten betreffen, d. s. alle Zuschriften der Bezirkslei—
tungen und der Gauleitungen, ferner alle Organisations—
angelegenheiten, sind nur an die Bundesleitung nach
Zatsdorf zu richten. Es ist niemand berechtigt, außer
Zuschriften, die in den HKreis der oben angegebenen Ve—
erate fallen, in Empfang zu nehmen. Die Mitglieder
verden daher aufmerksam gemacht, die angegebene Wei—
ung genau zu beobachten.
Im Wonat Februar müssen in allen Bezirken
Bezirkstagungen abgehalten werden. Von allen Tagun—
zen sind die Verhandlungsschriften satzungsgemäß an
ie Bundesleitung zu senden. Bis 28. Jänner müssen
on allen Bezirksleitungen der Bundesleitung der ge—
amte Ausschuß der Bezirksleitungen bekanntgegeben
verden! Bei den stattzufindenden Bezirkstagungen muß
Rechnung über die Erträgnisse der Bezirkskassa gelegt
verden und der Tag des diesjährigen Bezirkstreffens
ind der Ort desselben festgelegt werden.
Bundesmusikfest 1932. Nach einem Beschlusse der
Bundestagung in Linz, findet das Bundesmusikfest 1932
nLinz an der Donau im Monat Mai statt. Kamera—
en! Rüstet jetzt schon zu diesem Feste! Das heurige
Bundesmusikfest soll eine machtvolle Kundgebung der
Volksmusiker werden! Näheres in der nächsten Folge.
Doch sei hier schon bemerkt, daß zum ersten Wale bei
diesem Bundesmusikfeste der oberösterreichische Bun—
despreis und der Länderpreis für Oesterreich durch ein
Preisspiel zur Vergebung kommen wird! Das Preisspiel
———
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II
7 21 *
—
5
Aus der Winterweide
—
Ein Skisprung
von 81 Metern.
Alf Engen, der hervor—
ragende norwegische Ski—
läufer, der seit Jahren in
Amerika lebt, erreichte
auf der Sprungschanze in
Salt Lake City die
unglaubliche Weite von—
81 Metern. Die größte
je in Europa gesprungene
Strecke beträgt 72 Meter.
Franz Grillparzer,
der berühmte deutsche Dra—
matiker, dessen 60. Todes⸗
tage sich am 21. Januar
ährt. Der alle drei Jahre
zur Verteilung kommende
Grillparzerpreis für das
beste deutsche Bühnenwerk
stammt aus einer Schen⸗
kung zu seinem 80. Ge—⸗
burtstag.
J —
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*8
3
òEIEECEEEAAA .
— ———
———
Der fliegende Mensch ist erfunden
Auf Korfu (Griechenland) wurde dieser Tage eine höchst interessante Er—
indung vorgeführt: der zukünftige Jkarus. — Es haäundelt sich um das
Verk des Erfinders Jean Cambiffa, der einen Apparat konstruiert hat,
vomit der Benutzer an einem Ballon hängend durch die Lüfte rudern kann.
diese „Ruder“ bestehen aus breiten segelartigen Flächen, sowie einem
hwangzsteuer, vermittels derer man sich in der Luft in jeder gewünschten
tichtung hin bewegen kann, natürlich auch landen und aufsteigen.
Nach deu ———
Stuttgarter Schloßbrand.
Die Ruinen des Ostflügels vom Stutt—
zarter Schloß, bei dessem Brande außer
z Menschenleben die Vernichtung größ—
ter Kunst- und Altertumswerke zu be⸗
klagen waren.
das schwere Einsturzunglück —
im Vatikan. 7*
Ende Dezember stürzte das Dach der
Vatikanischen Bibliothek, d. h. das Dach
»es nach Papst Sixtus V. benannten
nördlichen Flügels des Belvedere⸗-Hofes
un der Mitte ein. Die Trümmer haben
nicht nur die Decke zum 2 Stock sondern
auch“ die zum ersten Stock durch—
schlagen. Mehrere Personen wurden
getötet. Der Schaden, der unter den
Büchern angerichtet wurde, beläuft sich
auf etwa 10000 Bände, die anscheinend
tark gelitten haben, jedoch nicht ver—
loren sind. Besonders betroffen ist die
vertvolle Handschriftensammlung. —*
Ansicht des zerstörten Bibliothekteiles.
Eine wahre Zirkusgeschichte/e
Der geistvolle Schriftsteller Schlem Kuhn
war in seiner Jugend kräftig, schlank und
gutgebaut. Doch liebte er es nicht zu
arbeiten, und hatte überdies damals seine
äüterarische Befähigung noch nicht entdeckt.
So lebte er ziemlich küm— J
nerlich von einem Tag
zum anderen, bis er sich
chließlich einem großen
zirkus anschloß, der durch
ganz Südrußland zog. Er
utzte die Pferde, er stellte
die Zelte auf, er machte
Parade“. Dieses Dasein als
Fatktotum befriedigte ihn, da
er schon dafür sorgte, daß es
nicht zu anstrengend wurde.
Nun passierte es in
Odessa, daß Jegor, der König
des Saltomortale, der Cham⸗
pion aller Trapezakrobaten,
sich den Fuß beim Absteigen
vom Trottoir verrenkt.
Der Direktor kriegt den
üblichen Tobsuchtsanfall, denn
Jegor ist sein größter Star!
Er ruft Schlem ins Büro
und sagtt::..
dDu wirst für Jegor ein⸗
springen
Nie im Leben, ich habe
uviel Angst.—
Idiot! Du weißt sehr
gut, daß es bloß einen Trick
ist. Du steigst eine solide
Leiter hinauf, du greiist
hach dem Trapez, das über
deinem Kopfe schwingt, du
läht es los, wenn es nach
unten schwingt — und fällst
gemütlich ins Netz. Du bist
der einzige, der Jegor er—
etzen kann. Das Publitum
wird sich täuschen. Uebrigens:
wenn du nicht bereit bist —
dort ist die Tür. Bist du
einverstanden, so sind das
ee
Schlem war einverstan⸗
Eine Stunde später klet⸗
dert er — grellgeschminkt,
grellbeleuchtet ¶ unter dem
Blick eines gespannten Publi—
kums die 28 Sprossen der
fatalen Leiter empor
Oben angelangt, läßt er
jetzt schon zum drittenmal
das Trapez aus, das über
ihm hin⸗ und herschwingt.
Schreie, Pfiffe, Gröhlen: „Aber spring
doch! Zum Teufel, spring dochl!“
Schlem, hoch oben, im Licht von
zwölf Scheinwerfern, macht eine Hand—
hewegung, zum Zeichen, daß er reden will.
—*
A
Alles schweigt atemlos. Schlem redet: Also
von Springen ist natürlich gar keine
Idee! Ich frag mich bloß, wie ich von hier
herunterkomm', ohne mir die Fassade zu zer—
schlagen! . . ..—
.
*
*
— —
*
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———
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Tatendrang.
Zeichnung von Bruno Zwiener.
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* *. —D J — * 4 * * —S J
Stelzenakt in einem mit Luftblasen
angefüllten Kostüm. Echt sind an
dieser Figur die viel zu kurzen
eetArme..
—Daas Auts, das den dummen August“ spielt. Wt apee pchetere,
Myron Baker am Steuer eines seiner berühmten Spaßmacherautos, welches sich auf die Hinterbeine stellt, dem Fahrer
nachläuft und andere Kunststücke vollführt, die durchweg auf vollkommener Beherrschung der Autotechnik aufgebaut sind
Eines der teuersten Autos der Welt ist ein ganz alter Kasten, welcher jeden
lugenblick auseinanderzufallen droht, dessen Aeeh schonungslos knallt
velcher sich auf die Hinterbeine stellt und bockt wie ein cheugewordenes Pferd
kein vernünftiger Fahter würde ein derartiges Auto auch nur geschenk!
Jaben wollen, sehr zu Unrecht, denn dieses Auto hät seinem Eigentümer und
Konstrukteur, einem gewissen Myron Buck Baker, ein kleines Vermögen ein—
Pbracht. Baker gehört zu der weltberühmten Zirkusschau von Barnum und
Baily und versorgt den Zirkus dieses Unternehmens mit Autos, welche die
Pferde auch aus der Arena zu verdrängen drohen. Diegeg Auto zählt zu den
eene und hat bereits bei Millionen von Zuschauern Lachsalven
ausgelssft —
—Der große Wert dieses Autos liegt gerade darin, daß es die Leute zum
Lachen bringt, eine Eigenschaft, die für derartige Ünternehmen Goldes wert
ist. Es kenn mit Fegt als Clown unter den 3 nn
werden. Clown und Zirkus sind unzertrennbare Begriffe Bas erwähnte
Unternehmen beschäftigt Hunderte dieser Spaßmaächer und hat auch ein be—
sonderes Büro, in welchem immer neue Späke ft in mühbevoller Arheit
ausgearbeitet werd)en. — .
Baker, der einer der ideenreichsten Mitarbeiter des Büros im Dienste der
Lachmuskel ist, war ehemals Kunstfahrer auf dem Zweirad. Es fiel ihm auf,
daß technische Unwahrscheinlichkeiten von dem Publikum begeistert aufge⸗
nommen werden und es zum Lachen bringen. Als das Auto aufkam, machte
er es sich für seine Zwecke dienstbar, er änderte an der Maschine herum,
maskierte das Auto und verwandelte es nach und nach in ein Schaustück von
atößter Wirksamkeit, das manche Tricke der Akrobaten und Tierdressuren über—
tügelte. Es gelang ihm, mehr aus dem Auto herauszuholen, als die Auto—
auer hineingesteckt hatten. —DV
Diese „abgerichteten“ Autos leisten Se Sie fallen auf Wunsch
useinander, explodieren, hören anscheinend auf das Wort, lassen sich steuern,
hne daß ein Ip am Steuer sitzt, und führen ündere utsuc auf, von
enen ein jedes sorgsam durchdacht und technisch durchgebildet ist. Die Werk—
ratt, in welcher die Autos abgerichtet werden, ist das sogenannte Lach—
aboratorium des Zirkusses. Einige der Erfindungen, die Baker für feine
Paßmacherautos erdacht hat, kamen übrigens der Autotechnik im allgemeinen
ugute, so z. B. eine sinnreiche Hebevorrichtung für Autoreparaturen.
Warum lacht das Publikum über die Autos? Diese Frage zux beant⸗
vorten fällt schwer. Das Lachen ist eine rätselhafte Sache, und miß kann
icht ohne weiteres sagen, was eigentlich die Leute zum Lachen ban
Ranchmal bleibt das Publikum bei einem sinnreich erdachten Kunst—⸗
tück kalt und bricht gleich darauf in begeistertes Gelächter aus, swenn
zer Auspuff ganz unerwartet knallt. Es liegt dies vielleicht daran, baß es
hwer ist, den Sinn eines komplizierten Irdthges sehert erfassenr? Mehr
derständnis haben die Zuschauer e Dinge, die sie selbst einmal erlebk haben.
So ist es auch mit widerspenstigen Autos Wenn sie sehen, daß sich jemand
nit einem Auto abplagt, so freuen sie sich und lachen nicht so sehr über das
luto als über den Fahrer. Sie wissen genau, daß es Äbsicht ist, wenn der
luspuff ohne scheinbaren Grund zu knallen beginnt, doch werden in e
nnerungen von nlen Fanten erwet wesese unliebsame rsahrun⸗
en mit ihrem Auto machten, und darum freuen sie sich, wenn jetzt ein anderer
en Schaden hat. Man freut sich eben, wenn jemand andres in der Tinte sißt
Wenn ein Mensch sich
selbst zum Affen macht,
so hat er stets einen
Seiterkeitserfolg.
—Be
nit Sindernissen.
hochzeitskutsche, die unerwartet
nit Jautem Knall auseinanderfällt,
in sehr zugkräftiger Zirkusschläger.
—Aus alten Zeiten.
Eine Zirkusfigur, die auch jetzt noch mit Erfolg
— Die Feuermaschine.
Kompliziertes Feuerzeug, dessen merkwürdige Teile
ineinanderspielen mit dem Effekt, daß das Feuerzeug
schließlich doch versagt. 7
Einer der wundersamsten Wagen, die Baker dem
Publikum war ein kleines Rennauto, in
welchem ein Affe am Steuer saß. Es rannte mit
großer Geschwindigkeit in der Ärena herum, und
jedermann war erstaunt, denn bis jegt hat es noch
keiner fertiggebracht, einem Affen das rper bei⸗
zubringen. Dieses Auto lief aber wie ein kunstgerecht
gesteuerter normaler Wagen. Es wurde angenommen,
daß man einen Fahrer im Auto versteckt hätte, doch
war dies schon aus dem Grunde unmöglich, da der
Wagen kaum 156 Meter lang war, auch suhr das
Auto in nächster Nähe der vordersten Sitzreihen, ohne
daß jemand den verborgenen Faährer bemerkt hätte
Leute vom Fach gaben zu, daß sie es nicht fertigge—
bracht hätten, ein derartiges Auto zu bauen; Baker
gelang es — das Wie ist ein Geheimnis, das nur sehr
wenigen bekannt ist.
Der berühmte Hochzeitswagen, der unerwartet
auseinanderfällt und die deey aufs Pflaster setzt,
ist ein gewöhnlicher Wagen, der in zwei Teile ge—
schnitten wurde und durch Angel und Riegel zusammen⸗
gehalten wird. Diese können von innen gelöst werden,
und das Publikum hat seine Freude über das Miß—
geschick des Brautpaareeee.. —
Es, macht mit jedem Jahre neue Schwierigkeiten,
das Publikum zum Lachen zu bringen, denn Sachen,
die lange Jahre gezogen haben, verlieren mit einem
Male 38 Wirksamkeit, und es muß immer wieder
etwas Neues erdacht werden. Den größten Erfolg
haben selbstverständlich aktuelle Sachen. Als die
mechanischen Feuerzeuge aufkamen, konstruierte einer
der Artisten ein kompliziertes Feuerzeug in Ueber⸗
lebensgröße, und een hatte seine helle
Freude daran, wenn das Feuerzeug im nötigen Mo—
ment versagte. Diese Versager kannte jeder aus
eigener Erfahrung, und gerade die Versager brachten
die Leute zum Lachen.
Am die
germanische
Kulfur
Ende Dezember ist der Altmeister
der deutschen Vorgeschichte, Geheim⸗
rat Gustaf Kossinna, gestorben,
der den Lehtstuhl für Vorgeschichte
an der Universität Berlin inne
hatte. Kurz vorher war er noch zum
ausländischen Mitglied der Alter—
tums-Akademie in Stockholm er—
hannt worden, eine so ungewöhn—
liche Ehrung, die zeigt, daß sich das
Ausland dessen bewußt war, was er
für die Erforschung der Vorzeit der
Letzte Auf⸗
nahme des
Nestors der
deutschen
Vorgeschichts⸗
wissenschaft,
BGeheimrat
Kossinna .
willkommen sein wird. — Die
Bilder dieser Seite geben einige
Abbildungen aus dieser Fundgrube
wieder. Gerade in der gegenwär—
tigen Zeit hat sich die Anteilnahme
vieler auf unsere Vorzeit gerichtet.
Erkenntnis der Heimat durch Wan—
dern und durch Pflege ihrer Ge—
schichte und ihrer Kultur — auf
diesem Wege hat Kossinna viel
Interesse wecken helfen.
Daristellung
eines germanischen Küstenschiffes
500 v. Chr. in Schweden.
—
zie waren der
Zchrecken
Roms.
Ir nsehe
rieger. Zum
Kampf wurde
das Obergewand
abgelegt.
Genaue Rekonstruk⸗
ion nach Darstellun⸗
gen und Funden
im Museum Halle.)
Germanen bedeutet. Hat er doch nicht nur die Gründung der Gesellschaft für
deutsche Vorgeschichte vollzogen, sondern hat jahrelang das Organ der Gesellschaft
„Mannus“, Zeitschrift für Vorgeschichte, redigiert, in der sämtliche grundlegenden
Forschungsergebnisse der deutschen Altertumskunde, der deutschen Kultur und Vor—
geschichte niedergelegt sind. Gleichzeitig gab er die Mannus-Bibliothek heraus, die
über 50 Bände umfaßt. Seine bedeutendsten Werke sind, Die deutsche Vorgeschichte“,
„Die Indogermanen“ und „Ursprung und Verbreitung der Germanen in vor⸗ und
frühgeschichtlicher Zeit“. Gerade noch vor seinem Tode vollendete er sein Werk
„Die Germanische Kultur im
1. Jahrtausend“ Gerlag
Kabitzsch, Leipzig), in dem
er eine solche Fülle von
neuen Erkenntnissen bekannt—
gibt und die Zeit der Völker—
wanderung archäologisch be—
leuchtet, daß dieses Buch allen
Historikern und Freunden der
germanischen Geschichte hoch—
Die wundervolle bizarre
Ornamentik
der germanischen Völkerwande—
rungszeit. Der sogenannte Tier—
stil kommt an diesem Wikinger⸗
schwert wundervoll zum Ausdruck.
— Theoderik d. Gr.
als Wilder Jäger.
Darstellung an der Basilika
San Zeno in Verona.
auf ein Transportband, das über die Brücke läuft und
die Erde auf. der abgebauten Grubenseite wieder absetzt.
So wird eine wesentliche Vereinfachung des Abräumens
und Transports der über der Braunkohle lagernden
Erdschicht erzielt, wodurch sich die Herstellung des für alle
Haushaltungen und viele Gewerbe- und Jñdustriezweige
unentbehrlichen Braunkohlenbriketts wesentlich verbilligt.
Sinzu kommt, daß seit langem Hand in Hand damit
die Rationalisierung des Verbrauchs geht, indem mar
Küchenherde, Oefen, Zentralheizungen, Badeöfen, Kessel—
ofen, Backöfen und sonstige Feüerungsanlagen immer zweck
näßiger in der Anlage der Roste, der Züge und Regüllier—
ähigkeit geschaffen hat, so daß man heute mit viel weniger
Brennstoff auskommt als vor Jahren — Bei der Herstellung
Aand der Verwendung von Braunkohlenbriketts hat sich die
euzeitliche Technik ganz besonders in den Dienst der
Zivilisation gestellt. Um wieviel bequemer, sauberer und
parsamer können wir, gegenüber früheren Zeiten, mit den
handlichen und billigen Braunkohlenbriketts die Wärme
tzeugen, die Industrie und Gewerbe benötigen und die
Voraussetzung für ein gemütliches Heim während der
kalten Wintermonate ist.
Die größte Förderbrücke der Welt.
Ein Wunder der Technik, durch das es möglich ist, den Braunkohlentagebau so zu rationalisieren,
»aß viele unnötige Arbeit erspart wird. — Der Bagger am vorderen Eude der Förderbrücke
entfernt das Deckgebirge, und mittels laufenden Bandes wird die abgebaggerte Erde auf die
andere Seite der Grube befördert, ohne daß nochmals ein Arbeitsgang verursacht wird.
0, ESchematische Darstellung
Ve vverrbaeee Braun⸗
—— —5*. — kohlenbriketts. —
F —320664 ααα Die Kohle wird ohne Menschenhand
—I lediglich durch Laufbänder von der einen
I —X d 32— Bearbeitungsstelle zur audern gebracht.
Bei jeder Gütererzeugung muß heute mehr denn
je höchstmögliche Veredlung bei gleichzeitiger
größtmöglicher Verbilligung angestrebt werden.
Dieses Ziel wird erreicht durch fließende Ge—
staltung der Arbeitsvorgänge, die Ausnutzung
aller Fortschritte der Technik und die Vereinheit
lichung von Form und Güte der erzeugten Ware.
Besonders wichtig ist dies für die Schaffung
unserer lebensnotwendigen Konsumartikel.
Ein geradezu vorbildliches Beispiel ist der
Braunkohlenbergbau, der fast git im
Tagebau betrieben wird. Schon seit Jahren sind
in Stelle der Menschenkraft zum Abraͤumen und
Fortbewegen des Deckgebirges und Abtragen der
Kohle Bagger und andere Maschinen getreten.
Trotzdem werden vielfach noch unnötige Arbeits—
vege und Verladungen gemacht. Vom Bagger
wird der Abraum in Loren oder Großraumwägen
zebracht und in Zügen nach einer anderen Stelle
der Grube, der Kippe gefahren, dort ausgeladen
und in ausgekohlte Teile des Tagebaues besördert.
Neuerdings baggert, befördert und verstürzt
die Erdmassen in einem Arbeitsgang die Ab—
raumförderbrücke. Auf der Abraumseite gräbt
zine mit der Förderbrücke in Verbindung stehende
Baggeranlage die Erdmassen ab und schüttet sie
Ein Packkünstler.
WUeber 20 Stück mit einem Griff.
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Einst und jetzt.
Rationalisierung des Ver—
hrauchs. Durch immer mehr
esteigerte Zweckmäßigkeit
t heute alle staubfangende
chnörkelei am Aeußern des
MNens verschwunden. Der
neuzeitliche eiserne Ofen fügt
sich demzimmerorganischan.
4 Blick *
auf eine neuzeitliche
Brikettfabrik.
Durch geschickte Legung der
Bahngleise ist auch der
Verladevorgang völlig
automaltisiert.
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ebelwolken aber New Hort · 3 2 3 Sellelex
Tag und Racht rauchen die Schornsteine der Riesenstadt hüllen die Spihen der Woltentratzer in einen wogenden Schleier-
— SFlugbild der in Rauch gehüllten Stadt von der East River Seite aus..
2224
Zedeutung der Wörter: 1. orient
Titel, 2.Farbstoff, 3. Hauptteil des
altrömischen Hauses ¶. Art weib—
licher Handarbeit 5. großer Vogel.
Umitellrätjel.
ampe, Geier, Borneo, Atlas, Seil,
Satte, Roman, Tiere, Braum Tajo,.
Salem, Lenm, Arsen.
Jedes Wort ist durch Umstellen
der Buchstaben in ein anderes zu
oerwandeln. Die Anfangsbuchstaben
der Lösungen ergeben einen Gruß
zum Jahreswechslee.—
Sangen aeblieben·
„Sag mal, Erna, was ist denn
aus dem jungen Mann geworden,
der im vorigen Jahr immer mit
jo vielen Blumen
zu dir kam?“ *
Ach, der? — der
————
Fräulein aus dem
Blumengeschäft ver⸗
heiratet?
u
aeben ste he u dem
* ,
Geschãftsmann
zum Reifenden:
ich Ihnen was bei
dem schlechten Ge⸗
schäft ? Vormit⸗
tags ist es toten⸗
titl und nachmit⸗
tags lãßt es dann
v laugsam nach.“
Dann natürlich.
Sie sagen, daß Sie der einzige
lleberlebende von einem Schiffs⸗
antergang sind! Wie ist denn das
ugegangen?“ —
Ja, sehen Sie, gnädige Frau —
ich kam zu spät zur Abfahrt des
—— ———
Zickzacrtsel.
F
——
—
**
*
— *
Isc — 3
—B— ———————
⁊i. —
—
Bedeutung der waagerechten
Reihen: 1. alttestamentl Frauen⸗
gestalt, 2. Zeiteinteilung, 3. italien.
Maler (Anf. d. 16. Jahrh.), 4. Weih⸗
nachtsgebäck, 5. Baum.—
Das Zahlenzickzack 18*9 nennt
ein Gemuse7
Buchstabenrätsei.
a a cee eee k mm
nnnrirrirsttu
Aus diesen 28 Buchstaben sind
5 Wörter zu bilden, deren zweite
und vierte Buchstaben einen öster⸗
reichischen Staatsmann nennen.
ngvln⸗rg nleag. ⸗
ualvꝛc uijo joluug
— B—
— ——
2bu16. 2unṽ 12un⸗uun
pruaonouaogo
u nuuniaan —X
z anugd Ijnpauoquilonco
10oaualous
aquig ↄa⏑⏑
og q Johvrx : Pnaꝓvrꝓpiꝰ
—— 4
*7
1*
*
—
219382
„Alpenländische Musiker-Zeitunge
uim den oberösterreichischen Bundespreis ist für alle
Bundeskapellen Oberösterreichs offen! Das
Preisspiel für den Länderpreis Oesterreichs ist für
alle Bundeskapellen Oesterreichs offen! Da
erst die Sitzung über dieses Fest stattfindet, sind Zu—
schriften über die Durchführung noch verfrüht.
Schlierbach.
Bericht über die am 5. 12. v. J. in Frau Warie
Platzers Gasthaus zu Dorff in Schlier abgehaltene
Generalversammlung des Vereines der Mu—
ikfreunde.
Erschienen waren der Bürgermeister, Herr M.
Tretter, unterstützende Mitglieder aus Schlierbach, Ober—
chlierbach und Inzersdorf und alle ausübenden Mit—
glieder. Nach Worten der Begrüßung und des Dankes
an alle unterstützende und ausübende Mitglieder und
Freunde des Vereines, hielt der Vorstand, Herr Ge—
neindearzt Dr. Viktor Schmiedt einen umfassenden
Rückblick über das abgelaufene Vereinsjahr. Er be—
onte die große Bedeutung des als ein Gebot der Zeit
neugegründeten Landesverbandes der Nichtberufsmusi—
ker für alle Landkapellen. Seine große Aufgabe ist die
Erhaltung und der Schutz der einzelnen Musiken und
die Belebung und Hebung der Musikpflege. Die diesen
Aufgaben dienenden Einrichtungen und Unternehmun—
gen des Verbandes seien zu unterstützen. Der Beitritt
zur Sterbekasse, einer in dieser Zeit der Not ungemein
wertvollen Wohlfahrtseinrichtung wird sehr empfohlen.
Nun gedachte der Vorstand der beiden tüchtigen,
dem Vereine nicht mehr angehörenden Mitglieder Weiß—
»appel und Weinberger. Herr Weinhappel übersiedelte
tach Wien und es wurde ihm für sein ersprießliches
Wirken als Dirigent und Lehrer der Dank und die An—
erkennung des Vereines ausgesprochen. Herrn Wein—
herger und der von ihm neu gegründeten Kapelle in In—
zersdorf wird Glück, Blühen und Gedeihen gewünscht.
Es folgten die mit Beifall aufgenommenen Berichte des
Herrn Kapellmeisters Karlhuber, des Archivars, Herrn
Limberger und des Kassiers Herrn Kettenhuber. Nach
diesen wurden 56 Proben abgehalten, fanden 10 Kon—
zerte und eine Anzahl Ausrückungen statt. Trotz großer
Auslagen für Neuanschaffungen von Instrumenten, No—
en und Uniformen konnten wir mit einem kleinen Ak—
ipum ins neue Jahr hinübergehen. Als letzter Punkt
der Tagesordnung wurde die Neuwahl der Vereinslei—
tung vorgenommen. Sie ergab die Wiederwahl der
isherigen Aemterführer. Neugewählt wurde in den
Ausschuß Herr Witmann. Mit dem Wunsche auf ein
veiteres Blühen und Gedeihen des Vereines schloß
der Vorsitzende die Generalversammlung. Bei klingen—
dem Spiel blieben die Teilnehmer dann noch ein Weil—
hen sitzen. —V
Pasching.
Dekorierungsfeier. Der 13. Dez. 1931 war
für unser Dorf ein Festtag. Die Feuerwehr-Musikka—
pelle veranstaltete im Verein mit der Ortsfeuerwehr
eine Mozartfeier, verbunden mit der Verleihung der
Verdienstmedaille an altgediente Nichtberufsmusiker so—
wie einer Totenehrung der Gönner unserer Musik aus
den Reihen der Feuerwehr, der toten Musiker und der
im Weltkrieg gefallenen Feuerwehrkameraden.
Korporativ in Begleitung der Feuerwehr-Musik—
kapelle zog die Feuerwehr zur Kirche um am Gottes—
dienste teilzunehmen. Während des Gottesdienstes führ—
te die Feuerwehr-Musikkapelle Schuberts Wesse auf.
Nach dem Gottesdienste nahm die Wehr auf dem Orts—
riedhofe Aufstellung und Wehrführer Musikhauptmann
Fritz Feitzlmayr gedachte in einer wohldurchdachten Rede
er toten Kameraden sowie der am Felde der Ehre ge—
allenen Feuerwehrmänner. Eine Deputation legte auf
»en Gräbern der Gönner und Musiker sowie vor dem
Zeldenmale der Gefallenen Kränze nieder. Unterdessen
rug die Feuerwehr-Musikkapelle „Ich hatt' einen Ka—
neraden“ vor. Nachmittag lud die Feuerwehr-Musik—
apelle zum Konzerte in Brunhubers Saale ein. Kein
Plätzchen blieb leer.
Unter den Klängen des Eröffnungsmarsches „Al—
e Kameraden“ marschierten die zu dekorierenden in den
Zaal. Es waren dies folgende Herren: Altbürgermeister
Kudolf Feitzlmayr, Brunhuber Josef sen. Kirchmayr
Josef, Hochmayr Karl, Mayr Karl, WMayr Watthias,
Daitsch Karl.
Herr Musikhauptmann begrüßte sie und ehrte ihre
Tätigkeit als Musiker.
Nach der Festrede des Herrn Oberthaler führte die
Feuerwehr-Musikkapelle die Ouverture „Titus“ v. Mo—
zart auf. Ein gewagtes Beginnen; aber es gelang.
In der Pause heftete der Bezirks-Obmann Ofner
der Nichtberufsmusiker den Auszuzeichnenden die Me—
daillen an die Brust, was eine unendliche Schlange von
Reden hervorrief, die hauptsächlich der Erlebnisse aus
der Jugendzeit der Ausgezeichneten gedachten.
Lange hielt die Musik die Anwesenden im Banne
und mancher Musiker kehrte mit „rußigem Bombardon“
einen heimatlichen Gefilden erst in gar später Stun—
e zu.
J. Freudenthaler.
Bad Hall.
Jahresversammlung. Eröffnet wurde selbe
nit dem VNibelungen-Warsch, sodann begrüßte Kapell—
neister⸗Stellvertreter Josef Thallinger unser Ehrenmit—
zlied Fr. Hiesmeier, die erschienenen Vertreter der Ge—
neinde, Herrn Bürgermeister Ferd. Hametner, Herrn
Reg. Rat Ing. Franz Pesendorfer, Herrn Schuldirektor
Kud. Lemberger, Herrn Bezirksobmann des Verbandes
»er Nichtberufsmusiker Insp. Hans Scheichl, Herrn
IPbmann des Do. Turnvereines Karl Haydvogl, Herrn
bmann des Vetranenvereines Adolf Kaiplinger, Herrn
Ibmann der Frw. Feuerwehr Georg Hochrainer, Herrn
Rbmann des kath. Orts-Arbeiterbundes M. Scheinmei—
r, Herrn Chormeister des Männergesangsvereines Lie—
erkranz R. Lemberger, Herrn Obmann des Heimat—
chutzes Peckal, Herrn Vertreter der Raifeisenkasse Joh.
Lederhilger und die anwesenden Gäste.
In seiner Rede schilderte er den Werdegang der
Musikkapelle Bad-Hall in beredten Worten, sprach fer—
ner den Dank aus an alle, die der Musikkapelle als
Hönner im abgelaufenen Bestandsjahre nahegestanden,
daran die Bitte knüpfend, daß selbe uns auch im kom—
nenden Jahre ihre gütige Unterstützung nicht versagen
vollen. Sodann übermittelte Bezirksobmann Insp.
zans Scheichl die Grüße der Bundesleitung und brach—
e einen Bericht von der letzten Bundestagung in Linz,
er mit sichtlichem Interesse und beifälligst von den An—
vesenden aufgenommen wurde. Sodann brachte Kassier
Fr. Huemer den Kassabericht 1931. Schriftführer Hans
ederhilger verlas die Chronik. 32 Ausrückungen. 43
Proben. Die Neuwahl zeitigte folgendes Resultat: Ka—
ellmeister Fr. Karhan, Kapellmeister-Stellvertreter Jos.
Thallinger, Stabsführer Joh. Edlinger, Stellvertreter
Insp. Hans Scheichl, Schriftführer Hans Lederhilger,
Stellvertreter Fritz Bauernfeind, Kassier Franz Huemer,
*
Stellvertreter Franz Hiesmeier, Ausschüsse Fr. Knogler,
Wath. Holzinger, Fr. Petschl, Karl Hackl. Die Wahl
vurde mit Stimmzettel geführt. In der Zwischenzeit
konzertierte die Musikkapelle. Die Vorträge der einzel—
nen Stücke fanden außergewöhnlichen Beifall der An—
wesenden, und wurde besonders die exakte! Weise der
Vorträge und tadelloses Benehmen der Wusiker wäh—
rend derselben besonders anerkannt. Zum Schlusse dank—
ten Bürgermeister Ferd. Hametner im Namen der Ge—
meinde und der Bevölkerung sowie Herr Karl Haydvogl
im Namen sämtlicher Vereine für das Entgegenkom—
men bei den Begräbnissen von Seiten der Musikkapelle.
Ehrenmitglied Fr. Hiesmeier sprach anerkennende Wor—
te über die Leitung der Musikkapelle und munterte alle
Musiker zur regen Weiterarbeit im kommenden Jahre
auf.
Mit dem Warsche „Unter dem Doppeladler“ fand
die Jahresversammlung der Musikkapelle Bad-Hall ih—
ren Abschluß.
Bad Hall GGhrenabend des Kapellmei—
sters Franz Karhan.) Die Musikkapelle Bad Hall
veranstaltete zu Ehren ihres Kapellmeisters Franz Kar—
han einen Ehrenabend, der sich eines außerordentlich
guten Besuches erfreuen konnte. Der Saal des Gast—
hofes Kunzmann konnte am ersten Abend nicht einmal
alle Besucher fassen. Der Abend mußte deshalb wieder—
holt werden. Die Veranstaltung zeigte, welcher Beliebt—
heit sich Kapellmeister Karhan bei der Musikkapelle und
auch in der Bevölkerung erfreut. Er hat die neugegrün—
dete Musikkapelle in verhältnismäßig kurzer Zeit auf
achtenswerte Höhe gebracht. Die einzelnen Nummern
des Konzertes, insbesondere aber die flotten Wärsche,
wurden mit großem Beifall aufgenommen. Als Zug—
kraft erwies sich der Einakter „Der Weiberfeind“, ver—
faßt von Frau Risa Karhan. Sie hat eine gute Idee zu
einer Bauernposse verarbeitet, die ihre Wirkung nicht
oerfehlen kann. Der Erfolg war denn auch ein großer,
die Verfasserin wurde mit lang anhaltendem Beifall
belohnt. Den alten Bruckner spielte Herr Hans Scheichl,
der sich auch als Spielleiter bewährte, seinen heiratslu—
stigen Neffen gab Hans Lederhilger, den drolligen Knecht
Kaspar brachte der Komiker Karl Steinpatz wirkungs—
doll zur Geltung. Eine reizende Loni war Frau Cilli
Thallinger. Frau Risa Karhan spielte die Genoveva
Krauthobel sehr lebhaft, aber etwas zu drastisch. Das
Programm wurde noch bereichert durch Vorträge des
MWeisterquartetts (Josef Schöndorfer sen. und jun, Josef
Ott und Ferdinand Hametner), welches einige sehr ko—
mische Schlager zum besten gab.
„Alpenländische Musiker-Zeitung“
Galzburg
Bund der Nichtberufsmusiker Salzburgs.
Vundesobmann W. Nichter in Hallein.
— --
Verlautbarusng!
Höchst wichtig für alle Bezirksohmänner.
Betreff regelmäßiger Zusendung der Alpenländi—
chen Musikerzeitung werden alle dem Verbande ange—
»örigen Kapellen ersucht, die Mitgliedsbeiträge für das
Jahr 1932 bis längstens Ende Feber einzusenden, da
»ie Zeitung von diesen Beiträgen für das Jahr 1932
zezahlt werden muß.
Weiters wollen Anträge für die am 13. Wärz
1932 in Kranzingers Gasthaus beim Bahnhof um präz—
)alb zehn Uhr vormittags stattfindende Generalver—
sammlung bis spätestens 28. Feber, an welchem Tage
uim dieselbe Zeitund Ort die Ausschußsitzung stattfin—
et, eingebracht werden, um in dieser Besprechung noch
Stellung nehmen zu können, falls außerordentliche An—
räge zur Verhandlung kommen sollen.
Laut vorigen Generalversammlungsbeschluß erhal—
en die Bezirksobmänner, welche gleichzeitig in dieser
Sigenschaft Ausschußmitglieder des Verbandes sind, die
Fahrspesen zu diesen Sitzungen von der Verbands—
assa ausbezahlt. J
Um die vorher genannte Kassa nicht allzustark zu
belasten, werden die weiter entfernten Bezirksobmänner
ersucht, nur zur Generalversammlung bestimmt zu er—
cheinen, falls nicht eine weitgehender Antrag von die—
em Bezirke vorliegt J
Eine separate Einladung an die Kapellen des Ver—
bandes Salzburg erfolgt nicht mehr, es wollen also ob—
zenannte Daten in Vormerkung genommen werden, so—
)aß es bei den beiden Sitzungen keinerlei Ausreden
zibt nachdem angenommen werden muß, daß jeder Zei—
ungsempfänger dieselbe genauestens durchliest und mit
nit diesem Vorgang dem Verbande unnütze Portospesen
ersparen hifft.
Weiters wird nochmals auf die Wohltätigkeits—
aktion: „Selbsthilfe“ erinnert und wollen die Anmel—
dungen im eigensten Interesse nach Katsdorf durchge—
führt werden — säumige Kapellen werden die Not—
wendigkeit dieser Aktion im Ernstfalle erst empfinden.
Für die Leitung des Landesverbandes Salzburger
Musikkapellen (Der Obmann: W.Richter.
Hallein, 7. Jänner 1932.
J J
— 39 —3 * —4 F — J 89 — —
8 2—* —38 * —R 8 3*— —82 2 —83 *. — 9 * F
— * * 9 —28 —* —995 AIJ — 328— 27 * — J 99 — 93 — —8 —J——
—S AM. —9 e —D —998 —945 —8 —J —5—9 8 323 A
—88 —8 —36 — —6 J85— 38 —32*8 —J—— 2 —528 1 F
—38 93 ** * — ? —8 *I«. —328 —34 H— —185
—J —— — 8* —33 — —A B 4* 4 B mn
—** JJ —88 A — 3 * —88 —B8 —2 *5— 9 * —— — 9
Musikalische Gedenktage 1832. Seit langem konnte
man in allen Tonarten von den bevorstehenden Ehrun—
gen für Goethe und Josef Haydn lesen. Der Wei—
marer Dichter stand als Lyriker in enger Verbindung
mit der Tonkunst; seine Gedichte wurden von Beethoven,
Schubert, Schumann, Mendelssohn, Löwe, H. Wolf ver—
tont. Es wird demnach „Goethe-Feiern“ aller Art
geben. Josef Haydn dürfte auf Grund seiner beispiellosen
Popularität zu besonderen Ehren kommen. Das Bun—
desministerium für Unterricht hat die Landesschulbe—
hörden zu besonderen Feiern angewiesen. Unser Heimat—
land Oberösterreich feiert im neuen Jahr 1932 3wei sei—
ier besten Söhne: Wilhelm Kienzl und Josef Rei—
er. Der 75. Geburtstag des ersteren wird im Theater,
donzertsaal und seitens der Gesangvereine festlich be—
jangen werden. J. Reiter, der das 70. Lebensjahr völl—
inndet, hat sich mit seinen Volksliederbearbeitungen, Bal—
aden und Wännerchören die Herzen aller sangesfrohen
Deutschen erobert. Man wird seiner nicht vergessen, doch
väre eine Festaufführung der „Goethe-Symphonie“
vohl die schönste Ehrung, die man ihm bereiten würde.
— Vor 100 Jahren wurde Johann Josef Abert gebo—
en; er wirkte jahrzehntelang in Stuttgart und erntete
mnit mehreren Opern: die Almohaden, Ekkehart sowie
Alpenländische Musiker-— Zeitung“
mit einer Suite Schubertiana große Erfolge; sein Sohn
hermann Abert war der letzte bedeutende Mozartforscher
Deutschlands. In dem gleichen Jahre starb der Berli—
ner Domchordirigent Bernhard Klein, der ein ausge—
zeichneter Dirigent, Organisator und ein angesehener
Komponist kirchlicher Werke (geistliche Chöre, Psalmen)
var. — Vor 75 Jahren starb der Großmeister der rus—
sischen Nationalmusik, der Begründer einer nationalen
ORper des Ostens: Michael Glinka, Pberühmt durch
seine beiden Theaterwerke: „Das Leben für den Zaren“
und „Rußland und Ludmilla“, die noch heute viel ge—
spielt werden. — Das 70. Lebensjahr vollendet heuer
der Wiener Komponist Julius Bittner, bekannt durch
seine volkstünmlichen Opern: „Der Musikant“, „Höl—
isch Gold“‘ und „Die rote Gred“. Der gleiche Zeitraum
st seit dem Tode J. F. Halevys verflossen; die
Franzosen verehren in ihm einen der bedeutendsten Ver—
reter der durch Meyerbeer begründeten „großen Oper“.
»on seinen dramatischen Werken haben „Die Jüdin“,
„Der Blitz“ und „Die Musketiere der Königin“ ihre
zugkraft bis heute bewährt. Schließlich wäre in Ehren
es biederen Joachim Raff zu gedenken, der eine Lanze
ür Wagner und Lißt brach, in Frankfurt a. Wain jahr—
zehntelang wirkte, sowie einer der fruchtbarsten deutschen
Komponisten war. Seine Blondel-Lieder, die vielen Sa—
onstücke für Klavier, Ouvertüren und die beiden Sym—
ohonien „Leonore“ und „Im Walde“ sichern ihm auch
in der Gegenwart ein bleibendes Angedenken.
—8 624 5. **
§ —9 J
——RD—— A. RiI
y0 ⏑ 6
Aus meiner Jugendzeit
EEchlußhß
Von A. Luftensteiner—
Allgemeines.
Anschließend an den letzten Aufsatz eile ich, wohl—
vissend, den nun schon kostbaren Raum nicht allein
gepachtet zu haben, dem Schlusse zu! — Ich begrüße
es ungemein, daß gerade in Nichtberufsmusikerkrei—
sen so starke Kräfte aufscheinen, die in so hervorragen—
der Weise als frühere Militär⸗ und Wusikleiter etz.
der eifrigen Leserschaft so erschöpfend Auskunft und
Ratschläge in allen so verzweigten und verzwickten Be—
langen zu geben imstande sind und so die ideal und
vorbildlich fleißigen jungen und alten Land- und Pro—
binz⸗Musiker in ihrem rastlosen Vorwärtsstreben un—
terstützen, so daß die eifersüchtig über dem Fortschritte,
vachende Berufsmusikerschar gar bald nicht mehr reich—
lich Gelegenheit haben dürfte, wenn mich nicht alles
äuscht, sich über vorgekommene schwere musikalische
Fehler der Nichtberufsmusiker geflissentlich lustig zu
machen. Durch Lehren lernen wir. Das ist heute kein
Gemeinplatz, sondern diese Ansicht ist Gemeingut aller
Hutgesinnten, am Aufstieg unserer selbstlos arbeitenden
Nichtberufsmusiker höchst interessierten Bundesmusik—
meister und Kapellmeister geworden. Möge es auch im
neuen Jahre in diesem Tempo so fortgehen, dann braucht
uns schon heute um das sorgsam gehütete Kulturgut,
die sie Musikausübung, durchaus nicht mehr bange
zu sein!: —
Preisspiel und Wertungsspiel
In der letzten Folge unserer Fachzeitschrift, habe
ch mich mit den im heurigen Sommer stattgefundenen
Musikfesten befaßt. Da unsere Referate wegen Zeitman—
gel und Fülle der Arbeit so kurz wie möglich zu hal—
ten sind, will ich in Kürze auf diese durchwegs ge—
lungenen Musikfeste zurückkoöohmmen.
Vor allem andern sei von dieser Stelle aus allen
Kameraden, die sich an einem oder mehreren dieser
Feste beteiligt haben, der herzlichste Dank hiefür aus—
gesprochen. Mögen alle Kameraden sich auch in Zu—
kunft an den kommenden Wusikfesten so rege beteili—
gen wie bisher, damit die Bevölkerung unserer lie—
ben Heimat sieht, daß wir keine solchen Musikanten
sind, als wie wir bisher betrachtet wurden. Unsere Aufgabe
soll es sein, gute Musiker, nicht aber Musikanten zu
werden, und der edlen Musik so zu dienen, als es un—
sere sonstigen Pflichten erlauben.
AUm nun auf die Vorgänge und Wahrnehmungen
bei diesen Musikfesten zurückzukommen, muß ich in
erster Linie den Zweck dieser Musikfeste etwas be—
handel.. —
Es gibt nämlich bei unserem Musikverband zwei—
erlei u. zw. Wertungsspielen und Preisspielen.
Was haben nun die Wertungsspiele für einen
Zweck? Nach allem, was ich bemerkt habe, sind sich
roch nicht alle Musikkameraden darüber klar, da ich
oͤfters gefragt wurde „wer hat den ersten Preis ge—
nacht“ oder „was für eine Musik ist die erste“ usw.
Da muß ich nun neuerdings wieder betonen, daß es
ich bei den Wertungsspielen um keinen Wettbewerb
handelt, sondern darum, sich vor der Oeffentlichkeit
zu zeigen, wie weit die Leistungen vorgeschritten sind,
Nach diesen Wertungsspielen wurden den betei—
ligten Musikkapellen von den Wertungsrichtern die
hiebei wahrgenommenen Fehler bekannt gegeben, wonach
sich die Musikkapellen in Zukunft richten können. Es
wird bemerkt, daß einer anderen Kapelle die Ergebnisse
»on den einzelnen Kapellen nicht bekannt gegeben wer—
den, weshalb sich keine Musikkapelle über die Beanstän—
dungen gekränkt fühlen braucht.
Anders verhält es sich mit dem Preissspielen.
Da muß schon jede daran beteiligte Musik es mit in
den Kauf nehmen, wenn selbe nicht das erreicht, was
sie sich erhofft hat. Selbstverständlich ist es auch Pflicht
her bestellten Preisrichter, in jeder Hinsicht korrekt vor—
zugehen. Ich würde es auch auf keinen Fall gelten
assen, eine Musikkapelle aus irgend einem Grunde
»ei einem Preisspiel zu protegieren, denn damit müßte
»en Preisrichtern das Vertrauen entzogen werden und
der Zweck wäre ganz verfehlt. Sollte wieder einmal
ein Preisspiel stattfinden, soll keine Musik davor
zurückschrecken, auch wenn sie dabei keinen Preis zu
erhoffen hat. Einen Nutzen hat es immer und z3war
den, daß die Musiker die Musik viel ernster auffassen
aAnd von dem Gehörten ihnen viel Gutes erhalten
10
bleibt. Nicht zu vergessen ist auch der Umstand, daß
beim Einstudieren eines Stückes für das Preisspiel
viel genauer vorgegangen wird, wovon für späterhin
sehr viel hängen bleibt und das Studium anderer
Stücke bedeutend erleichtert wird.
Was bei den heurigen Wertungsspielen am mei—
sten bemängelt wurde, u. zw. beim Großteil der Mu—
sikkapellen, das war schlechte Stimmung und schlechte
Auffassung der Tempos. Was die Stimmung anbe—
langt, war es meistens im Holz und auch teilweise
bei den Flügelhörnern.
Ich gebe nicht immer dem Instrument die Schuld,
onein, häufig ist das sorglose Hineinblasen unter Außer—
achtlassung des Gehörs die Hauptschuld. Es muß doch
beachtet werden, daß bei einem Bläser der Ansatz das
gleiche ist, wie bei einem Violinspieler der Fingersatz.
Hat der Geiger ein schlechtes Gehör, so wird er immer
unrein spielen und so ist es auch bei einem Bläser.
Darum soll bei den Proben viel mehr Sorgfalt
auf die gute Stimmung verwendet werden. Am besten
läßt sich dies bei vorkommenden Akkorden praktizieren.
Stimmt es das erstemal nicht, heißt es sofort abklop—
fen und nicht weiter gehen, bis der Akkord rein klingt.
Selbstverständlich bedingt es die Voraussetzung, daß
es der, der das Einstudieren vornimmt, selbst erkennt,
wo es nicht stimmt.˖ Leider kommt es sehr häufig vor,
daß der Leiter einer Musik oft ein schlechteres Musik—
gehör hat, als seine Musiker. Da hilft allerdings nur
die Pensionierung und Neubesetzung der Stelle, wo—
möglich mit einem Jahresgehalt in der Höhe wie des
Herrn Doppelehrenfest. Aus einer solch' geleiteten Mu—
sik kann nie etwas richtiges werden, da sich die Musiker
diese Nachlässigkeiten zu eigen machen und eine solche
Musik wieder auf die richtige Bahn zu bringen, gehört
zu den größten Schwierigkeiten. Bedauere jeden Kapell—
meister, der dazu verurteilt wird. Das habe ich selbst
zur Genüge ausgekostet.
Was das Nehmen der Tempi anbelangt, ist Sa—
che des Dirigenten daher den Musikern keine Schuld zu—
geschoben werden kann. Am meisten wird mit dem
Andante und dem Allegro gesündigt. Diese beiden Tem—
po werden durchwegs zu langsam genommen. Langsam
ist das Tempo zu nehmen bei Adagio, Larghetto, be—
sonders aber Largo. Ich werde in einer der, nächsten
Folgen die gebräuchlichsten und am meisten vorkommen—
den Tempo mit deutscher Uebersetzung bekannt geben,
damit sich die Musikkameraden besonders aber die Her—
ren Dirigenten genau daran halten können.
Die dynamischen (Stärke) Zeichen scheinen für viele
Musiker ganz überflüssig zu sein und gerade diese Zei—
chen sind besonders wichtig. Stellen wir uns ein Zim—
mer oder besser ein Bild vor, welches so eintönig ge—
halten ist. Jetzt kommt der Waler und bringt durch den
verschiedenen Farbenanstrich erst ein Leben an die
Wände oder auf das Bild. Gerade so ist es auch mit
diesen Stärkezeichen. Wie fad hört sich so ein Musik—
stück an, wenn es ohne jede Beachtung der Zeichen
herunter geleiert wird und wie hört sich dasselbe Stück
an, unter genauer Beachtung der Zeichen. Nicht zum
erkennen ist das Stück. Die Dynamik ist eigentlich
der Aufputz in der Musik. Darum laßt auch die MWusik
mit Schmuck erklingen, es wird euch selbst Freude be—
reiten, wenn so ein einfaches Stück gut gespielt wird.
Um ein WMusikstück gut zu spielen, gehört auch der
Vortrag dazu. Dies ist jedoch ein besonderes Kapitel.
Einem Musiker mit rohen und derben Charaktereigen—
schaften wird es selten gelingen, in die Musik diesen
„Alpenländische Musiker-Zeitung“
Vortrag hineinzubringen, den ein Musiker mit guten
und empfindsamem Gemüt ohne es zu wollen, hin—
einbringt. Natürlich ist da wieder zu unterscheiden, wie
ein Musiker im Unterricht erzogen wurde oder ein al—
er, ausgeschundener Musiker, dem es infolge der Kräf—
e nicht mehr möglich ist, so zu spielen, wie er es im
Zopfe hat. Immerhin hängt der Vortrag in der Musik
ehr stark mit dem Innenleben eines Menschen enge
‚zusammen.
Hinsichtlich des Zusammenspieles wäre auch so
erschiedenes zu erwähnen, hauptsächlich möchte ich aber
iuf das ungleichmäßige Hervortreten einzelner Instru—
nente hinweisen. Da kann man oft in den getragensten
Ztücken einen damischen Schnalzer von einem Heli—
onisten hören oder schmetternde Trompetentöne in den
Jianostellen oder, leider nur zu oft, das Quitschen ei—
ler verstimmten Es-Klarinette. Mir kommt dies so
vor, als denke sich ein Musiker, „nur mich soll man
ören“ oder er denkt überhaupt nicht. Man muß so
twas als eine gewisse Rücksichtslosigkeit gegenüber den
ibrigen Instrumenten bezeichnen. Auch da zeigt sich
dieder der Mensch in seinem Innern. Bei Wusikkapel—
en muß jeder Musiker in kameradschaftlicher, wie auch
n musikalischer Beziehung auf seine Kameradschaft die
zrößte Rücksicht nehmen. Nur dadurch kommt die Har—
nonie oder der Zusammenklang in einen Musikkörper,
Ist das nicht hineinzubringen und besteht keine Einig—
eit, kann auch keine Rede von einem Fortschritt sein.
Zum Schlusse möchte ich noch einiges über die
Irdnung in der Musik erwähnen.
Ich sage mir immer, gute Ordnung und Disziplin
n einer Kapelle macht einen guten Teil schon von der
Musik aus. Da kann man oft bei Konzerten bemer—
en, wie der Kapellmeister, der schon lange beim Diri—
jentenpult steht, wutentbrannt in die Reihen der Zu—
hörer schaut. Ja und warum denn? Ja weil ihm noch
inige Musiker fehlen, die ganz gemütlich bei ihrem
iebsten Mädi sitzen und sich der Pflicht gar nicht be—
vußt sind, daß sie früher am Musikpodium sein sollen
die der Kapellmeister. Ferner bemerkt man auch häu—
ig, daß während des Spielens die Musiker ganz ge—
jsen den Anstand die Zigarette in der Hand halten und
ie Pausen zum Rauchen benützen. Was das für ein
Bild macht, kann man sich denken.
NMVoch mehr ist dies Verhalten zu verwerfen, wenn
»er Herr Kapellmeister mit einem solchen Beispiel vor—
ingeht. Es ist schon unschön, wenn die Musiker am
Kodium vor und nach dem Spiel rauchen, noch mehr
st aber die Unsitte des Rauchens während des Spieles
zu verurteilen.
Einiges noch über die Uniformierung u. zw. sieht
nan viele Musiken mit ganz hübschen Blusen und
dappen. Weiter darf man aber nicht schauen, den da
ann man Beinkleider GHosen) von allen möglichen und
mmöglichen Farben sehen. Da sollen die Musiker
hon trachten, wenn sie sonst schon einheitlich gekleidet
ind, daß auch die Hosen eine einheitliche Farbe haben.
J4uch gehören zur Uniform keine gelben oder roten
der sonst gefärbten Schuhe, sondern nur schwarze Schu—
ze. Merkt Euch das, auch die Einheitskleidung trägt sehr
iel zu einem guten Eindruck bei. Es braucht kein
Gflanz sein, dazu sind die Zeiten zu wenig rosig. Nun
dameraden bitte ich Euch, helft durch stramme Mit—
irbeit in und außer der Musik, mit, unsere Vereinigung
in dieses Ziel zu bringen, das wir uns gesteckt haben
ind das ist Streben nach Höherem und Pflege der
Zameradschaft. Musik Heill
Karl Stark, Bundesmusikmeister.
Alpenländische Musiker-Zeitung“
Vom Vortra
Von Lorenz Kleißner
In einem Konzerte hört ein Kapellmeister von
einem Flügelhornisten ein Lied blasen. Es gefällt ihm
so gut, daß er sich dasselbe auch für seine Kapelle
hestellt. Er hat ja auch einen guten Flügelhornisten,
zudem ist das Ding gar nicht schwer und er hat beim
nächsten Konzert eine hübsche Nummer mehr. Gedacht,
getan! Die Noten kommen! Zuvor schon hat der Ka—
pellmeister seinen Mitgliedern von dem schönen Lied
erzählt, das er gehört und das er, weil es so schön
war, bestellt hat. Die Noten werden bei der Probe auf—
gelegt, jeder der Musiker wundert sich, wie leicht seine
Stimme ausschaut und der erste Flügelhornist tut noch
ein Uebriges und sagt: „So einen Schmarrn blase
ich vom Blatt weg.“
Die Probe beginnt. Die Gesichter der Bläser wer—
den immer enttäuschter und länger, am längsten das
des Kapellmeisters. Ja, ist denn das das schöne Lied,
das er gehört? Das ist doch nicht möglich, denkt er sich
und seine Mitglieder sagen es ihm laut: „Du Kapell—
neister, das Ding ist gar nichts wert, wie kann Dir das
tur gefallen haben.“ — Und doch! — es war dasselbe
Lied und genau in derselben Besezung.
So wie ich es jetzt geschildert habe, so oder so ähn—
lich, dürfte es wohl schon manchem Kapellmeister mit
so manchem „Stück“ ergangen haben. Dasselbe wurde
irgendwo gehört, hat gefallen, wurde gekauft, einmal
geprobt, hat bei dieser Probe nicht entsprochen und liegt
nun gut im Archivkasten.
Da kommt ein benachbarter Kaperlmeister, der
braucht für seindè neugegründete Kapelle leichte Noten
and will sich welche ausleihen; da man aber gute
Noten und solche, die man selber spielt nicht gerne
herleiht, gibt man ihm vom untersten Pack im Kasten
also Sachen, die man selbst nicht mehr spielt. Auch
dieses Lied war darunter. Der betreffende Kapellmeister
besieht sich zuhause angekommen, die entliehenen Noten
näher, findet das ominöse Lied, macht einen Freuden—
sprung und sagt sich: „O da hab' ich was feines“, das
werd ich mit meinem Flügelhornisten studieren. Und
richtigl Er geht die Sache mit Liebe und Eifer an und
beim nächsten Konzerte spielt er zum nicht geringen Er—
staunen der anwesenden Nachbarkapelle — von der er
die Noten geborgt — mit seinen Leuten und seinem sonst
schwachen Flügelhornisten — das Lied und es klingt,
klingt so, als ob es jemand mit einer schönen Stimme
singen würde und wie wenn diese schöne Stimme von
oielen anderen schönen Stimmen begleitet und unter—
stützt würde.
Wo steckt da nun der Haken? Es sind ja die glei—
hen Noten? Ganz einfach — einzig und allein im
Vortrag, und zwar nicht nur im Vortrag oder Gefühl
des Flügelhornisten, sondern der ganzen Kapelle, wie
sie eben vom Kapellmeister geleitet wird.—
AUnd eben mit dem „Vortrag“, oder drücken wir
uns etwas landläufiger aus, mitdem „Geschmack“
da happerts bei Vielen; entweder gar keiner oder ein
ganz falscher und verdorbener. Die Sachen werden nur
so heruntergeleiert, jeder Bläser bläst darauf los, ohne.
die ohnehin nicht zahlreichen Vortragszeichen nur im
Mindesten zu beachten und ohne sich selbst über das
was er bläst, eine Vorstellung zu machen. Der Kapell—
meister selber, der seine liebe Not gehabt hat, bis die
Sache nur so notenrichtig ging, ist froh, daß es eben nur
11
so weit geht und schlägt seinen Takt bis zum Ende ruhig
weiter — oder auch unruhiig. 77
DZa, so darf man die Sache nicht nehmen, da wird
aus der Musikkapelle ein „Leierkasten“, obgleich es auch
da manchen gefühlvollen Dreher gibht.
„Vortrag“ haben oder Vortrag besitzen heißt „mit
Gefühl“ spielen oder noch besser „mit Geschmack“ spie—
len. (Fortsetzung folgt)
Z
Dder Landmusiker
Der folgende Brief ist mir von einem ganz
ungen Wusiker zugegangen und bringe ich diesen
Aufsatz sehr gerne zur Veröffentlichung, zumaäl
der Inhalt von einem idealen musikfreudigen jun—
gen Menschen stammt und besonders der lieben
Jugend zu Herzen sprechen soll. E. M.
Was ist eigentlich Musik? Musik ist eine hohe
Zunst und muß erlernt sein. Nicht jedem Landmusi—
er ist es aber möglich, eine dementsprechende Ausbil—
ung zu genießen. Es soll aber nicht nur der Berufs—
nusiker, sondern auch der Nichtberufsmusiker, das, was
r spielt, halbwegs verstehen. Das heißt, er foll wissen,
ieses Stück geht in C-Dur oder diese Messe in F-Dur
isw. Aber es gibt Musiker, und dessen nicht wenig,
ie, wenn man sie darum fragt, das nicht wissen, ja
ogar nicht einmal wissen, was sie eigentlich zu blasen
,aben, wenn 5 oder 6 b vorgezeichnet sind. Es wäre
aher jedem solchen Musiker hauptsächlich aber der
zJugend, zu empfehlen, irgendwo, entweder beim Or—
zanisten, oder sonst wo Stunden zu nehmen, ja es soll
ogar die Kapelle selbst hergehen und die Kosten nicht
cheuen, jedem Musiker den nötigen Unterricht angedeihen
zu lassen. Speziell die Jugend sollte sich dafür sehr in—
eressieren. Es kommt vor, daß junge Burschen zur
Musik kommen, die kaum Notenlesen können und von
Linteilung ganz wenig verstehen. Es ist dies dann ein
Fehler des Kapellmeisters, wenn er solche Mißstände
gelten läßt. Aber meistens heißt es dann „ja, laßt's
Euch Zeit, er wird's schon lernen, zur Trompete tut
er's leicht.“ Das ist aber nicht wahr, denn gerade eine
schlechte Begleitung kann die ganze Musik vers chandeln.
Wie schön muß es für einen Kapellmeister sein
zu dirigieren, wenn er weiß, daß jeder seiner Musiker
ein bißchen Verständnis von Harmonielehre hat. Da—
rum junge Musiker lernt, denn auslernen kann man
nie, seid Idealisten, verwendet Euere freie Zeit zum
Studium der Musik und es soll Euer Stolz fein,
ein guter Musiker zu sein sowie es auch für jeden Ori
ein Stolz sein kann, eine gute Musik zu haben.
Ein junger Musiker.
Eingesendet
Sehr geehrter Herr Kollegt J
An meinem früheren Dienstort D. — — — erhielt
ich die Probenummer der „Alpenländischen Musiker—
zeitungK.
Ihr Sammelruf an die Organisten entspricht ei—
nem längstgehegten Wunsche von mir. Was ich von
einer Organisation der Chorregenten erwarte, ist, vor
allem eine Einigung auf einen Winimaltarif. Prof.
Müller pflichte ich somit bei, daß der Orgeldienst bei
Pfarrgottesdiensten 8000 Idealismus verlangt. Ganz
besonders bei der Kälte der letzten Woche war es mir
durchaus nicht um die 3 Schilling zu tun, wenn ich von
6.55 7. 5 ein Amt und z3wei Seelenmessen pausenlos
zu exekutieren hatte. U
Heute Nacht 12 Uhr Mette, 7 Uhr Amt, 9 Uhr
Predigtlied, 10 Uhr Hochamt, 2 Uhr Vesper, in Sum—
ma S 3.—! Alles aber noch recht, wenn wenigstens für
die Leistungen bei Begräbnissen und Hochzeiten ein
anständiger Tarif in Brauch gewesen wäre! So ist
dieser aber denkbar niedrig. 0
Der Herr Pfarrer hat mich bei meiner Ankunft na—
türlich gleich gebeten, keinen höheren Tarif zu berech—
nen, täte ich das gleich jetzt, so würden mich die Leute
als Räuber ansehen. Es mag wohl vielen Kollegen so
zehen, daß ihnen eine Tariferhöhung schief ausgelegt
würde; wir können eine Erhöhung nur vornehmen, wenn
ein Organisten(ckRegenschori)Verband einen Mi—
nimaltarif aufstellt.
Für Begräbnisse J. Kl. sind die mir bekannten Ex—
treme S 18.— und S 260.—. Mitteltarif nach einer
Umfrage S 50.—, S 72.—. Die kleinen Pfarrorgani—
sten sind dabei nicht unbedingt die billigsten. Ist solch
ein Durcheinander zweckmäßig?
Viele Kollegen scheinen der Ansicht zu sein, daß
eine Honorarforderung im Einzelfalle nur in Hinblick
auf die gegenständliche Leistung festzustellen sei. Meine
Meinung ist ungefähr: —
Icch bin Regenschori und Organist in einer Pfarre
von fast 4000 Seelen. Die S 60.— Jahresgehalt seien
meinetwegen das Honorar für die ca. 60 Nachmittags⸗
dienste. Pro Segenmesse, Requiem oder Amt erhalte
ich je 1 Schilling. Ist gleich 2000 Entschädigung, fehlen—
de 800/0 fülle ich mit Idealismus auf.
Fehlt mir also noch die Vergütung für: Chor—
proben (etwa 20 Personen), Notenschreiben, Stimmen—
transponieren, Vervielfältigen, Schulung des Nachwuch—
ses, Benützung meines Eigenbesitzes von 86 Wessen
etz. verpfuschte Ferien, Honorierung einer Vertretung
bei Urlaubsreise (S 200 bis 300), Prämien für pünkt—
liches Frühaufstehen und Zuschlag für steife Finger.
Als Lehrer hat man weiters noch das Vergnügen,
versäumte Lehrstunden nachholen zu dürfen unter Ein—
buße der Freizeiicd.
Nur Idealist sein, das geht wirklich nicht.
Ein Einheitstarif ist natürlich unmöglich, der Ta—
rif muß abgestuft sein. Nach welchen Gesichtspunk—
ten, ist allerdings schwer zu sagen. M. E. wären zu
beachten:
1. Größe der Pfarre: Denn mit ihr hängt
die Zahl der jährlichen Gottesdienste zusammen. Die
Stärke des Kirchenchores ist ihr meist direkt propor—
tional (venn man von nur dabeistehenden Sängern
absieht..
0-1000 Seelen, 1000-3000 Seelen, über 344
Seelen oder nach Zahl der Geistlichen.
2. Gütedes Organisten und des Chores.
1000/0: 1. Kl. Organist vermag freipräludierend
Pontifikalämter zu spielen, gregorianischen Choral zu
singen und zu begleiten; Chor führt auch Mozart und
Haydn auf. Besetzung A¶ Stimmen, Streicher, Holz—
und Blechbläser.
„Alpenländische Musiker- Zeitun g
60o/: 2. Klasse: Organist entspricht nur verminder⸗
ten Ansprüchen, Wessen nur mit obligater Orgel weil
a capella unmöglich.
3000: 3. Kl. Organist mies. Chor mies, alles mies.
Tarif wäre für normale Verhältnisse zu erstellen.
Ein Krisenindex, ein Bedürftigkeitsinder könnten für
eine Senkung, ein Lebenshaltungsinder für Erhöhung in
euren Orten in Anrechnung gebracht werden.
Was halten Sie davon?
Ergebenst A. T.
Diese Zuschrift sei aus den vielen eingelaufenen
Zuschriften herausgegriffen — wahllos! Der Inhalt sei
den verehrten Herren Organisten zur gef. Diskussion
gestellt. Antworten, soweit es im Rahmen des be—
schränkten Raumes möglich ist, bringen wir in den lau—
enden Folgen. D. Schrftltg.
Büchertisch
SBermann Vichter, Die Jahreszeiten der Liebe. Ein
zaydn⸗-Roman. Koehler u. Amelang, Leipzig 1931. Ganz—
einenband Se 8.66. WM
Eine überaus reizvolle Aufgabe für einen musikalisch
vie menschlich feinempfindenden Schriftsteller, die Quellen zu
erschließen, die den fast siebzigjährigen Haydn ein so er—
taunlich frisches und jugendkräftiges Werk schaffen ließen
vie „Die Jahreszeiten“. Das Werk vereint eben alles, was
ex an Liebe je empfangen, es ist sein Lebenslied, sein Liebes—
ied, sein Leidenslied, sein Freudenlied. Man weiß, daß
zaydn's kinderlose Ehe nicht glücklich warz vier Frauen ha—
den ihn begeistert, beglückt, auch enttaͤuscht, jedenfalls aber
ein Schaffen, seine künstlerische wie menschliche Entwicklung in
tärkstem Maße beeinflußt. Erste Liebe im Lenz an der
eitha, als reifer Mann Vausch der Erfüllung in Esterhaz und
⸗isenstadt, im Herbst neue Leidenschaft und schmerzlicher Ver—
icht in Grinzing, als Alternder ein erschütterndes letztes Lie—
»Serlebnis „Weihnacht in Windsor“. Man steht beim Lesen
ieser vier Episoden ganz im Bann eines starken persönlichen
trlebens, das, ewig menschlich, allen Zeiten gemeinsam ist.
Wie fein ist aber auch die Umwelt geschildert, die einem Haydn
ie Möglichkeit gab, sich als schöpferischer Musiker zu betäti—
jen: ein Fest am Hofe Waria Theresias, in das die Spione
Friedrichs des Großen eindringen, das Haus seines Wäzens,
28 Fürsten Esterhazy, und schließlich der Londoner Hof, der
die Bedeutung der Ideen der französischen Revolution zu er—
kennen beginnt. — Der reizvolle Band, im Stil der Zeit,
vird, anläßlich des 200. Geburtstages veröffentlicht, viele
Freunde finden. — — J
Dr. Voland Tenschert: Mozaäart. Ein Künstlerleben in.
Bildern und Dokumenten. Amsterdam 1931. MWeulenhoff.
S 10.53. Keine Biographie, keine feinsinnige Studie vermag
das Persönliche, Menschliche eines Künstlers so greifbar pla—
tisch vor uns erstehen zu lassen, wie es seine eigenen, in die—
er oder jener Form festgehaltenen Lebensäußerungen und
die Zeugnisse seiner nächsten Umwelt tun. Der bekannte
Musikgelehrte Dr. Roland Tenschert, Archivar am Mozarteum
in Salzburg, formt in diesem Buche ein anschauliches Lebens—
bild Mozarts, indem er aus der reichen Fülle an Illustrati—
ons⸗, Noten- und Dokumentenmaterial, das ihm über die—
e Waterie zur Verfügung steht, das Prägnanteste, Interes—
anteste auswählt. Durch Wort und Bild wird hier der
Meister als Mensch und Künstler dem Leser nahegebracht
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