Kitzbühel, zur Freude seiner Mitmenschen und— nicht zu—⸗ letzt zur Ehre unsrer hehrsten Kinst, der Musik, wirken möge Das walte Gott! — Sranz Welsicnc Bundeskapellmeister und Obmann des Musikbund Inns— bruch, in Steinach, Tirooo. „Alpenlandische Musiker⸗ Zeitung! Fohann Holzinger Mit 76 fühlt sich manch einer schon alt, ja, ist er auch schon alt, „je nach seinem Tempeérament, nach Kraft und Energie und sonstigem Betriebsstoff, den ihn die Götter mitgegeben haben“. Und es gibt unter denen, die mit dem Geiste der Musen beglückt sind, wieder manche unter uns, denen alle Lebensnot und alle Schick— salstücken nichts anhaben konnten, die aufrecht und ugendfroh, mit den Idealen der Jugend dahinschreiten, ungebrochen durch die Fülle der Jahre, gefeftigt nur im Willen und geläutert im Schaffen. Einer von diesen ist unser Vater Holzinger. * Am 11. November 1855 zu Lindach in Oberöster— reich geboren, stammt Holzinger aus einer vollkommen unmusikalischen Bauernfamilie. Mit zwölf Jahren lernte er bei dem damaligen Volksschüllehrer Georg Kröpfl Besang und wirkte in der Pfarrkirche zu Lindach als Thorsänger. Bald schon erkannte der Schullehrer Kröpfl Holzingers gutes Gehör und musikalisches Talent. Einige Jahre später erlernte er bei Kröpfl Trompete und Horn. Im Jahre 1869 bekam er beim damaligen Kapellmeister von Lindach, Gastwirt Matthias Maher Unterricht im Flügelhorn, das er erstaunlich schnel meisterte und trat im Jahre 1871 als ausübendes Mit— glied in die Musikkapelle Lindach ein. Holzinger war bald ein gesuchter Flügelhornist, der gerne und oft von den verschiedenen Kapellen eingeladen wurde. Am öftesten spielte Holzinger in Kirchham und Laakirchen. Im Jahre 1894 uͤbernahm er von dem damaligen Kapellmeister Kriechhaum Josef die Musikkapelle Lindach und führte diese bis zum Jahre 1908, wo er nach Laakirchen übersiedelte. Im September 1908 gründeteé er die Musikkapelle Roitham, welche sich heute noch unter seiner Führung als Kapellmeister ihren guten Ruf gewahrt hat. Unter dieser langjährigen Musiklauf— bahn, 60 Jahre als Musiker und 37 Jahre als Kapell— meister, hat dieser Musikveteran nahezu 100 begabte Musiklehrlinge ohne jede Entlohnung abgerichtet, von denen der größte Teil heute noch ihre musikalische Tätigkeit ausübt. Die musikalische Begabung des Vaters und die Liebe zur Musik vererbte sich auf seine Kinder unter denen der jetzt in Lambach lebende Johann Hol— zinger, gleichfalls Kapellmeister dortselbst, weit über die Grenzen des Heimatlandes als Komponist bekannt ist und der seinen Kameraden der ehemaligen 59er Regimentsmusik in bester Erinnerung ist. Vater Holzin— ger ist allen, die ihn kennen, ein lieber Mensch, ausge— stattet mit jugendlichem Humor, ein gerader, pflicht— bewußter Charakter, ein warmherziger, treuer Mensch, der jeden zu ihm kommenden Musiker mit Rat und Tat unterstützt. Vater Holzinger ist sicher allen, die ihn näher kennen, eine sehr sympathische Persönlichkeit und ein treues und überzeugtes Mitglied des Bundes. Unser Wunsch aber ist es: Mag/, Vater Holzinger weiter— hin im Bereiche ureigenster, ate Kunst treu und oorbildlich wirken, zur Ehre der von ihm gepflegten Musikgattung und zu seiner eigenen Freude, so Jange er den Stab führen kann. In Gesundheit und Zufrie— denheit sei ihm noch ein langer und schöner Lebens— Wend geschenkt. Das ist mein Wunsch! aus defflem herzen. Ed. Munninger. Das Lichtbild des Jubilars wurde vom Sohne J. Holzingers, Georg Holzinger, Gemeindebeamter in Laga— irchen, aufgenommen und in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt. Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe. Den Bundesleitungen gehen gedruckte Aufrufe zum Beitritt und Anmeldelisten für die Selbst⸗ hilfe zu. Diese wollen an alle Kapellen der einzelnen Länder gesendet werden. Wie schon in Folge 5 erwähnt, habe ich Lichtbilder »on Musikkapellen erbeten zum Zwecke von Lichtbilder— orträgen. Wie schön die Durchführung dieses Vorhabens st und wie interessant sich Bildervorfͤhrungen von Mu— ikkapellen gestalten, braucht nicht eigens betoͤnt zu werden. Zum Ankauf eines geeigneten Lichtbildwerfers ift iber Geld nötig. Das nötige Geld hiezu soll aber durch ine eigene Werbe-Aktion hereingebracht werden. Jeder Zapelle gehen im Laufe des Monats Zuli zwei schone ind gutklingende Märsche zum Preise von 2.20 Schilling u. Es wird wohl jeder Kameradd verstehen, daß der Zreis dieser zwei Märsche billigst gehalten ist. Sollte ede Musikkapelle diese Märsche abnehmen, so wird da— urch ein Reingewinn erzielt, der es möglich macht, den richtbildapparat sofort anzukaufen, so daß mit den Vor⸗ rägen im September schon begonnen werden kann. Die zhr interessanten und schönen Vorträge werden in allen vebieten jedes Bundeslandes abgehalten. Nochmals er— jeht daher die herzlichste Bitte an alle?? * Senden Sie Bilder von Musikkapellen ein, senden Sie Bbilder von Ihrem Heimatsort, senden Sie Bilder von zubilaren. Jede Karte wollen Sie auf der Rückseite mit ⸗erklärendem Text einsenden und machen Sie dieses Werk nöglich, indem Sie die angekündigten Märsche abnehmen uind bezahlen. —6G. Munningéer. stestliche Musikerjahrbücher 3ö sind noch zu haben! Preis 812 — Bestellungen an: Alpenl. Volksverlag, Linz, Goethestr. 35