Munminger referiert über das „Musiker-Jahr—⸗ huch 1931J. J J * Verlagsdirektor Seidl stellt fest, daß der Versand der Zeitung nunmehr klaglos funktioniere. Er be— tont, daß die Landesverbände durch Werbung von F — gute Einnahmen erzielen könnten und er— sucht diesbezüglich um kräftige Unterstützung. Richter spricht dem Schriftleiter Herrn Mum— ninger den herzlichsten Dank für seine aufopferungs— volle Tätigkeit aus und regt an, diesem hiefür unbe— dingt eine Entschädigung zuzusprechen. Diese Anre⸗ gung wird von allen Anwesenden begrüßt. Munmminger stellt an den Verlagsdirektor Seidl verschiedene Forderungen betreffs der Zeitung, so vor allem pümnktläiches Erscheinen bis längstens 10. eines jeden Monates. Munninger wird ermächtigt, auch in dieser Beziehung alles Nötige zu unternehmen und einen diesbezüglichen Vertrag für das kommende Jahr (1931) unbedingt abzuschließen. — Trotzdem noch einiges zu beraten gewesen wäre, wird wegen Abreise der auswärtigen Teilnehmer die Tagung um 13 Uhr geschlossen. MNMachwort. Zwei Momente von größter Tragweite sind es, die dieser Tagung eine Bedeutung verleihen, wie keine zuvor gehabt hat: Der einmütige Beschluß, unter allen Umständen, selbst unter größten sinanziellen Opfern an dem Standpunkt sestzuhalten, daß die Nichtberufssmusi— ker⸗Organisation eine ideale Vereinigung von Musik⸗ liebhabern bleibt, die mit Gewerkschaftlichem nicht das geringste zu tun hat. Nicht durch gewerkschaftlichen Zwang soll die freie Musilbetätigung unterbunden, sondern im Gegenteil alles darangesetzt werden, um die Freude am guten Musizieren im Volke zu heben, ein⸗ gedenk der Devise: Was der Sängerbund den Sanges⸗ freudigen, soll der Nichtberufsmusikerbund den Musik⸗ liebhabern seinnn. — Das zweite Moment ist die Stellumg zum Autoren— verband. Ist es unbillig, eine bescheidene Forderung zu stellen, wenn man bedenkt, daß die Gewerkschaft der Berufsmusiker aus den Musikschutzgeldern einen sehr beträchtlichen jährlichen Anteil erhält? Und dies bediglich dafür, daß sie, die Berufsmusiker, das In— kasso dieser Gebühren nach Tunlichkeit unterstützen. Es liegt also nun an der Leitung des Autorenverban⸗ des, ob der Boykott aller österreichischen Musikkapellen gegen den Musikschutz einsetzen wird oder nicht. Sicher wäre es von den kompetenten Personen unvernünftig zgenug, die Verhandlungen ergebnislos verlaufen zu lassen, noch dazu, wo die erstrebten Anteile nicht wie bei den Musikgewerkschaften nur zu rein persönlichen Unterstützungen, sondern wieder nur zur Hebung und Förderung der Musik selbst verwendet würden. Wir können es fast nicht glauben, daß die Leiter des Aukorenbderbandes mit so viel Blindheit geschlagen seien, den eigenen Vortéil hier nicht einzusehen, ganz abgesehen von der großen Ungerechtigkeit, die sie sich durch Ablehnung unserer Forderungen zuschulden kom— men liehßen. km. Mitteilungen der Schriftleitung. Erbitte an mich keine Zuschriften mehr, zu richten, die den Bersand oder die Bestellung der Zeitung betreffen. Solche Zuschriften sind zu richten an den Al— penländischen Volksperlag, Linz a. d. Do⸗— nau, Goethestraße 35/1, Es erwachsen mir unnütze Korrespondenzen, eine Unmenge Kosten für Porto. Alle Berichte und den Inhalf der Zeitung betreffenden Zuschriften wollen aber an mich gerichtet werden. Even— tuelle Beschwerden über die Zusendung der Zeitung wollen ebenfalls an den Verlag oder an die einzelnen Landesverbände gerichtet werden. Schriftleitungs— schluß für die Februar-Nummer: 31. Dänner 1831. Ed. Munninqger. „Alpenländische Musiker⸗Zeitung“ ——— — —— — — uu — J J — * J J J 3 4 J X d —D— —989 —WU— 3 —— —— v — Oberösterreich An alle Bundeslapellen, Bezirks⸗— und Gauleitungen. Serr Josef Fleischmann in Linz hat mit Ende 1930 eine Bundeskassierstelle zurückgelegt. Diese Stelle hat aun Herr Landesmusikmeister Karl Stark in Linz dorläufig übernommen. Alle Zuschriften, die die Gebarung des Bundes betreffen, wollen daher immer an Herrn Karl Stark, Linz, Scharitzerstraße 20, gerichtet wer— den. Da äußerst dringende Zahlungen zu leisten sind, verden die Bundeskapellen Dringendst, ersucht, den Beitrag für 1931 im Jänner zur Einzahlung zu brin— gen. Wir erwarten zuversichtlich, daß die Beiträge ün rächster Zeit eingezahlt werden, damit uns nicht vieder durch oftes Mahnen der Säumigen beträchtliche Kosten und Arbeiten erwachsen. AAn die Bezirksleitungen Die zum Versand kommenden Fragebögen (Berichte) vollen ungesäumt nach Erhalt ausgefüllt und eingesendet verden. Die weiteren Fragebögen wollen zuverlässig im— ner am: 1. April, 1. Juni, 1. Zuli, 1. August, lSeptember, 31. Dezember eingesendet werden. Bundeskapellen Achtungggg Es wird ersucht, unverzüglich von jeder Bundes— apelle eine Liste sämtlicher ausübender Musiker vorzu— egen. Auf dieser Liste soll auferscheinen das Alter der inzelnen Musiker und wie lange der einzelne Musiker Mitglied der Kapelle ist. (Jeden Musiker mit Namen!) Inngau: Herr F. Rotter in Braunau, der allen Zalzburgern durch seine Mitarbeit, an dem dortigen Lan— desverband in bester Erinnerung ist und jetzt nach Brau— aau (Oberösterreich) übersiedelt ist, hat die Gauobmann— telle für den Inngau übernommen. Die Bundesleitung zegrüßt Herrn F. Rotter herzlichst als ihr neues Mit— slied und bittet alle Innviertler Kameraden, Herrn F. Kotter in seinem Amte durch tätige Mitarbeit zu unter— Generalbersammlung! Im Monat Wärz findet die Seneralvbersammlung des Bundes statt. Satzungsgemäß aben daher vorher die Bezirksversammlungen und Sautagungen stattzufinden. Einladungen und Aufrufe ür diese Versammlungen in der nächsten Num— ner der Zeitung müssen unbedingt bis Februar ingesendet werden. Zur Generalbersammlung wird uns urch eine zeitgerechte Notiz in der Zeitung eingeladen. Perfönliche Einladungen ergehen hießzu keine. Im Ver— zinderungsfalle ist unbedingt ein Stellvertreter zu ntsenden. Teilnahme an der Generalversammlung ist ür die Gau⸗—⸗ und Bezirksobmänner sowie sßau— und Bezirkskapellmeister Pflicht. — SBründung eines Musikvereines in Spital am Phhrnm. Am S8. Dezember l. Is. fand in Spital a. P. in Srundners Gasthof die gründende Versammlung des Mu— ikvereines statt, die von allen ausübenden Musikern der ichen Anzahl von Bürgern des Ortes, darunter der derr Bürgermeister J. Grundner und der Ortspfarrer hdochw. Herr Gustav Stögmüller besucht warrr.. Am halb 4 Uhr nachmittags eröffnete Herr Kapell— aeister Ed. Riedl die Versammlung mit der üblichen ßegrüßung der Anwesenden und dem Hinweise auf den zweck der Beratungen. Dem gleichfalls anwesenden Ver— reter des Bundes der Nichtberufsmusiker in Oberöster— eich Herrn Bezirksobmann und Bezirkskapellmeister A. R. dietl aus Kirchdorf wurde das Wort erteilt, welcher in achlicher Form die Notwendigkeit des Bestandes eines Musikvereines in Spital besprach und auf den Zweck ind die Bedeutung eines solchen für die Oeffentlichkeit zinwies. Er wies auch auf die Disziplinen hin, denen ich alle ausübenden Musiker zu unterwerfen haben; wenn der neu gegründete Verein seinem Ziele näherkommen und seine Aufgabe erfüllen soll.