katholische Ueberzeugung, daß man bei diesem Anlasse nicht Menschen dient, sondern seinem Herrn und Gott. Ich habe von dieser Absamer Osterprozession wirk— lich einen erhebenden Eindruck mit nach Hause genom— men. Die Prozessionsmärsche sollten bei uns im lie— ben Tiroler Landl allgemein eingeführt werden. Und zwar aus dem einfachen Grunde, daß man die Prozes— sion durch würdige, religiöse Musik zu einer echten, feierlichen, gottesdienstlichen Handlung emporhebt. Ein Musik-Motto lautet: „Was immer bewegt die Men— schenbrust, die Musik gibts wieder in Leid und Lust“ Dieser Leitsatz läßt sich auch hier anwenden. Die reli— giösen Gefühle der Menschen lassen sich durch eine würdige Musik wahrhaft zur Andacht stimmen, und das „Sursum corda“ (Empor die Herzen) kann durch nichts besser unterstrichen werden, als durch eine weihe— volle Melodie. In Holland, Stalien und auch in den katholischen Gebieten des Deutschen Veiches ist es etwas Selbst— verständliches, daß man bei feierlichen Prozessionen nur kirchliche Lieder spielt. Da stößt sich kein Mensch daran oder schimpft über diese langweilige Musik, wie man hier oft diesen Ausspruch zu hören bekommt. Wan muß sich vor Augen halten, daß es eine Pro— zession ist und nicht ein gewöhnlicher Festzug; und wenn man einmal energisch zu Werke geht und sich von gewissen Nörglern nichts dreinreden läßt, sondern das eine Ziel verfolgt, wir wollen wirklich dem Wunsche der Kirche gemäß handeln und zur Erbauung der Mit— menschen dienen, so können wir versichert sein, daß uns ernste vernünftig denkende Mitmenschen nur Ach— tung und Lob zollen. —* ZJa, der Artikelschreiber hat vollkommen recht, denn jede katholische Aktion, d. h. „Handeln nach den Vor— schriften der Hirche“, wird zur Erbauung der Mitmen— schen dienen und wird uns katholischen Christen Ach— tung und Lob eintragen. Die katholische Aktion bezweckt ja im Grunde nichts anderes, als uns von religiöser Unwissenheit frei zu machen, uns die kirchl. Vorschriften zu lehren und vor allem, sie zu beobachten, und treu darnach zu handeln. Wie kann man vom Blühen der katholischen Aktion reden, wenn diese wichtigen und strengen Vorschriften eines Pius X. und Pius XI. betreffs Musik bei den Prozessionen nicht nur bei vielen unbekannt bleiben, sondern wenn sogar dagegen Stellung genommen wer— den kann und die Beobachtung dieser strengen Vor— schriften von manchen direkt verhindert wiurd. Drum auf zu echter katholischer Aktion und treuer Beobachtung der wirklich strengen Vorschrift Pius X. an die der jetzige Papst Pius XI. wieder neuerlich er— Von einem großen Verehrer des heiligmäßigen Papstes Pius X. der bekanntlich jede weltliche Musik bei den kirchlichen Prozessionen verboten haͤt, wurde dem Pfarramte Absam ein größerer Betrag zur Ver— fügung gestellt, damit die Absamer Prozessionslieder— märsche zu einem verbilligten Preise abgegeben werden können. Bis auf weiteres sind daher zu dem Ausnahms— preise von S 7.50 (gegen S 10.50 früher) pro Folge die Liedermärsche vom Pfarramte Absam, Post Hall in Tirol, zu beziehen. Das Fronleichnamsfest und das Herz⸗-Jesu-Fest mit all den vielen Prozessionen erinnern uns immer wieder an den großen Papst, der den Gläu— bigen das allerheiligste Altarssakrament eigentlich wie— der neugeschenkt hat. Alle, die in dieser Hinsicht Pius „Alpenländische Musiker-Zeitung“ X. etwaß zu danken haben, hätten daher hier die Ge— egenheit, diesen Dank abzustatten durch Verbreitung der kirchlichen Musik bei den genannten Prozessionen. Das wäre auch eine liturgische Tat. Das wäre echte katholische Aktion! Bis jetzt sind drei Folgen, mit je vier Liedermärschen erschienen. MWanm bestellt beim Pfarramt Absam, Post Hall i. Tirol— desterreich und die Olhmpifchen Musilwettbewerbe veriin iößßõ Im Rahmen der Spiele der XI. Olympiade Berlin J. bis 16. August 1936) findet gemäße8 A der Grund— egeln'der Olympischen Spiele auch ein Kunstwettbewerb ür Werke lebender Künstler auf den verschiedensten Zunstgebieten, unter anderm auch auf dem Gebiete der Musik statt. Aus diesem Grunde hat das Oesterreichi— che Olympische Komitee den Präsidenten der Staats— kademie für Musik und darstellende Kunst, Herrn Prof. Dr. Harl Kobald als Referenten für die Beschickung »er Olympischen Musikwettbewerbe zu seinem Mitglied gewählt. Zur Teilnahme berechtigt sind alle zur Feier der Spiele eingeladenen Nationen und zwar für jedes Land iach 87 der Grundregeln nur Einheimische oder ord— nungsgemäß Eingebürgerte. Die Werke müssen im Verlaufe der letzten Olym— »iade (Zeitraum von vier Jahren) das heißt, nach dem . Jänner 1932 geschaffen sein und dürfen nicht am Musikwettbewerb früherer Olympischer Spiele teilge— iommen haben. —Für den Kunstwettbewerb auf, dem Gebiete der Musik werden zugelassen: —— a) Kompositionen für Solo- oder Chorgesang, mit »der ohne Klavier- oder Instrumentalbegleitung; b) Kompositionen für ein Instrument mit oder ohne Begleitung und für instrumentale Kammermusik; c) Kompositionen für Orchester. Es dürfen nur Werke eingerercht werden, die in veitestem Sinne eine Beziehung zur olympischen Idee — V der vertonte Festspiele sein, deren Musik sportliche »der gymnastische Bewegung auslöst, oder sie begleitet, eine sportliche Idee, einen sportlichen Kampf oder einen portlichen Kämpfer verherrlicht oder zur Aufführung n Verbindung mit einem Sportfeste geeignet ist. Die Aufführungsdauer darf nicht mehr als eine Stunde hetragen. Da die Zahl der zuzulassenden Werke in der Musik eschränkt ist und jede Nation nux je drei Werke der Hruppen a), b) und —6() einreichen kann, ist eine Sich— ung der eingereichten Werke durch eine ehrenamtliche zury erforderlich. Diese Sichtung wird durch die Staats— kademie für Musik und darstellende Kunst im Ein— »ernehmen mit dem Oesterreichischen Olympischen Ko— nitee durchgeführt werden. Die Einsendungen sind mittels eingeschriebener Post bis spätestens 15. Jänner 1936 an die Staatsakademie ür Musik und darstellende Kunst in Wien 3.. Lothrin— gerstraße 18, zu richten. I Bei Kompositionen für Gesang muß außer dem Text in der Ursprache eine kurze Inhaltsangabe in deutscher Sprache beigelegt werden. * Wenn der Komponist zunächst unbekannt zu blei—