Verschärfung der Lage bei der Armeeabkeilung Woyrsch. 17 weichen, während die Nachbarkorps Bernhardi und Czur - may noch Stellungen am Styr hielten und neue Verstärkungen, die deutsche 108. und österreichische 29. Division, zum Gegenstoß um Perespa zusammengezogen wurden. Der 9. Juni brachte eine weitere Verschlimmerung der Lage: Das Korps C z u r m a y wich erneut zurück; auch das nach außerordentlichen Verlusten nicht mehr kampffähige X. Korps setzte seinen Rückzug fort. Gegen Gruppe Bernhardi leitete das russische 49. und 59. Armeekorps den Angriff ein. Wenn auch der Feind in den folgenden Tagen zunächst nur zögernd und schrittweise vorging, um gegen die neueingesetzten deutschen Kräfte nach Nordwesten in Richtung Kowel einzuschwenken, so blieb die Lage doch sehr ernst und kritisch. Etwa Mitte Juni verlief die Front ungefähr 35 bis 49 km im Bogen westlich um Luck. Verschärfung der Lage bei der Armee-Abteilung Woyrsch. (Skizze 2, Anlage 1.) Das Nachgeben der Front der österreichischen 4. Armee konnte nicht ohne Einfluß auf die Nachbarfronten bleiben. Daß die russische Heeresleitung ihre Siege auszunutzen und auf andere Fronten zu übertragen suchen würde, war mehr als wahrschein- lich. Unmittelbar mußte sich der Umschwung der Lage für uns Zunächst in der Notwendigkeit äußern, der hartbedrängten Heeres- gruppe Linsingen alle nur irgend entbehrlichen Kräfte der Nachbarfronten zur Verstärkung zuzuführen. Bereits am Abend des 5. Juni war bei der Armee- abteilung Woyrsch erwogen worden, welche Teile der Armee- reserve zur Unterstützung angeboten werden könnten. Als daher am Morgen des 6. Juni die Oberste Heeresleitung den Abtrans- Port von sechs Bataillonen und drei Batterien zur Heeresgruppe L i n s i n g e n anordnete, konnten sogleich aus der Armeereserve folgende Teile der Landwehr-Division Bredow abgegeben werden: Stab der 28. Landwehr-Brigade (Generalmajor Biß), Baranowitschl. 2