Viktor Kurrein. Die Mesnerin von Enns 172 herausgegeben wurde, verzeichnet die „Jüdenstrazz“, wenngleich einige Blätter gerade da fehlen, S. 95 das.: „Mathe Munsser domum von Isserlein dem Juden 20 Pfund“. Weiter heißt es: in der „Smidstrazz“ einen garten von Schalam juden 4 Pf. 80 Pf., einen sacz auf des Judleins haws 20 Pfennige, ain garten (ortum) von Leuczen dem Schreiber 4 Pf. dedit Isserlein dem Juden; „Undern Vischern“ Ulreich Vörhenvischer domum von Isserlein dem Jüden 8 Pf., Chumel Zösel domum von Isserlein dem Juden 41/2 Pf-, Bertel Hafner domum zenahst der Pruck von Isserlein dem Juden 13 Pf. Dieser Isserlein, auch in Wien Hausbesitzer (Vgl. Schwarz, Das Wiener Ghetto, No. 434), ist der, an dessen Namen sich die ganze Hostiengeschichte klammert. Der ferner genannte Judlein erscheint ebenfalls (Oö. U. B. VI, S. 209, No. 206) als Hausbesitzer, und zwar in Linz im Jahre 1336. Derselbe Judlein er scheint im Jahre 1393 in einer ihm von einem Christen verschriebenen Leistung. (Wertheimer, Geschichte der Juden in Wien, S. 63 f.; Krauß, Wiener Geserah, S. 88). Aus dem Jahre 1362 berichtet das Urkundenbuch (Oö. U. B. VIII, S. 99, No. 92), daß Chunrat der Maulhart, Bürger zu Enns, dem Juden Aron den Hof Kaltenberg in der Pfarre St. Florian vor dem Stadtrichter von Enns verpfändet. „Aron dem Juden zu Ens, Saran, seiner hawsvrawe 60 Pf. Wiener Pfennig.“ Aus dem Jahre 1363 heißt es daselbst weiter: „Hartneid der Kramer von Wels und Peter, der junge Heresinger, Bürger von Ens, erlauben dem Juden Aron von Ens den Hof auf dem Kaltenberge dem Kloster St. Florian zu verkaufen.“ Eine Urkunde des Schloßarchivs zu Eferding aus dem Jahre 1367 (Oö. U. B. VIII, S. 314, No. 321) nennt einen Juden Muschartz und berichtet: „Peter, der alte Herisinger, Bürger zu Ens, verkauft der Frau Anna, Witwe Jansens von Chunring, seinen Zehent auf 5 Lehen in dem Ensdorfe in der Pfarre St. Florian, die Muschartz des Juden sint, di er von Winchern gechaufft hat“. Dieser „Muschart“ ist offenbar identisch mit Musch, dem Juden von Enns, der in der Urkunde ex 1364 über den „Zipperhof“ (Hof- Staatsarchiv bzw. Landesarchiv, Linz) nebst seiner Gattin Symichlein und seinem Eidam Schalam genannt ist. Sie hat eine hebräische Nachschrift, welche noch einen Bruder des Musch, namens Chajim nennt. Sie folgt hier im Wortlaut: Ich Wincher der Durner och Katrey sein hausfraw und alle vnser erben vergehen offenbar mit dem prief vnd tun chunt allen den, die in sehent horent oder lesen. Daz wir gelten schullen Müschen dem Juden ze Ens vnd Symichlein sein hausfrawn vnd Schalam seinem aydem vnd allen iren erben sechzehen phunt wienner phenning vnd get darauf zu gesuch von wochen ze wochen auf ein ygleichs phunt vier phenning der vor geschrieben munzz wie lang sew stend. vnd haben in darumb versatzt mit wolbedachtem muet vnd mit unsrem guetleichen willen an phandez statt unsern hof in dem Mös der da haizzt der zyperhof, darauf gesezzen ist ymmering der zypermayer der da gelegen ist in Enser pharr vnd den wir haben ze rechtem lehen von vnserm gnädigen herren herrn Otten von Volkchenstorff vnd Chräwzzen vnd vnsern hof zu Stritungen, der da gelegen ist auch in Enser pharr vnd den wir auch zu lehen haben von vnserm gnädigen herren von eien Volkchenstorffern von herrn Jorigen vnd von herrn Seyboten, mit allen den nuzzen vnd darzu- gehorent ze holz ze veld vnd darzu alle unser hab die wir haben versucht vnd vnversucht vnd wann die vorgenanten juden ir phenning nicht lenger enpern wellent, so schullen wir incz gewinnen vnd auch geben an allen iren schaden, hauptgut vnd gesuch waz dez wirt. Tun wir dez nicht swaz sew dann dez schaden nement den ir ainer pey sommen tun an ayd wol gesprechen mag, der schullen wir in ablegen vnd ganzleichen widercheren zu sampt dem hauptgut und schullen daz haben vnd bechommen von aller unsrer hab, die wir haben oder wie die genant ist vnd schullen auch vns dar umb phennten und notten auf wazzer vnd auf land, wo sew unser hab an chomment an chlag vnd an recht mit unserm guetleichen willen an alle irrung wir verhaizzen in auch mit unsern trewn an äidez statt dhain gewaltige pet an sew ze pringen