-4S-- 94 einem prachtvollen Bande geziert, das die bezeichnenden Worte als Devise erhielt: „Der immerwährende Ruhm des deutschen Ordens." Und die ehemalige Fahne des zweiten Bataillons, die am 15. August 1863 auf der Generalswiese zu Ofen feierlich eingeweiht und von Ihrer k. u. k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Maria Theresia zu Österreich-Este mit kostbaren Bändern geschmückt worden war, zeigte die Devise: „Mit mir trotzet jedem Feinde, keinem weichet!" und „Mit Gott für Kaiser und Vaterland!" Den Geist dieser Wahlsprüche hatte das k. u. k. Infanterie- Regiment Hoch- und Deutschmeister in mehr als 200 Schlachten und Gefechten bewährt, an denen es in den zwei an geschicht lichen Begebenheiten so reichen Jahrhunderten seit der Türken schlacht von Zenta bis in unsere Tage in treuer Erfüllung seiner Pflicht für Kaiser und Vaterland theilgenommen hat. Das Regiment hat das Erbe des deutschen Ordens insofern übernommen, als es gleich nach seiner Gründung und auch später noch mit Glück gegen die Türken gestritten hat, so dass in der Geschichte des Regimentes zwei große geschichtliche Er scheinungen, die Kreuzzüge und die Türkenkriege, sich wie in einem Brennpunkte treffen. In den Sumpfebenen an der Theiß, Donau und Save haben die Deutschmeister denselben Heldenmuth und dieselbe Tapferkeit an den Tag gelegt, wie an der herrlichen Riviera, am Po und im Rheinland. Sie waren dieselben, ob sie in Antwerpen die Nordsee oder in Venedig und Ancona die Adria begrüßten, und sie bewahrten sich ihren unverwüstlichen Humor in der glühendheißen Campagna, in Neapel und an den Gehängen des Vesuvs ebenso, wie bei dem Marsche über die ver eisten Saumwege des Dürrensteins und über die Napoleons straße Simplon, von welcher der Schnee nur kurze Zeit weicht.