-2-- 50 überlegen, und wandten sich gegen sie in scharfem Ritte. Aller Voraussicht nach schienen unsere Braven verloren, ihre Lage war äußerst gefährlich. Da bemerkte ein Grenadier Pulverkarren, die im Drange des Rückzuges verlassen worden waren und mit zerbrochenen Rädern zwischen den Grenadieren und den heranstürmenden Reitern standen. Aus seiner Reihe springen, den Karren zueilen, war das Werk eines Augen blickes. Seine Vermuthung, dass das Pulver noch unversehrt sein könne, hatte ihn nicht getäuscht. Rasch entschlossen, warf er den zündenden Funken hinein. Ein Blitz — ein furchtbarer Donner — die Luft ward verdunkelt, die Erde erbebte. Die Karren wurden zertrümmert, die feindlichen Reiter zerstoben nach allen Richtungen, und die Grenadiere waren gerettet; unangefochten und ohne allen Verlust trafen sie bei ihrem Regimente ein. Der Brave aber hatte seine Todesverachtung mit dem Leben bezahlt; er war als Opfer seines verwegenen Muthes gefallen. Leider künden die Geschichtsbücher den Namen dieses Helden nicht, dessen That aber als leuchtendes Beispiel seltenster Hingabe unvergessen fortleben möge! Dir Wacht an der Enns. Besonders rühmlich focht das Regiment bei Ebelsberg a. d. Traun, wo General Hiller am 3. Mai 1809 Napoleon den hartnäckigsten Widerstand leistete. Wie Verzweifelnde wehrten sich die kaiserlichen Truppen, aber da sie zugleich im Rücken gefasst wurden, vermochten sie ihre Stellung nicht zu halten. Ihre Widerstandskraft war gebrochen, und die Brücke über die Traun ward der Schauplatz eines furchtbaren Handgemenges. Nach der Schlacht bei Ebelsberg galt es, den Übergang über die Enns zu vertheidigen. Die Brigade, der auch das Regiment Deutschmeister zugetheilt war, erhielt deshalb den